Wilhelm Steinmann (Lehrer)

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Friedrich Wilhelm Steinmann[1] (* 24. März 1817 in Hannover;[2]26. Oktober 1859 ebenda) war ein deutscher Pädagoge[1] und Schulbuch-Herausgeber.[3]

Nach Beendigung seines Schulunterrichtes[2] besuchte Wilhelm Steinmann[1] ein Nebeninstitut[2] des Königlich Hannoverschen Schullehrer-Seminars, bildete sich aber auch teilweise durch Privatstudien in neueren Sprachen, Mathematik[1] und unter anderem in Musik und Zeichnen insgesamt drei Jahre fort.[2]

Anschließend arbeitete er als Hauslehrer[1] dreieinhalb Jahre auf Schloss Gesmold bei Osnabrück, ging 1836 kurzfristig nach Hannover zurück und wirkte ab Michaelis 1836 als Hauslehrer in Bettensen. Etwa ein Jahr später wurde er um Michaelis 1837 für drei Jahre in das Hauptinstitut des Hannoverschen Lehrerseminars aufgenommen, bevor er Michaelis 1840 die Stelle eines Klassenlehrers der dritten Elementarklasse[2] beziehungsweise der 9. Klasse[1] der höheren Bürgerschule der Residenzstadt Hannover übernahm.[2]

In dieser Stellung gab Steinmann gemeinsam mit dem am Lyceum zu Hannover tätigen Lehrer Heinrich Schulze das mehrbändige Schulbuch Kinderschatz heraus, das als Lesebuch für Elementarklassen gedacht war und laut seinem Untertitel „nach dem kindlichen Fassungsvermögen zusammengestellt“ war.[4] Der mit einem Vorwort von Adolf Tellkampf 1846 erschienene erste Teil war laut seinem Untertitel ein „Deutsches Lesebuch für das früheste Jugendalter [und] zugleich als Stoff für Erzähl- und Gedächtnisübung“ gedacht.[5] Die zweite, bei Friedrich Culemann gedruckte Auflage erschien 1848 im hannoverschen Verlag von Louis Ehlermann.[4] Das Werk im Gesamttitel Vorschule zum Kinderschatz erschien bis 1871 in vier Auflagen,[6] und mit seinen drei Bänden in jeweils einem bis zu mehreren Dutzend Auflagen, erst ab 1886 dann zwar noch von Heinrich Schulze, aber nun gemeinsam mit dem Pädagogen Friedrich Kiel.[7]

1850 ging Steinmann „als erster Lehrer der Vorbereitungs-Klassen zur Mittelschule über“. Seine Lehrtätigkeit musste er aufgrund eines unheilbaren körperlichen Leidens einstellen und erlag diesem schließlich 1859.[1] Wilhelm Steinmanns Grabstein, eine etwa 1,30 Meter hohe Stele, wurde auf dem Alten St. Nikolai-Friedhof aufgestellt mit der Inschrift auf der Rückseite „Ruhe sanft nach deinem langen Leiden.“[8]

  • Heinrich Schulze, Wilhelm Steinmann (Hrsg.): Kinderschatz. Deutsches Lesebuch für Elementarklassen. Nach dem kindlichen Fassungsvermögen zusammengestellt ..., 2. Auflage, Band 1, Hannover: Verlag von Louis Ehlermann, Druck von Friedrich Culemann, 1848; Digitalisat über Google-Bücher
    • 3., verbesserte Auflage, Dresden: Louis Ehlermann, 1869[3]
  • Schulprogramm der Höheren Bürgerschule, Hannover 1860[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Franz Kössler: Steinmann, Wilhelm, in ders: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen, Bd.: Staa-Stutzki; Volltext als elektronischer Vorabdruck (PDF-Dokument) der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen 2007
  2. a b c d e f Adolf Tellkampf: Friedrich Wilhelm Steinmann, in ders.: Die höhere Bürgerschule in Hannover geschildert nach zehnjährigem Bestehen von dem Direktor derselben Prof. Dr. A. Tellkampf. Helwing’sche Hofbuchhandlung, Hannover 1845, S. 75–76; Digitalisat über Google-Bücher
  3. a b Vergleiche die Angaben im SWB-Online Katalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds
  4. a b Heinrich Schulze, Wilhelm Steinmann (Hrsg.): Kinderschatz ..., 2. Auflage, Band 1, Hannover: Verlag von Louis Ehlermann, Druck von Friedrich Culemann, 1848; Digitalisat über Google-Bücher
  5. Ruth Hohendorf (Bearb.): Zeitschriftenbeiträge. Aus den „Rheinischen Blättern für Erziehung und Unterricht“ von 1830 bis 1832, in Karl-Heinz Günther (Hrsg.): Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg. Sämtliche Werke, Band 2, Teil 1, Berlin: Verlag Volk und Wissen, 1957, ISBN 3-06-212762-7 und ISBN 3-472-00872-5, S. 443, 560, 562; Vorschau über Google-Bücher
  6. Vergleiche die Angaben nebst Querverweisen im SWB-Online Katalog
  7. Franz Kössler: Schulze, Heinrich, in ders.: Personenlexikon ..., als PDF-Dokument
  8. Hans Mahrenholtz: Die Grabinschriften des hannoverschen Nikolaifriedhofes, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 9 (1956), S. 1–125; hier: S. 104; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche