Friedrich Wilhelm Isenburg
Friedrich Wilhelm Julius Isenburg (* 1. März 1882 zu Brandenburg an der Havel; † 20. Juli 1968 in Berlin) war preußischer Offizier und zuletzt Oberstleutnant.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Isenburg entstammt einer Offiziersfamilie und war Sohn des preußischen Offiziers Felix Alexander Franz Isenburg (* 21. August 1842; † 15. Juni 1886) und dessen Ehefrau Elisabeth Cornand (* 19. August 1850; † 25. Januar 1934).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Quartaner verließ Friedrich Wilhelm das Schillerrealgymnasium in Charlottenburg und wechselte im März 1894 an die Kadettenanstalt in Plön[1] und trat anschließend als charakterisierte Portepee-Fähnrich am 22. März 1900 in das 4. Unter-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 143[2], in welchem er am 18. August 1901 zum Leutnant[3] und am 18. August 1910 zum Oberleutnant[4] ernannt wurde. Im Herbst 1910 wurde Isenburg für drei Jahre auf die preußische Kriegsakademie abkommandiert und absolvierte dort das Seminar für Orientalische Sprachen[5], um dann vom Juli bis September 1913 bei der III. Matrosen-Artillerie-Abteilung beim Flottenmanöver teilzunehmen.[6] Am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert und zum Großen Generalstab abkommandiert[7], wurde Isenburg 1917 als Kompanieführer dem Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothringisches) Nr. 145 an der Westfront zugeteilt und wechselte Anfang 1918 zum Stab der 39. Division.[8]
Am 31.01.21 bei der Heeresfriedenskommission mit dem Charakter als Major und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Inf.-Rgts. Nr. 145 wurde der Abschied bewilligt.[9] Als aktives Mitglied in der Veteranen-Vereinigung des Königs-Infanterie-Regiments Nr.145 verfasste er die zweiteilige Regimentsgeschichte der 145er[10] zum Ersten Weltkrieg und war Herausgeber und Redakteur der 145er-Regimentszeitung Der Königs-Infanterist - Regimentszeitung für Kameraden des Königs-Infanterie-Regiments Nr.145.
Um 1939 als Oberstleutnant und Ergänzungsoffiziere bei der 11. Offiziersausbildungsabteilung des Oberkommandos des Heeres[11] schied er 01.02.1941 im Rang eines Oberst a. D. aus der Armee.
Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er weiterhin sehr aktiv in der Vereinigung Ehemaliger des Königs-Infanterie-Regiments Nr. 145 und verfasste bis in die späten 1960er Jahre Mitteilungsblätter und organisierte am Volkstrauertag Regimentstreffen am Denkmal der 145er in Oerlinghausen.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Wilhelm Isenburg heiratete am 29. November 1913 in Potsdam Ilse Emmeline Charlotte Margarete Ilse Wigankow (* 16. Juni 1888 in Kartzow; † 9. Juli 1952 in Berlin)[12], aus der Ehe gingen der Sohn Fritz Günther (* 3. März 1916; † 21. Juli 1943); die Töchter Felicitas und Helga (* 13. Mai 1920; † Felicitas 24. Februar 2014, † Helga 25. November 2010); und Sohn Hans-Herbert (* 23. März 1926; † 21. März 2019); hervor.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothring.) Nr. 145 im Großen Kriege 1914–1918. Verlag Klasing & Co., Berlin 1922/23.
- Von der Mobilmachung bis zum Abtransport zur Cambraischlacht (21. November 1917).
- Vom Eintreffen im Gebiet der 2. Armee (22. November 1917) bis zur Demobilmachung und Auflösung.
- Die Tradition des ehem. 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiments Nr. 143 führt Infanterie-Regiment 86, Die Tradition des deutschen Heeres Nr. 135, Kyffhäuser-Verlag, Berlin 1936.
- Die Tradition des ehem. Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringisches) Nr. 145 führt I. Batl. des Infanterie-Regiments 12, Die Tradition des deutschen Heeres Nr. 137, Kyffhäuser-Verlag, Berlin 1936.
- Der Königs-Infanterist – Regimentszeitung für Kameraden des Königs-Infanterie-Regiments Nr.145, 63 Ausgaben von 1926 bis 1940, Berlin.
- Kadettenleben: Erinnerungen an meine Jugendjahre am grossen Plöner See. Meteor-Verlag, Hamburg 1958.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedr. Wilh. Isenburg: Das Königs-Inf.-Rgt. (6. Lothring.) Nr. 145 im Großen Kriege 1914–1918. Von der Mobilmachung bis zum Abtransport zur Cambraischlacht (21. Nov. 1917)., Verlag Klasing & Co., Berlin 1922/23 (Band 1): Digitalisat via Archive.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Friedrich Wilhelm Isenburg: Kadettenleben: Erinnerungen an meine Jugendjahre am grossen Plöner See. Hamburg 1958, S. 7.
- ↑ Militär-Wochenblatt Nr. 96, 20. Okt. 1900, S. 2385.
- ↑ Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1902, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1902, S. 281.
- ↑ Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1911, Hrsg.: Kriegsministerium, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1911, S. 288.
- ↑ Hans Bossert, Fritz Rust, Das 4. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 143 in Frieden und im Weltkrieg, Verlag Bernard & Graefe, Berlin, Band 1, S. 29.
- ↑ Militär-Wochenblatt Nr. 78/80, 16. Juni 1913, S. 1796.
- ↑ Militär-Wochenblatt Nr. 133/134, 10. Okt. 1914, S. 2859.
- ↑ Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres: auf Grund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. Hrsg.: Deutscher Offizier-Bund, Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 320.
- ↑ Militär-Wochenblatt Nr. 35, 26. Febr. 1921, S. 770.
- ↑ Friedrich Wilhelm Isenburg: Das Königs-Infanterie-Regiment (6. Lothring.) Nr. 145 im Großen Kriege 1914–1918. Verlag Klasing & Co., Berlin 1922/23, Band 1 & 2.
- ↑ Offiziersliste des Heeres 03.01.1939.
- ↑ Evangelisches Kirchenbuch Berlin, Brandenburg, 1913, S. 88.
Personendaten | |
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NAME | Isenburg, Friedrich Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Isenburg, Friedrich Wilhelm Julius (vollständiger Name); Isenburg, Friedrich-Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer Offizier im Ersten Weltkrieg |
GEBURTSDATUM | 1. März 1882 |
GEBURTSORT | Brandenburg an der Havel |
STERBEDATUM | 20. Juli 1968 |
STERBEORT | Berlin |