Friedrich Wilhelm Tafinger
Friedrich Wilhelm Tafinger (* 2. November 1726 in Tübingen; † 2. Juni 1777 ebenda) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.
Friedrich Wilhelm Tafinger war der Sohn von Wilhelm Gottlieb Tafinger und stammte aus der Familie Tafinger. Er studierte in Tübingen Rechtswissenschaft, wurde 1749 Lizentiat und 1751 Doktor der Rechte. Er besuchte danach mehrere deutsche Hochschulen, hielt in Jena Vorträge über den Reichskammergerichtsprozess und verbrachte längere Zeit in Wetzlar, Regensburg und Wien. Nach seiner Heimkehr nach Tübingen Heimgekehrt wurde er dort außerordentlicher und 1753 ordentlicher Professor der Rechte. Im gleichen Jahr begrüßte er Herzog Karl bei dessen Besuch in Tübingen mit der Festrede De praerogativis Almae Eberhardi a principibus concessis et a Ser. Duce Carolo auctis, die 1754 als 4°-Druckschrift veröffentlicht wurde.
1759 erhielt Tafinger den Titel eines herzoglichen Rates, 1763 die Würde eines Dr. phil. Tafinger las hauptsächlich römisches Zivilrecht nach den Elementis juris von Johann Gottlieb Heineccius und Reichsprozess, dessen Studium er wesentlich förderte, da er über diesen nicht bloß Vorlesungen hielt und einige Abhandlungen schrieb, sondern 1754 auch ein gediegenes, weit verbreitetes Lehrbuch mit dem Titel Institutiones jurisprudentiae cameralis verfasste, das 1775 neu aufgelegt wurde und sich durch großen Reichtum literarischer Bemerkungen auszeichnete. Tafinger war Mitglied von fünf gelehrten Gesellschaften, darunter der Accademia degli Agiati in Rovereto und der Königlich Preußischen Sozietät der Wissenschaften.
Der Rechtswissenschaftler Wilhelm Gottlieb von Tafinger war sein Sohn.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Disputatio inauguralis iuridica de austraegis liberae Sacri Romani Imperii civitatis Lindaviensis. Respondent: Jphann Georg Kinkelin. Bauhof & Frank, Tübingen 1762. (Digitalisat)
- Dissertatio iuris Evangelicorum ecclesiastici de iure principis circa ecclesiam eiusque ministros in genere et sacramenta in specie. Respondent: Georg Christian Feinmann. Fues, Tübingen 1763. (Digitalisat)
- De Castrensibvs Exercitvvm Imperialivm Atqve Circvlarivm Sacris. Erhard, Tübingen 1763. (Digitalisat)
- De Directoriorvm Eqvestrivm Potestate Ivriciaria Svperioriqve Tvtela. Fues, Tübingen 1765. (Digitalisat)
- Von der Frage: ob und wieferne einzelne Beysizer des Reichskammergerichts in einer besonderen Verbindung mit ihren hohen Präsentanten stehen? Fues, Tübingen 1774. (Digitalisat)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann August Ritter von Eisenhart: Tafinger, Friedrich Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 350 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Friedrich Wilhelm Tafinger in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Friedrich Wilhelm Tafinger auf leo-bw.de
Personendaten | |
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NAME | Tafinger, Friedrich Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 2. November 1726 |
GEBURTSORT | Tübingen |
STERBEDATUM | 2. Juni 1777 |
STERBEORT | Tübingen |
- Rechtswissenschaftler (18. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen)
- Tübinger Professorengalerie
- Mitglied der Accademia degli Agiati
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Absolvent der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Person (Württemberg bis 1803)
- Deutscher
- Geboren 1726
- Gestorben 1777
- Mann