Friedrich Kienscherf
Friedrich Kienscherf (* 26. Juni 1818 in Lindow, Ruppiner Land; † 13. September 1890 in Neustadt Eberswalde) war ein deutscher Orgelbauer in Eberswalde.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Kienscherf erlernte den Orgelbau bei Gottlieb Heise in Potsdam. Er ging danach auf Wanderschaft, auch zu Carl August Buchholz in Berlin und nach Frankfurt (Oder). Am 1. September 1851 eröffnete er eine Orgelbauanstalt in Neustadt Eberswalde. Dort arbeitete zeitweise auch sein Bruder Rudolf mit. Die beiden bauten auch Physharmonikas, Handharmonikas und Drehorgeln.
Seit 1880 arbeitete der Sohn Hermann in der Werkstatt mit und übernahm 1888 die Leitung. 1890 starb Friedrich Kienscherf. Die Söhne Hermann und Albert führten die Orgelbauanstalt weiter.
Sie besteht als Eberswalder Orgelbauwerkstatt bis heute.
Orgeln (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Kienscherf baute Orgeln vor allem in Eberswalde und Umgebung. Seit 1888 hatte der Sohn Hermann die Leitung der Werkstatt. Einige Orgeln sind erhalten. Nicht mehr vorhandene Instrumente sind kursiv gesetzt.
Orgelneubauten
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1856 | Garzin | Dorfkirche | I/P | 10 | später fünf Registerzüge entfernt[1] | |
1860 | Heckelberg | Dorfkirche | II/P | 16 | 1917 Abgabe der Prospektpfeifen, 1945 Verlust vieler Pfeifen, 1991 Instandsetzung durch Ulrich Fahlberg[2] | |
1861 | Altranft | Dorfkirche | II/P | 12 | erhalten[3] | |
1871 | Klobbicke | Dorfkirche | I/P | 6 | 1917 Prospektpfeifen abgegeben, 1950 Reparaturen durch Gerbig, 1993 abgetragen, seit 2004 eingelagert in Klobbicke[4] | |
1878 | Trampe | Dorfkirche | II/P | ? | 1969 Neubau durch Ulrich Fahlberg mit Verwendung von Teilen der Kienscherf-Orgel[5] | |
1882 | Eberswalde | Kirche St. Peter und Paul | 1930 ersetzt[6] | |||
1887 | Gandenitz, Uckermark | Dorfkirche | I/P | 4 | erhalten[7] | |
1890 | Klein Ziethen | Französisch-reformierte Kirche | I/P | 6 | [8] | |
? | Hoppegarten | Dorfkirche | I/P | 4 | Erbauungsjahr unbekannt, zwei Leerschleofen[9] |
Weitere Arbeiten
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1878 | Eberswalde | Maria-Magdalenen-Kirche | Neugestaltung des Prospekts und Umdisponierung der Marx-Orgel, Verschiebung an anderen Standort, erhalten |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Kienscherf. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 281f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Kienscherf Institut für Orgelforschung
- Organ index: Orgelbauerfamilie Kienscherf
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Orgel in Garzin Institut für Orgelforschung Brandenburg
- ↑ Orgel in Heckelberg Institut für Orgelforschung
- ↑ Orgel in Altranft Institut für Orgelforschung
- ↑ Orgel in Klobbicke, Institut für Orgelforschung
- ↑ Orgel in Trampe Institut für Orgelforschung
- ↑ Orgel in Eberswalde Institut für Orgelforschung
- ↑ Hannes Ludwig: Orgelhandbuch Brandenburg. Band 1. Uckermark (Westteil). Freimut und Selbst, Berlin 2005.
- ↑ Orgel in Klein Ziethen, Institut für Orgelforschung
- ↑ Orgel in Hoppegarten Institut für Orgelforschung
Personendaten | |
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NAME | Kienscherf, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 26. Juni 1818 |
GEBURTSORT | Lindow, Ruppiner Land, Provinz Brandenburg |
STERBEDATUM | 13. September 1890 |
STERBEORT | Eberswalde, Provinz Brandenburg |