Friedrich Kritzler

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Friedrich Kritzler

Friedrich Jakob Kritzler (* 21. März 1802 in Kirch-Brombach im Odenwald; † 28. April 1877 in Darmstadt[1]) war ein Verwaltungsjurist und Abgeordneter im Großherzogtum Hessen.

Friedrich Kritzler war Sohn des Pfarrers, Konsistorial- und Kirchenrates Philipp Heinrich Gottlieb Kritzler (1766–1832) und dessen Frau Karolina geb. Gunst (1765–1837).

Friedrich Kritzler heiratete 1831 in Darmstadt Susanne Maria Elise Wiener (1808–1890), Tochter des Gastwirts und Postmeisters Adam Wiener aus Darmstadt.[2] Der Ehe entstammte die Tochter Marie Karoline Katharine (1843–1927), die Wilhelm Haas (1839–1913) heiratete, Kreisrat des Kreises Offenbach und Präsident der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums.[3][4]

Friedrich Kritzler studierte an der Hessischen Ludwigs-Universität in Gießen Evangelische Theologie und Rechtswissenschaft und letzteres auch an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er schloss sich den Gießener Corps Franconia und Hassia und dem Heidelberger Corps Hassia an.[5] Das Studium schloss er mit der Promotion zum Dr. iur. ab. Als Regierungsakzessist arbeitete er zunächst beim Kreis Dieburg und ab 1826 in gleicher Funktion beim Kreis Darmstadt. 1830 wurde er Landrat des Landratsbezirks Dieburg und 1832, nach einer Verwaltungsreform, die die Landratsbezirke durch größere Kreise ersetzte, Kreisrat im Kreis Dieburg. Im Zuge der Revolution von 1848 im Großherzogtum Hessen wurden die Kreise aufgehoben und größere Regierungsbezirke gebildet, die je von einer Regierungskommission kollektiv geleitet wurden, an deren Spitze ein „Dirigent“ stand. Friedrich Kritzler wurde Dirigent der Regierungskommission des Regierungsbezirks Dieburg. 1852 wurde in der Reaktionsära die Verwaltungs- und Gebietsreform von 1848 prinzipiell wieder zurückgenommen. Friedrich Kritzler wurde zum Regierungsrat befördert und 1853 Kreisrat des Kreises Darmstadt. 1858 wechselte er auf die Stelle des Direktors der Oberstudiendirektion[6], ab 1870 war er Präsident des Oberkonsistoriums der Evangelischen Landeskirche Hessen. Unter seiner Leitung kam 1874 eine neue Kirchenverfassung zustande, die sich an preußischen Modellen orientierte und erstmals in größerem Umfang synodale Elemente und eine weiter gehende Beteiligung nicht-geistlicher Kirchenmitglieder einführte.[7]

Weitere Engagements

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Staatliche Ämter[8]
Landstände[9]
  • Otto Horre: Die Präsidenten des Oberkonsistoriums (Landeskirchenamtes) in Darmstadt. Ein Rückblick anläßlich dessen 100jährigen Bestehens 1832–1932. C. F. Winter, Darmstadt 1932, S. 22–24.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 48,7. Elwert, Marburg 1996. ISBN 3-7708-1071-6, S. 227.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 29. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008. ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 483.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen = Darmstädter Archivschriften Bd. 5. Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980. ISBN 3-922316-14-X, S. 163.

Einzelnachweise

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  1. Hessische Biografie (Weblinks).
  2. Horre, S. 24.
  3. Hessische Biografie (Weblinks).
  4. Haas, Karl Friedrich Wilhelm. In: LAGIS. Hessische Biografie; Stand: 4. Mai 2021.
  5. a b Kösener Korpslisten 1910, 49/230; 51/69; 114/61
  6. Hessische Biografie (Weblinks).
  7. Horre, S. 23.
  8. Hessische Biografie (Weblinks).
  9. Hessische Biografie (Weblinks).
  10. Hessische Biografie (Weblinks).
  11. Hessische Biografie (Weblinks).
  12. Hessische Biografie (Weblinks)