Friedrich Louis Simon

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Friedrich Louis Simon um 1850

Friedrich Louis (Ludwig) Simon (* 1. Februar 1800 in Berlin; † 29. Dezember 1877 in Mühlhausen Thüringen) war ein deutscher Architekt, preußischer Baubeamter und Schüler Karl Friedrich Schinkels.

Simon war der älteste Sohn des Geheimen Oberbaurats und Professors der Berliner Bauakademie Paul Ludwig Simon (1771–1815) und dessen Ehefrau Marie Madeleine (geborene Royer). Beide Eltern waren Mitglieder der französischen Kolonie in Berlin. Ihre Vorfahren mussten als hugenottische Glaubensflüchtlinge nach der Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 Frankreich verlassen und wurden von Kurfürst Friedrich Wilhelm in Brandenburg-Preußen aufgenommen.

Nach Studienaufenthalten 1824 in Paris und 1825 in England trat Simon im Jahr 1826 in der damaligen Rheinprovinz als Baukondukteur in die preußische Bauverwaltung ein. 1828 zum Landbaumeister befördert, war Simon bis 1835 in Wetzlar tätig, danach in (Duisburg-)Ruhrort. 1840 erfolgte die Beförderung zum Bauinspektor und die Versetzung nach Glogau in Schlesien. Hier war Simon am Bau des Glogauer Doms beteiligt. Er beendete seine Laufbahn als Baurat in Mühlhausen (Thüringen).

Von Simons Bauten sind nachweislich bis heute zwei Gebäude äußerlich fast unverändert erhalten.

Ehemaliges Gebäude der Braunschweigischen Bank, heute Oberlandesgericht Braunschweig
Plakette am ehemaligen Gebäude der Braunschweigischen Bank

1827 bis 1830 entstand die evangelische Pfarrkirche in Wißmar (damals Landkreis Wetzlar, heute Gemeinde Wettenberg im Landkreis Gießen) in rein klassizistischem Stil als großer, quergelagerter Saalbau mit hohen Bogenfenstern.

Für die Braunschweigische Bank baute Simon 1853 am Bankplatz 6 in Braunschweig einen Backsteinbau im Rundbogenstil schinkelscher Prägung[1][2]. In dem Gebäude, das 1906 in den Besitz der Braunschweig-Hannoverschen Hypothekenbank überging, hat seit 1974 das Oberlandesgericht Braunschweig seinen Sitz.

Evangelische Pfarrkirche in Wißmar

Simon hatte aus zwei Ehen zahlreiche Nachkommen. Er starb am 29. Dezember 1877 in Mühlhausen (Thüringen). Einer seiner Urenkel war der Betriebswirt Erich Kosiol (1899–1990), ab 1948 Professor an der Freien Universität Berlin.

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  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Hessen. Deutscher Kunstverlag, München 1966. (In: Wissmar, S. 874.)
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992. (In: Braunschweig. Bauten für Handel und Wirtschaft, S. 285.)
  • Uwe Kieling: Berlin – Baumeister und Bauten – Von der Gotik bis zum Historismus. Edition Marhold, Berlin 1988, S. 185.
  • Simon, Friedrich Louis. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 31: Siemering–Stephens. E. A. Seemann, Leipzig 1937, S. 59 (biblos.pk.edu.pl).
  • Inventar zur Geschichte der Preußischen Bauverwaltung 1723–1848 / bearb. von Christiane Brandt-Salloum et al., Red. Reinhart Strecke, Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin 2005. (U.a.: GStA PK, I. HA Rep. 93 B Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Nr. 633: Baupersonal im Regierungsbezirk Liegnitz, Bd. 5, (1800), 1841–1846, S. 350.)
  • Christian Kaufmann: Eine Bühne für das Wort: Die evangelische Kirche in Wißmar. In: Günter Hans (Hrsg.): Die Geschichte eines Dorfes an der Lahn Wißmar 778–2003. Wettenberg 2003, ISBN 3-9808830-2-7. S. 345–354.
  • Wolfgang Kimpflinger: Baudenkmale in Niedersachsen / Band 1,1: Stadt Braunschweig. In: Baudenkmale in Niedersachsen. Vieweg, Braunschweig 1993, ISBN 3-87585-252-4, S. 90 (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bremen Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992. (In: Braunschweig. Bauten für Handel und Wirtschaft, S. 285.)
  2. Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Die braunschweigische Landesgeschichte: Jahrtausendrückblick einer Region. 2. Auflage. Appelhans, Braunschweig 2001, ISBN 3-930292-28-9, S. 881 (1264 S.).