Friedrich Bludau (Architekt, 1856)
Rudolf Friedrich Bludau, genannt Fritz Bludau (geboren 29. Januar 1856 in Waldau; gestorben 27. Oktober 1931 in Hannover) war ein deutscher Architekt, Tischler und Möbelzeichner.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Ausbildungsweg Bludaus, insbesondere seines Studiums, ist bisher nichts bekannt geworden.[1] Am 9. August 1887 wurde in Hannover sein Sohn, der spätere Architekt Friedrich Wilhelm Franz Bludau geboren.[2]
Bludau, ein Anhänger von Conrad Wilhelm Hase, ist als Architekt ab 1890 in Hannover nachweisbar. Er entwarf anfänglich Bauten und Möbel im Stil der Neugotik, später näherten sich seine Werke dem Jugendstil an.[1]
Zeitweilig arbeitete er als Mitarbeiter im Architekturbüro von Karl Börgemann.[1]
Bekannte Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1896: Hildesheimer Straße 139 (frühere Hausnummer 156), Hannover: Wohn- und Geschäftshaus für den Gartenmeister Heinrich Ravens; inklusive Hausinschrift erhalten[1]
- 1887–1891: Bauleitung der von Eberhard Hillebrand entworfenen Marienstraße: Neubau der Evangelisch-lutherischen Gartenkirche St. Marien, nach Kriegsschäden teilweise erhalten[1]
- 1897 Hannover, Hildesheimer Straße 137 (frühere Hausnummer 157), Ecke Im Haspelfelde: Wohn- und Geschäftshaus für den Gartenmeister Heinrich Ravens; erhalten[1]
- 1898:
- 1899 Poppelsdorf bei Bonn: Wettbewerbsentwurf für den Neubau der so nicht ausgeführten Lutherkirche; der Bau wurde 1901–1903 nach Entwürfen der Architekten Johannes Vollmer und Heinrich Jassoy ausgeführt[1]
- um 1899: Kommandanturstraße 12 (frühere Nummer 8) in der Calenberger Neustadt: Mietshaus; erhalten[1]
- um 1900: Knochenhauerstraße 25 (frühere Nummern 46/47) in Hannover: Wohn- und Geschäftshaus; gut erhalten[1]
- um 1900, Neustadt am Rübenberge: Villen Lindenstraße 8 und 10, erhalten[1]
- 1903
- Hannover: Großer Hillen 38, Ecke Lange-Hop-Straße: Villa für den Kammersänger Hermann Brune; erhalten[1]
- Entwürfe (Projektvorschlag) für Einfamilien-Ferienhäuser in Seebadeorten in Blockbauweise; ungeklärt ist Ausführung und die mögliche Anwendung der Fertigteil-Bauweise[1]
- 1904–1905, Burgwedel: Im Klint 2: Gebäude für die örtliche Sparkasse Burgwedel; erhalten[1]
- 1905, Hannover:
- um 1905–1910: Hannover, Arnswaldtstraße 26 (frühere Nummer 12): Wohnhaus; nicht erhalten[1]
- 1907: Sallstraße 57 (frühere Hausnummer 97), Hannover: Evangelisch-lutherisches Pfarrhaus der Nazarethkirche; das Gebäude wurden in den 1950er und 1960er Jahren total umgebaut[1]
- um 1907: Neustadt am Rübenberge: Villa für Dr. Preuß[1]
- 1909: Burgdorf, Marktstraße 11: Wohn- und Geschäftshaus für den Kaufmann Paul Rosenberg; später umgebaut[1]
- 1911: Burgdorf, Vor dem Hannoverschen Tor 1: Villa des Landrates; erhalten[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adreßbuch, Stadt- und Geschäftshandbuch der Königlichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden, Hannover 1870–1917[1]
- Harold Hammer-Schenk (Hrsg.): Bibliographie zur Baugeschichte der Stadt Hannover. Hannover 1978[1]
- Reinhold Happel: Karl Börgemann – ein Architekt der Hannoverschen Schule zwischen Historismus und Moderne. Hannover 1993[1]
- Christian Heppner: Burgwedel – die Geschichte der sieben Dörfer Engensen, Fuhrberg, Großburgwedel, Kleinburgwedel, Oldhorst, Thönse, Wettmar. Burgwedel 1999, S. 192–193[1]
- Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink: Baukunst in Norddeutschland. Architektur und Kunsthandwerk der Hannoverschen Schule 1850–1900. Hannover 1998[1]
Fachzeitschriften:
- Baugewerks-Zeitung:
- Centralblatt der Bauverwaltung, 19. Jahrgang. 1899, Nr. 90, S. 597–600 (Preisbewerbung um Entwürfe für eine evangelische Kirche in Poppelsdorf bei Bonn)[1]
Archivalien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archivalien von und über Friedrich Bludau finden sich beispielsweise
- beim Bauordnungsamt Hannover in den Hausakten[1]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai Reinhard Glaß: Bludau, Rudolf Friedrich (genannt »Fritz«); in Günther Kokkelink, Monika Lemke-Kokkelink, Reinhard Glaß: Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 8. Mai 2023
- ↑ Reinhard Glaß: Bludau, Friedrich Wilhelm Franz in der Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902) [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 8. Mai 2023
Personendaten | |
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NAME | Bludau, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Bludau, Rudolf Friedrich Bludau (vollständiger Name); Bludau, Fritz (Rufname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Kunstschreiner und Möbeldesigner |
GEBURTSDATUM | 29. Januar 1856 |
GEBURTSORT | Waldau |
STERBEDATUM | 27. Oktober 1931 |
STERBEORT | Hannover |