Friedrich August Kanne
Friedrich August Kanne (* 8. März 1778 in Delitzsch; † 16. Dezember 1833 in Wien) war ein österreichischer Komponist und Musikschriftsteller deutscher Herkunft.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kanne studierte zunächst Medizin in Leipzig und Theologie in Wittenberg, bevor er sich auf Studien der Musik verlegte, unter anderem in Dresden bei Christian Ehregott Weinlig. 1801 wurde seine Kantate An die Tonkunst erfolgreich in Leipzig aufgeführt.
1804 übersiedelte er nach Wien, wo er als Musiklehrer, Kritiker und Dichter wirkte, 1821 bis 1824 auch als Herausgeber der Wiener allgemeinen musikalischen Zeitung[1]. Zu seinen Förderern und Freunden zählten Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz (dessen Klavierlehrer er war) und Ludwig van Beethoven. Seine letzten Lebensjahre waren durch Armut und Alkoholmissbrauch geprägt.
Kanne war als Komponist von Opern mehrfach erfolgreich, so mit Orpheus (1807) und Miranda (1811). Den wohl größten Erfolg bildete die Zauberoper Lindane, oder Die Fee und der Haarbeutelschneider (Libretto: Adolf Bäuerle), die zwischen 1824 und 1841 insgesamt 68 Aufführungen im Theater in der Leopoldstadt erlebte.[2] Neben Opern und Bühnenmusiken komponierte er Lieder und Duette, eine Messe, zwei Sinfonien und einige Instrumentalwerke. Außerdem verfasste er Schauspiele und Gedichte. Er lieferte auch eine Variation zu einem Walzer Anton Diabellis (dieser hatte insgesamt fünfzig zeitgenössische Komponisten zu je einer Variation über einen selbstkomponierten Walzer angeregt; Beethoven verarbeitete das Thema in eigenen Diabelli-Variationen).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Kanne, Friedrich August. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 10. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1863, S. 438–443 (Digitalisat).
- Kanne, Friedrich August. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 217.
- Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 1. Auflage, 1949–1986
- Kanne, Friedrich August. In: Alfred Einstein (Hrsg.): Hugo Riemanns Musik-Lexikon. 9., vom Verfasser [d. i. Hugo Riemann] noch vollständig umgearbeitete Auflage. Max Hesses Verlag, Berlin 1919, S. 560 (digitale-sammlungen.de).
- Kanne, Friedrich August. In: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: A–K. Schott, Mainz 1959, S. 899 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Friedrich August Kanne im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Friedrich August Kanne in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Noten und Audiodateien von Friedrich August Kanne im International Music Score Library Project
- Kanne, Friedrich August. Bühnenwerk bei operone.de
- Gunther Martin: Der überirdische Glasschrank. Phantasmagorien des Beethoven-Trabanten Friedrich August Kanne. In: Zeitschrift der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Februar 2003
- Klavierauszug der Zauberoper Lindane, oder Die Fee und der Haarbeutelschneider (Diabelli, Wien 1830) bei Google Books
- Weitere Werke von Friedrich August Kanne bei Google Books
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Allgemeine musikalische Zeitung (1817–1824) bei ANNO.
- ↑ Rezension in: Der Sammler, Nr. 48, 20. April 1824, S. 192 („Notizen. Schauspiele“) (Digitalisat bei Google Books).
Personendaten | |
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NAME | Kanne, Friedrich August |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist deutscher Herkunft |
GEBURTSDATUM | 8. März 1778 |
GEBURTSORT | Delitzsch |
STERBEDATUM | 16. Dezember 1833 |
STERBEORT | Wien |