Frieder Weiss
Frieder Weiss (* 7. August 1960 in Neumarkt)[1] ist ein deutscher Ingenieur, Ausnahmekünstler (Interactive Vision Artist), Projektionsdesigner und Hochschullehrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weiss wuchs in Nordbayern auf und studierte zunächst Nachrichtentechnik und Informatik an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule in Nürnberg, die er als Dipl. Ing (FH) abschloss. Nebenbei beschäftigte er sich von Jugend an in seiner Freizeit sehr intensiv mit Musik und Tanz.[1]
Ins Licht der Öffentlichkeit trat er erstmals Ende der 1980er Jahre als Keyboarder des Jazz Art Ensembles, wobei er begann, Synthesizer und Bildverarbeitungssysteme zu synchronisieren.[2] In den Folgejahren hielt sich Weiss mit Auftragsarbeiten für verschiedene regionale Ingenieurbüros finanziell über Wasser, entwickelte aber, teils entgegen massiver Widerstände aus den Industriekreisen, seine zeitintensiven künstlerischen Aktivitäten stets weiter. Es folgten Stationen mit der Palindrome Dance Company, bei der mit Infrarotkameras, Computern und selbst entwickelten Software-Programmen die Bewegungen der Tänzer in visuelle Effekte umgesetzt wurden.[3] Erst nach der Jahrtausendwende stellten sich einige Publikumserfolge ein.
Ab Mitte der 2000er Jahre fanden Performances wie Chunky Move, Glow oder Mortal Engine internationale Beachtung und gingen weltweit auf Tournee.[4] Weiss folgte zwischenzeitlich auch dem Ruf mehrerer Hochschulen als Dozent für Bewegungsvisualisierung.[5]
Der Durchbruch gelang Weiss im August 2010, als er für das Musikvideo „Get Outta My Way“ von Kylie Minogue engagiert wurde,[6] das als Singleauskoppelung aus dem Aphrodite-Album in die Charts kam. Im Jahr 2011 entstand in Los Angeles für die Philip-Glass-Oper „Achenaton“ das visuelle Design. Noch im gleichen Jahr erhielt er den Kulturpreis der Stadt Nürnberg.[1] Es folgten die Produktion des „King Kong“-Musicals am Broadway,[3] TV-Produktionen, mit dem Moskauer Staatszirkus und zahlreiche Opernaufführungen z. B. an der Long Beach Opera, der Oper Bonn, der Deutschen Oper Berlin, dem Stanislavski-Musiktheater in Moskau, auf dem Garayev-Festival in Baku und 2014 für Ellie Goulding.[7]
Seiner Heimat blieb Weiss stets verbunden, beispielsweise mit Aufführungen am Staatstheater Nürnberg[7] oder der Installation „Fackel der Freiheit“, die 2015 zentralörtlich im Rahmen der Blauen Nacht auf dem Nürnberger Hauptmarkt gezeigt wurde.[8]
Als Hochschullehrer doziert Weiss turnusmäßig an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, der Hochschule der Künste Bern, der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, dem University Centre in Doncaster sowie an der Universität der Künste Berlin.[5][9]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: Intermediale Berlin
- 20??: CynetArt Dresden[10]
- 2008: Australia Helpmann Award for Best Visual or Physical Theatre Production[10]
- 2011: Kulturpreis der Stadt Nürnberg
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frieder Weiss bei IMDb
- Webseite
- Butterfly under Glass Youtubevideo zur Produktion mit Interviews 08:27
- Liveinterview (engl.) Youtubevideo, 01:30:05
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Nürnberger Kulturpreisträger vom 2. Nov. 2011
- ↑ Pressebericht Nordbayern.de von 2011
- ↑ a b Pressebericht Nordbayern.de vom 12. Nov. 2011
- ↑ Behind the scenes
- ↑ a b laborgras
- ↑ Get Outta My Way
- ↑ a b Staatstheater Nürnberg
- ↑ Pressebericht zur Blauen Nacht 2015
- ↑ UdK Berlin
- ↑ a b LinkedIn
Personendaten | |
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NAME | Weiss, Frieder |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur, Projektionsdesigner und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 7. August 1960 |
GEBURTSORT | Neumarkt |