Friedrich Dreyer (Glockengießer)
Friedrich Dreyer (* vor 1855; † nach 1885) war ein deutscher Geschütz-,[1] Messing- und Glockengießer.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Dreyer war als Gießer von Messingwaren und Kirchenglocken mutmaßlich der letzte Vertreter seines Berufes auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hannover. Allerdings konnten auch hannoversche Gelbgießer kleinere Glocken gießen.[2]
Noch zur Zeit der Industrialisierung im Königreich Hannover[2] wirkte Dreyer laut einer Inschrift auf einer seiner Glocken „in Linden vor Hannover.“[3]
In den Adressbüchern von Hannover wurde Dreyer letztmals im Jahr 1885 unter seiner Berufsbezeichnung erwähnt.[2] Laut Jens Hage, dem Küster der hannoverschen Kreuzkirche, der zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit der Erforschung der „Glockenlandschaft der Stadt auf wissenschaftlicher Basis“ begann, betrieb Friedrich Dreyer seine Glockengießer-Werkstatt an der Deisterstraße in Linden.[4]
Bekannte Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- um 1855, Wettmar, St. Marcus-Kirche: Zwei neu geformte Glocken, die Friedrich Dreyer „aus Hannover“ aus den drei Vorgängerglocken schuf, die beim großen Brand in Wettmar geschmolzen waren[1]
- 1861, Bierde, St.-Vitus-Kapelle: Glocke mit 0,59 m Durchmesser, in Linden gegossen[5]
- 1863, Völksen: Glocke mit 0,82 m Durchmesser für die Kirchengemeinde Völksen, in Linden gegossen[3]
- 1868, Fuhlen, Johannes-der-Täufer-Kirche: Glocke mit 86 cm unterem Durchmesser, gegossen in Linden[6]
- 1870–1871, Pegestorf, zwei Glocken für die Pegestorfer Kirche:
- Durchmesser 56 cm: „mich goss die F. Dreyer in Linden bei Hannover Gemeinde Pegestorf 1870“;
- Durchmesser 68 cm mit der Inschrift „mich goss die F. Dreyer in Linden bei Hannover Gemeinde Pegestorf 1871“[7]
- 1872, Echem: Für die von Conrad Wilhelm Hase erbaute evangelische Kirche in Echem lieferte Dreyer aus Linden zwei Läuteglocken für die Turmuhr des Orgelbauers Philipp Furtwängler & Söhne.[8]
- 1874, Landesbergen: Glocke mit 1,17 m Durchmesser, in Linden gegossen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b o.V.: Geschichte / St. Marcus Kirche in Wettmar auf der Seite kirchengemeinde-wettmar.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. April 2018.
- ↑ a b c d Ludwig Hoerner: Glockengießer, in ders.: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 175f.; hier: S. 176; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b Heiner Jürgens, Arnold Nöldeke, Joachim von Welck: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, Bd. 29. Teil I: Regierungsbezirk Hannover, Bd. 3: Die Kunstdenkmale des Kreises Springe, Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, 1941, S. 76; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Kristian Teetz: Weihnachtszeit / Hannovers Glocken erzählen viele Geschichten ( vom 5. Januar 2018 im Internet Archive), Artikel auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 20. Dezember 2012, aktualisiert am 22. Dezember 2012, zuletzt abgerufen am 13. April 2018.
- ↑ Kapelle in Bierde. In: Kirchengemeinde Ahlden. Abgerufen am 17. April 2019.
- ↑ o.V.: Die Glocken, auf der Seite kirche-fuhlen.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. April 2018.
- ↑ o. V.: Kirche Pegestorf, illustrierte Kirchenbeschreibung auf der Seite weserkirchen.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 13. April 2018.
- ↑ Willi Skodzaj: Das Turmuhrwerk in der Kirche zu Echem – Geschichte und Funktion, in: ACHTfach!, Magazin der Samtgemeinde Scharnebeck, Ausgabe 22 vom August 2017, S. 17; auch als PDF-Dokument von der Seite scharnebeck.de
Personendaten | |
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NAME | Dreyer, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geschütz-, Messing- und Glockengießer |
GEBURTSDATUM | vor 1855 |
STERBEDATUM | nach 1885 |