Friedrich Tilegant
Friedrich Tilegant (* 18. Mai 1910 in Anderbeck (heute zu Huy); † 18. Februar 1968 in Pforzheim) war ein deutscher Dirigent und Violinist.[1][2][3]
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Tilegant begann seine Musikstudien mit Geigenunterricht bei seinem Vater. Er wechselte in das Fach Dirigieren und studierte bei Hugo Venus, Fritz Stein und Paul Hindemith in Berlin. 1938 absolvierte er das Abschlussexamen an der Berliner Hochschule für Musik.[2]
Friedrich Tilegant war als 18-Jähriger als erster Geiger beim UFA-Orchester tätig. Im Zweiten Weltkrieg wirkte Friedrich Tilegant als Dirigent von Militärorchestern wie 1941/42 dem der „Oberfeldkommandantur des Sicherungsgebietes Lettland“.[4] Zu Ende des Krieges ließ er sich als Musiklehrer und Organisator des Musiklebens in Pforzheim nieder. Er wirkte dort zunächst als Theaterkapellmeister. 1950 gründete er dort das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim, das er bis zu seinem Lebensende leitete. Unter der Leitung von Tilegant nahm dieses Orchester an den Salzburger Festspielen 1960 teil.[5] Er unternahm mit dem Orchester 1964 eine Tournee durch die DDR.[6] Er spielte zahlreiche Aufnahmen, unter anderem mit Solisten wie Maurice André, Frans Brüggen und dem Bratschisten Paul Doktor ein.[5] Hoch bekannt wurden die Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach und der Werke Georg Philipp Telemanns.[2][3]
Friedrich Tilegant wurde 1967 ehrenhalber zum Professor ernannt. Am 17. Dezember 1967 wurde er mit dem Ehrenring der Stadt Pforzheim ausgezeichnet.[1]
Friedrich Tilegant starb am 18. Februar 1968 an einer Krebserkrankung in Pforzheim.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilegant, Friedrich. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1975, S. 784.
- Tilegant, Friedrich. In: Walther Killy (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). 1. Auflage. Band 10. Deutscher Taschenbuch Verlag; K.G. Sauer (Taschenbuchausgabe), München 2001, ISBN 3-423-59053-X, S. 41.
- Tilegant, Friedrich. In: Stadtwiki Pforzheim-Enz. Stadtwiki Pforzheim-Enz e.V., abgerufen am 6. Dezember 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Abschnitt nach: Friedrich Tilegant. In: Stadtwiki Pforzheim.
- ↑ a b c Abschnitt nach: Carl Dahlhaus: Friedrich Tilegant. In: Riemann Musiklexikon 1975.
- ↑ a b Abschnitt nach: Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Friedrich Tilegant. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie.
- ↑ Arnolds Klotinš: Music in occupied Latvia. In: Helmut Loos, Eberhard Möller (Hrsg.): Musikgeschichte in Mittel- und Osteuropa (Mitteilungen der internationalen Arbeitsgemeinschaft an der Universität Leipzig). Band 14. Gudrun Schröder Verlag, Leipzig 2013, ISBN 978-3-926196-68-2, S. 211 (qucosa.de).
- ↑ a b Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim. Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, abgerufen am 17. Dezember 2022.
- ↑ Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim - Konzerte 2020/21 (Schlaglichter 1950 – 2020). Abgerufen am 7. Dezember 2022.
- ↑ Friedrich Tilegant. ArtistInfo, abgerufen am 7. Dezember 2022.
Personendaten | |
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NAME | Tilegant, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dirigent und Violinist |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1910 |
GEBURTSORT | Anderbeck (heute zu Huy) |
STERBEDATUM | 18. Februar 1968 |
STERBEORT | Pforzheim |