Friedhof Daleu
Der Friedhof Daleu ist eine parkähnliche, mit Umgebungsmauern umfasste Gräberanlage in der Bündner Kantonshauptstadt Chur. Er liegt unmittelbar westlich des Hauptbahnhofs im Rheinquartier an der Rheinstrasse 26.
Geschichte und Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1862 wurde der Friedhof eingeweiht und löste den bisherigen Scalettafriedhof, der zum Stadtgarten umgewidmet wurde, ab. Strukturiert ist der Friedhof Daleu seit der Gründung durch ein grosses Wegekreuz. Von 1876 bis 1877 wurde die Anlage erweitert und nach Nordosten hin ausgebaut.
Bedeutende Gräber
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter anderen haben die Adelsgeschlechter Salis und Planta, die die Geschicke des Bündner Freistaates über Jahrhunderte und noch des jungen Kantons Graubünden bestimmten, Grabstätten im Stil des Historismus errichtet.
Die Schrift «Churer Grabmäler», verfasst von Hansmartin Schmid, enthält zu 80 Gräbern der Friedhöfe Hof und Daleu Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten.[1]
Nazi-Monument
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Friedhof Daleu steht das einzige bekannte nationalsozialistische Denkmal der Schweiz: ein 1938 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge aufgestelltes Grabmal für deutsche Gefallene des Ersten Weltkriegs.[2][3][4][5] Nachdem die Medien 2023 ausführlich darüber berichteten, lässt die Kantonsregierung die Geschichte des Kantons während des Nationalsozialismus und Faschismus wissenschaftlich untersuchen.[6]
→ Hauptartikel Churer NS-Denkmal
Kapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kapelle vom ausgehenden 19. Jahrhundert ist äusserlich ein neuromanischer Bau, der innen mit Elementen des Jugendstils gestaltet ist. Das Glasgemälde stammt von Karl Wehrli und wurde 1898–1900 gefertigt. Dekorative Malerei von Christian Conradin ergänzte 1908 das Interieur.
Bilder
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Grabfeld
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Kapelle, vom Friedhof aus gesehen
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Kapelle, von der Umfahrungsstrasse aus gesehen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hansmartin Schmid: Churer Grabmäler. Hrsg.: Peter Metz. SCALA, Nr. 9. Tardis, Chur 2021, ISBN 978-3-9525049-4-9, S. 120 Seiten.
- ↑ Stefanie Hablützel: Der Nazi-Stein - Ein Nazi-Denkmal steht mitten in Chur. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 27. Januar 2023, abgerufen am 27. Januar 2023.
- ↑ Stefanie Hablützel: Nazi-Stein in Chur #1: Vermoost und vergessen. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 2. Februar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Stefanie Hablützel: Nazi-Stein in Chur #2: Sprengen oder erhalten? In: Schweizer Radio und Fernsehen. 2. Februar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Stefanie Hablützel: Nazi-Stein in Chur #3: Eine unliebsame Vergangenheit. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 17. Mai 2024, abgerufen am 8. Juni 2024.
- ↑ Stefanie Hablützel: Nazi-Denkmal in Chur - Wegen Nazi-Stein: Graubünden beginnt historische Aufarbeitung. In: Schweizer Fernsehen. 9. Mai 2023, abgerufen am 9. Mai 2023.
Koordinaten: 46° 51′ 10,5″ N, 9° 31′ 27,1″ O; CH1903: 759036 / 191199