Friedrich Heinicke
Friedrich Heinicke (* 7. Juni 1892 in Chemnitz; † 4. November 1950 in Waldheim hingerichtet) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht und Kommandant im Wehrmachtsgefängnis Torgau.
Der gelernte Kaufmann wurde 1912 Leutnant im kaiserlichen Heer, 1920 Hauptmann in der Reichswehr. 1940 trat er wieder in die Wehrmacht als Hauptmann ein und wurde am 1. Januar 1941 als Major Kommandant des Wehrmachtsgefängnisses Torgau-Brückenkopf, einem der zwei in Torgau (neben „Fort Zinna“ unter Heinrich Remlinger). Dort galt er als der „Henker von Torgau“, wo über 1000 Todesurteile vollstreckt wurden und zahlreiche Folterungen vorkamen. Er nahm persönlich an einer unklaren Zahl von Hinrichtungen teil. Torgau war von 1943 bis 1945 der Sitz der Reichskriegsgerichtes. Auch bei der Räumung im April 1945 kamen grausame Verbrechen vor.
Nach einer Internierung in sowjetischen Speziallagern bis 1950 wurde er in den Waldheimer Prozessen zum Tode verurteilt, seine Berufung verworfen und er am 4. November 1950 hingerichtet.
Heinicke war 1933 Mitglied im Reichskolonialbund und 1935 Mitglied im NSKK. Er ist nicht zu verwechseln mit dem ebenso hingerichteten Ernst Heinicker.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Eberlein, Norbert Haase, Wolfgang Oleschinski: Torgau im Hinterland des Zweiten Weltkriegs. Militärjustiz, Wehrmachtgefängnisse, Reichskriegsgericht. Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer Politischer Gewaltherrschaft Bd. 6, Leipzig 1999, ISBN 3-378-01039-8.
- Kai Fortelka: Die Radikalisierung der Militärjustiz im "Dritten Reich", Magisterarbeit 2000, S. 102 ISBN 978-3-832428105 google books
- Manfred Messerschmidt: Was damals Recht war: NS-Militär- und Strafjustiz im Vernichtungskrieg, Klartext, Essen 1996
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Heinicke, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wehrmachtsoffizier und Kommandant im Wehrmachtsgefängnis Torgau |
GEBURTSDATUM | 7. Juni 1892 |
GEBURTSORT | Chemnitz |
STERBEDATUM | 4. November 1950 |
STERBEORT | Waldheim |