Friedrich Wilhelm Winzer

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Friedrich Wilhelm Winzer (* 8. März 1811 in Mellenbach; † 2. März 1886 in Wismar) war ein deutscher Orgelbaumeister.

Friedrich Wilhelm Winzer wurde in Mellenbach geboren. Seine Eltern waren der Zimmermann Johann Michael Winzer, seine Mutter war Catharine Margarethe Winzer, geb. Francke. Winzer erhielt seine Ausbildung bei Johann Friedrich Schulze in Paulinzella und war auch mehrere Jahre dessen Mitarbeiter. Weitere Firmen, in denen Winzer tätig war, sind nicht bekannt. So arbeitete er auch an den Orgeln in Halberstadt und Wismar. Nach dem Bach der Orgel in der Wismarer Marienkirche ließ er sich 1840 nieder und baute sich dort eine Werkstatt auf. Am 19. Juli 1841 wird Winzer Bürger der Stadt Wismar. Er orientierte sich an den damals fortschrittlichen Prinzipien des Orgelbautheoretikers Johann Gottlob Töpfer, eines Freundes von Franz Liszt.[1]

In Wismar heiratete er am 23. August 1846 in der Marienkirche seine Frau Louise Elisa Sophie Winzer, geb. Reinke.[2] Sie wurde am 14. Mai 1828 in Mittel Wendorf (Gemeinde Proseken) geboren.[3] Die beiden bekamen einen Sohn, Louis Friedrich Winzer. Dieser wurde am 7. November 1847 in Wismar geboren.[4] Kurz nach der Geburt des Kindes, am 16. November 1847, verstarb Winzers Frau Louise im Alter von 19 Jahren.[5] Louis Winzer verließ am 1. September 1866 Mecklenburg in Richtung New York. Mit dem Schiff „Palmerson“ fuhr er von Hamburg nach Amerika (New York). Als Beruf wird Commis (von frz. commis = Gehilfe) angegeben. Dies ist eine veraltete Bezeichnung für einen Kontoristen, Handlungsgehilfen oder kaufmännischen Angestellten. Weitere Daten über ihn sind bisher unbekannt.[6]

Am 25. Oktober 1850 heiratete Winzer die Schwester seiner verstorbenen Frau.[7] Wilhelmine Marie Henriette Winzer, geb. Reinke, wurde am 7. Mai 1831 in Mittel Wendorf (Gemeinde Proseken) geboren.[8] Die beiden bekamen einen Sohn. Richard Carl Friedrich Winzer wurde am 13. Januar 1863 in Wismar geboren.[9] Nach der Konfirmation und dem Abitur studierte er Mathematik in Tübingen, Rostock und Leipzig.[10] 1886 veröffentlichte er seine Dissertation mit dem Titel: „Zur Transformation der elliptischen Funktionen, insbesondere der Transformation dritten und neunten Grades.“ (Rostock, Adler 1886). Prof. Dr. Richard Winzer wirkte später als Lehrer in Teterow und Hamburg-Harburg.[11] Dort starb er am 5. Januar 1942.[12]

Winzers zweite Ehefrau Wilhelmine verstarb am 22. Januar 1871 im Alter von 40 Jahren an der Schwindsucht.[13] Winzer setzt sich nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau zur Ruhe. Er verkaufte seine Werkstatt an den Stralsunder Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel. Dieser betrieb dort eine Filiale seines Geschäfts. Am 2. März 1886 verstarb Winzer in Wismar kurz vor seinem 75. Geburtstag.[14]

Schüler (Auswahl)

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Der Orgelbauer Edmund Bruder (1845–1912) wirkte spätestens ab 1869 in der winzerschen Werkstatt mit. Bei der mecklenburgischen Volkszählung 1867 ist sein Name noch nicht zu finden. Auch nach der Übernahme der winzerschen Werkstatt durch Friedrich Albert Mehmel 1873 blieb er dort tätig. 1877 machte sich Edmund Bruder in Wismar selbstständig, als zweiter Orgelbauer neben Mehmels Werkstatt.

Der Orgelbauer Carl Börger (1846–1917) lernte ebenfalls bei Winzer. 1867 wird er als Holz-Arbeiter geführt und absolvierte wohl eine Lehre beim Vater, der Tischler war. Nach seiner Lehrer bei Winzer richtete er sich 1873 eine eigene Werkstatt in Toitenwinkel ein und verlegte diese später nach Gehlsdorf. 1900 erwarb er das Geschäft von Julius Schwarz aus Rostock und fusionierte es mit seinem.

Neubauten (Auswahl)

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Von Friedrich Wilhelm Winzer hat sich kein Werkverzeichnis erhalten. Nach derzeitigem Kenntnisstand hat er 39 Orgeln erbaut, von denen 29 bis heute erhalten sind, 10 Instrumente sind entweder im II. Weltkrieg zerstört worden oder wurden im Laufe der Zeit durch neue Instrumente ersetzt. Ein Großteil seiner Instrumente wurde in den vergangenen Jahren restauriert. Nur noch die Orgeln in Damshagen, Kröpelin, Passee, Schorrentin, Kavelstorf, Serrahn und Herzfeld warten auf eine Restaurierung. Die kursiv gedruckten Instrumente sind zerstört oder so stark umgebaut, dass sie nicht mehr als Winzer-Orgel gelten können.

Opus Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
0 1840 Wismar Marienkirche III/P 56 Winzer stellt als Geselle für die Firma Schulze aus Paulinzella die große Orgel der Wismarer Marienkirche auf. Die Orgel wird 1903 von Ernst Röver pneumatisiert und um zwei Register erweitert. Die Kirche samt Orgel wird am 14. April 1945 vernichtet. Das Werk kann nicht als ein Werk Winzers gerechnet werden, aber es bildet den Grund seines Wirkens in Wismar und Umgebung.
1 1841 Weitendorf Schlosskirche
I/aP 5 Die Orgel ist erhalten. Sie wurde 2008 durch Giso Weitendorf aus Schwann restauriert.[15] August Neuburger hat sich mit einer Inschrift in die Windlade eingetragen.
2 1843 Bützow Gefängniskirche
I/P ? Die Orgel ist nicht erhalten. Am 28. Mai 1842 erfolgte die Weihe der Kirche der Großherzoglich Mecklenburg Schwerinschen Landesstrafanstalt zu Dreibergen. Sie befand sich im Andachtsraum im dritten Stock des Hauptgebäudes.[16] Die Anstalt hatte 1944 zwei Orgeln! Die von Winzer stand im Zuchthaus. Die Disposition ist derzeit noch nicht bekannt. Auf dem Bild lassen sich 2x9 Registerzüge erkennen und ein Manual. Die zweite Orgel stand im Frauengefängnis mit zwei Manualen und vier Registern.[17]
3 1843 Brüel Stadtkirche I/P 7 + 5 Tr. Die Orgel ist erhalten. 1992/93 fand eine Restaurierung durch Schuke (Potsdam) statt. Alle fünf Pedalregister sind Transmissionen aus dem Manual.[18] Wahrscheinlich gab es die Bestrebungen das Pedalwerk in dem großen Gehäuse zu einem späteren Zeitpunkt eigenständig einzurichten. Dies ist jedoch nicht vollzogen worden.
4 1844 Damshagen St.-Thomas-Kirche I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist verändert erhalten. 1974 erfolgte Umbau durch Wolfgang Nußbücker.[19] Eine Restaurierung wäre notwendig.
5 1844 Sanitz Dorfkirche Sanitz
I/P 6 + 1 Tr. Die Orgel ist nicht erhalten. 1969 erfolgte eine Neubau durch die Firma Sauer-Orgelbau aus Frankfurt/Oder als Opus 1.880.
6 1844 Zarrentin am Schaalsee Klosterkirche II/P 19 Die Orgel ist erhalten. Winzer baute 15 Register und ließ vier Schleifen unbesetzt. 1886 erfolgte eine Reinigung der Orgel durch Franz Beyer. 1993 wurde ein Register eingebaute. 2014 erfolgte durch Firma Wegscheider aus Dresden eine Restaurierung, wobei die letzten drei fehlenden Register eingebaut wurden.[20] Dabei wurden Orgelpfeifen aus der Wismarer Winzer-Orgel weiterverwendet.[21]
7 1845 Kröpelin Stadtkirche Kröpelin II/P 14 Die Orgel ist erhalten. Zwei Register der Orgel wurden umdisponiert. Bei der Kirchensanierung wurde die originale Farbigkeit des Prospektes wiederhergestellt. Das Orgelwerk an sich wartet noch auf eine Restaurierung.[22]
8 1845 Hohenkirchen Kirche
II/P 15 Die Orgel ist erhalten. 1960 wurden zwei Register der Orgel umdisponiert. Sie wurde 2006 durch Andreas Arnold aus Plau am See restauriert und dabei die Originaldisposition wiederhergestellt.[23][24]
9 1847 Schönberg St. Laurentius II/P 26 Die Orgel ist erhalten. Sie ist die größte erhaltene Winzer-Orgel. 1895 erfolgte eine Neuintonation der Orgel durch Grünberg. 1911 arbeitete Kempper aus Lübeck an der Orgel. 2006 bis 2008 erfolgte die Restaurierung des gesamten Instrumentes durch die Firma Schuke aus Potsdam.[25]Orgel
10 1848 Wittenburg St. Bartholomäus
II/P 23 Die Orgel ist erhalten. Die Orgel stand ehemals über dem Altar der Kirche. 1937 wurde die Orgel durch Marcus Runge auf die Westempore versetzt. Dabei wurde ein Register im Oberwerk der Orgel und die beiden Mixturen der Orgel verändert. 1995–1997 restaurierte Firma Schuke die Orgel und lieferte neue Prospektpfeifen in Zinn, leider mit einem ahistorischen Labienverlauf. 2023 erfolgte eine Generalüberholung der Orgel nach der Kirchenrestaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See.[26]
11 1850 Wismar Georgenkirche
I/P 6 + 1 Tr. Die Orgel ist nicht erhalten. Sie stand in der Wismarer Georgenkirche als Interimsinstrument, weil die Kröger-Orgel seit Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr spielfähig war. Nach dem Neubau durch Mehmel in St. Georgen wurde die Orgel 1888 in die Heiligen-Geist-Kirche versetzt. Dort war sie bis zum Neubau von Böhm aus Gotha, 1968, in Gebrauch. Das genaue Baudatum ist noch unsicher.[27]
12 1850 Lübow Dorfkirche Lübow II/P 9 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. 1997 erfolgte eine Restaurierung durch Wolfgang Nußbückeraus Plau am See.[28]
13 1851 Rostock Jakobikirche
III/P 39 Die Orgel ist nicht erhalten. Der von Winzer vollzogene Umbau ist als Neubau unter Zuhilfenahme von Altmaterial zu betrachten. WInzer behält den Prospekt bei, baut teilweise neue Windladen, behält aber auch einige alte bei. Er baute 20 neue Register und intonierte die anderen Register sämtlichst um. Die Spiel- und Registertraktur wurde neu gebaut. Beschrieben wird die Orgel in der Urania 1853, Nr. 1, S.1ff.[29] Das Instrument wurde am 26. April 1942 zerstört.
14 1852 Lichtenhagen Dorfkirche Lichtenhagen
II/P 8 + 1 Tr. Die Orgel ist nicht erhalten. Die Beschreibung der Orgel ist in der Urania 1853, Nr. 10, S.97ff zu finden.[30] Die Orgel wurde bei der Kirchenrestaurierung samt Empore abgerissen um Platz zu machen für einen Neubau der Firma Jehmlich aus Dresden (II/P/16) op. 964 von 1976.
15 1855 Camin Dorfkirche II/P min. 11 Die Orgel ist teilweise erhalten. 1921 erfolgte durch Marcus Runge ein großer Umbau. Beibehalten wurde das Gehäuse und 11 Register von Winzer. Der ursprüngliche Zustand sowie die genaue Disposition sind weiterhin unklar. Runge fügte noch ein zwölftes Register hinzu. 2011 wurde der gewachsene Zustand durch Andreas Arnold aus Plau am See restauriert.[31]
16 1856 Stralendorf ehemals Dorfkirche
I/P 6 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. Notiz auf der unteren Balgplatte: Reparatur der Bälge den 7ten Mai 1883 durch Heinrich Görbach zur Zeit in Stralsund bei H. Mehmel Orgelbauer daselbst.

Die Orgel wurde später in zwei Registern umdisponiert. 1977 erfolgte ein Teilabbau der Orgel. Die Orgel befindet sich seit 2003 im Mecklenburgischen Orgelmuseum. → Orgel Die Orgel ist spielbar, die originale Disposition ist bislang nicht wieder hergestellt.

17 1857 Rostock Nikolaikirche (Rostock)
III/P 36 Die Orgel ist nicht erhalten. Auch hier ist der von Winzer vollzogene Umbau als Neubau unter Zuhilfenahme von Altmaterial zu betrachten. Beschrieben wird die Orgel in der Urania 1858, Nr. 4, S. 51ff.[32] 1894 wurde die Orgel von Julius Schwarz auf Pneumatik umgebaut und um ein Register erweitert auf III/P/37. Die Orgel wurde am 26. April 1942 zerstört.
18 1857 Passee Dorfkirche Passee II/P 11 Die Orgel ist erhalten. Die 1917 entfernten Prospektpfeifen der Orgel wurden nie ersetzt. Im Frühjahr 2023 erfolgte eine Spielbarmachung durch ehrenamtliche Kräfte. Eine Restaurierung wird angestrebt.[33]Orgel
19 1859 Hohen Viecheln Dorfkirche Hohen Viecheln
II/P 13 + 2 Tr. Die Orgel ist erhalten. 1995/1997 erfolgte eine Überholung durch Christian Scheffler, 2016/17 erfolgte die Restaurierung durch Reinalt Johannes Klein[34]
20 1860 Schorrentin Dorfkirche Schorrentin I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. Sie wurde 1952 durch Sauer-Orgelbau umdisponiert.[35] Eine Restaurierung der Orgel wäre wünschenswert, auch hier fehlen, wie in Passee die Prospektpfeifen der Orgel.
21 1860 Friedrichshagen Dorfkirche Friedrichshagen
I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. Sie hat eine sehr ähnliche Bauweise wie die Orgel in Schorrentin. 2015 erfolgte die Restaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See.[36]
22 1861 Zurow Dorfkirche
I/P 9 + 1 Tr. Das barocke Gehäuse stammt aus der Nicolaikirche Wismar und wurde dort 1737 von dem Lübecker Orgelbauer Christoph Erdmann Vogel an die Hantelmann-Orgel von 1707 hinzugefügt. Bei dem Orgelneubau durch Winzer, welcher 1862 fertiggestellt worden ist, wurde wahrscheinlich im Vorfeld das Rückpositiv abgetrennt und in Zurow aufgestellt.

Winzer verwendete die beiden alten Windladen und einige alte Register von Vogel weiter. 1917 wurden die Prospektpfeifen abgeliefert. 2011 restaurierte die Firma Wegscheider aus Dresden die Orgel.[37][38]

23 1861 Schwaan St. Paulus (Schwaan)
II/P 21 Die Orgel ist erhalten. Sie ist bis auf die 1917 abgegeben und in Zink ersetzten Prospektpfeifen im Original erhalten. 2022 erfolgte durch Firma Wegscheider aus Dresden die Sanierung des Instruments.[39] Sie ist die größte erhaltene Winzer-Orgel mit unveränderter Intonation.
24 1862 Wismar Nikolaikirche (Wismar)
II/P 34 Die Orgel ist nicht erhalten. 1895 erfolgte ein technischer Neubau durch Ernst Röver mit Übernahme aller Register von Winzer. Röver fügte nur zwei Register hinzu. 1985 wurde die Mende-Orgel aus der Freiberger Petrikirche vor die Röver-Winzer-Orgel gesetzt. Dazu wurden alle Pfeifen des Hauptwerkes entfernt und die Windlade von Röver zur Hälfte längs weggeschnitten. Die Register des Pedals und des Oberwerkes von Röver und Winzer blieben erhalten. Einige von Ihnen sind in der 2010 erbauten Chororgel erhalten geblieben oder wurden bei der Restaurierung der Orgel in Zarrentin genutzt.[40][41][42]
25 1862 Bützow Reformierte Kirche
I/P 6 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. 2016 erfolgte die Restaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See.[43] Sie hat noch die originalen Prospektpfeifen von 1862.
26 1863 Kavelstorf Dorfkirche Kavelstorf II/P 9 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. Sie wurde um 1900 von Carl Börger um 2 Register erweitert im 2. Manual erweitert, zudem wurde ein Register von Börger ausgetauscht. 1992 erfolgte eine Reinigung durch dir Firma Kemper aus Lübeck.[44] Eine Restaurierung steht noch aus.
27 1863 Peckatel Dorfkirche I/P 8 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. Die Orgel ist bis auf die Prospektpfeifen unverändert erhalten geblieben. In dieser Orgel ist Winzers einzige Zartflöte erhalten geblieben. 2014 wurde die Orgel von Andreas Arnold aus Plau am See restauriert.[45]
28 1863 Serrahn Dorfkirche Serrahn II/P 13 Die Orgel ist erhalten. Winzer verwendete den Prospekt, die Windladen des Hauptwerks und den Subbass 16´ von der 1740 erbauten Vorgänger-Orgel.[46] Eine Restaurierung der Orgel steht noch aus.
29 1864 Kladow (Crivitz) Dorfkirche I 2 Die Orgel ist erhalten. Sie ist Winzers kleinste erbaute Orgel ohne Pedal![47]
30 1865 Groß Markow Kirche Groß Markow I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten[48] Die Anordnung der Prospektpfeifen ist nicht original. Die vergitterten Felder waren ursprünglich auch mit Pfeifen besetzt.
31 1866 Slate Dorfkirche
I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist nicht erhalten. 1974 erfolgte eine Neubau durch Wolfgang Nußbücker aus Plau am See.[49]
32 1867 Gressow Dorfkirche
II/P 10 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. 2020 erfolgte die Restaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See.[50] Der Prospekt der Orgel ist fast baugleich von Winzer in Kavelstorf (1863) und Lüssow (1871) benutzt worden. Friedrich Albert Mehmel verwendet diesen Prospekt 1875 in Vorland und 1883 in Pötrau bei von ihm gebauten Orgeln. Mehmel benutze nach der Werkstattübernahme Winzers wohl auch dessen vorhandene Baupläne und Mitarbeiter.
33 1868 Proseken Dorfkirche Proseken
II/P 19 Die Orgel ist erhalten. 2019 erfolgte die Restaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See.[51][52]
34 1869 Rethwisch Dorfkirche Rethwisch I/P 5 + 1 Tr. Die Orgel ist nicht erhalten. 1962 erfolgte eine so eingreifender Umbau durch die Firma Sauer aus Frankfurt/Oder (II/P/11), dass die Rethwicher Orgel nicht mehr als Winzer-Orgel bezeichnet werden kann. Der Prospekt von Winzer ist erhalten.[53]
35 1869 Kalkhorst Dorfkirche Kalkhorst II/P 13 Die Orgel ist erhalten. Sie wurde von Winzer hinter dem Prospekt von Hans Hantelmann (1732) erbaut. Von Carl Börger wurde die Orgel um drei Register auf 16 Register erweitert. Dieser Zustand wurde 2008 bei der Restaurierung durch Andreas Arnold aus Plau am See, beibehalten.[54]
36 1870 Herzfeld Dorfkirche I/P 4 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten.[55] Eine Restaurierung der Orgel steht noch aus. Auch in dieser Orgel fehlen noch die 1917 entwendeten Prospektpfeifen.
37 1870 Rerik Kirche Rerik II/P 15 Die Orgel ist nicht erhalten. Winzer erbaut hinter dem Gehäuse von Christian Friedrich Colbow aus Wismar (1780) seine neue Orgel. Die Mechanik und Laden von Winzer erhalten. 1974 baute die Firma Schuke aus Potsdam komplett neues Pfeifenwerk. Einige Pfeifen von Winzer sind erhalten geblieben. Man kann aber klanglich nicht mehr von einer Winzer-Orgel sprechen.[56]
38 1871 Lüssow Dorfkirche Lüssow II/P 9 + 1 Tr. Die Orgel ist erhalten. 1997 erfolgte die Restaurierung durch Wolfgang Nußbücker aus Plau am See.[57]
39 1871 Klütz Marienkirche II/P 20 Die Orgel ist erhalten. 2020 restaurierte Reinalt Klein aus Lübeck die Orgel. Es handelt sich dabei um die letzte von Winzer erbaute Orgel.[58][59]

Reparaturen und Umbauten

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Die Daten stammen aus der unten genannten Literatur und vom Orgelsachverständigen des Kirchenkreises Mecklenburg Friedrich Drese.

1840 Dreveskirchen, Dorfkirche 1755 Schmidt Umbau
1842 Rostock, Marienkirche 1793 Marx Reparatur
1847 Lübeck, Dom 1696 Arp Schnitger Reparatur
1846/47 Güstrow, Pfarrkirche 1764 Schmidt Reparatur
1849 Neukirchen, Dorfkirche[60] 1768 Schmidt Umbau
1851 Warsow, Dorfkirche[61] 1833 Friese I Umbau
1852 Bad Sülze, Stadtkirche 1775 Kersten Umbau
1852 Rostock, Marienkirche 1793 Marx Reparatur
1853 Cammin, Dorfkirche[62] 1722 Hantelmann Umbau
1854 Schlagsdorf, Dorfkirche 1803 Nolte (HL) Umbau
1854 Kirchdorf (Poel), Dorfkirche 1704 Hantelmann? Umbau
1857 Hohen Luckow, Dorfkirche 1772 Schmidt Umbau
1857 Laage, Stadtkirche 1795 Friese I Umbau
1859 Belitz, Dorfkirche 1786 Kersten Erweiterung[63]
1865 Rostock, Petrikirche 1735 Sperling Umbau

In Anlehnung an die Orgeln Winzers, insbesondere die der Schönberger Winzer-Orgel, entstand 2022–2024 für die St.-Peters-Kirche in Lieto (Finnland) durch die Werkstatt Alexander Schuke, Potsdam, eine mechanische Schleifladenorgel mit 26 Registern auf 2 Manualen und Pedal.[64]

  • Die Entwicklung der Orgel. Der mecklenburgische Orgelbau. Museumskatalog, Malchow 2007.
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister: 1891–1991. Hrsg.: Bund Deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0 (Festschrift mit einem lexikalischen Verzeichnis deutscher Orgelbauwerkstätten).
  • Walter Haacke, Reinhard Jaehn: Paul Schmidt und Mecklenburgs Orgelbau im 18. Jahrhundert. In: Acta Organologica. Bd. 18. Verlag Merseburger Berlin, 1985, S. 44–265.
  • Max Reinhard Jaehn: Friese. Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen. Band 1 und Band 2. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2014/2020.
  • Friedrich Drese: Friedrich Wilhelm Winzer (1811–1886). Ars Organi 62, 2014, 94–103.
  • Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4: Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape, Berlin 2017, ISBN 978-3-921140-06-2.
Commons: Orgeln von Friedrich Wilhelm Winzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 4, Pape Verlag Berlin 2017, S. 624.
  2. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Trauungen 1792 bis 1866. S. 591 im Digitalscan. Filmnummer 69653.
  3. Kirchenbuch Proseken. 1805 bis 1889. S. 62 im Digitalscan. Filmnummer 69453
  4. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Taufen 1844 bis 1866. Filmnummer 69654.
  5. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Sterbefälle 1838 bis 1876. Filmnummer 69654.
  6. Hamburger Passagierlisten 1850 bis 1934. Band 20 (1866) . S. 499 im Digitalscan. Filmnummer PL 175.
  7. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Trauungen 1792 bis 1866. S. 602 im Digitalscan. Filmnummer 69654.
  8. Kirchenbuch Proseken. 1805 bis 1889. S. 70 im Digitalscan. Filmnummer 69453
  9. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Taufen 1844 bis 1876. Filmnummer 69654.
  10. Richard Winzer (1884 WS) @ Rostocker Matrikelportal. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  11. Winzer, Prof.Dr. Richard Karl Friedrich. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  12. Hamburg Sterberegister 1874 bis 1950. Hamburg 08, 1942 Band 01, S. 19 im Digitalscan.
  13. Kirchenbuch Wismar St. Marien. Sterbefälle 1838 bis 1876, Filmnummer 69654.
  14. Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 4, Pape Verlag Berlin 2017, S. 624.
  15. Weitendorf b. Kritzkow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  16. Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Die Amtsgerichtsbezirke Schwaan, Bützow, Sternberg, Güstrow, Krakow, Goldberg, Parchim Lübz und Plau. IV. Band. Schwerin 1901, S. 71. (uni-rostock.de).
  17. Orgelmeldebögen 1944 im Kirchenkreisarchiv Schwerin.
  18. Brüel. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  19. Damshagen. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  20. Christian Wegscheider: Restaurierung der Zarrentiner Orgel. Abgerufen am 22. Februar 2024.
  21. Zarrentin. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  22. Kröpelin. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  23. Hohenkirchen (Mecklenburg), Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  24. Hohenkirchen. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  25. Schönberg, Stadtkirche. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  26. Wittenburg, Stadtkirche. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  27. Max Reinhard Jaehn: Friese. Norddeutsche Orgeln in fünf Generationen. Band 1. Thomas Helms Verlag Schwerin. Dort S. 824.
  28. Lübow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  29. Urania ; Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel. v.10 1853. Abgerufen am 29. Juli 2023 (englisch).
  30. Urania ; Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel. v.10 1853. Abgerufen am 29. Juli 2023 (englisch).
  31. Camin b. Wittenburg. Abgerufen am 22. Februar 2024 (deutsch).
  32. Urania ; Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel. v.15 1858. Abgerufen am 29. Juli 2023 (englisch).
  33. Passee. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  34. Hohen Viecheln. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  35. Schorrentin. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  36. Friedrichshagen. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  37. Zurow, Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  38. Zurow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  39. Schwaan. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  40. Wismar, St. Nikolai (Hauptorgel) – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  41. Wismar, St. Nikolai (Chororgel) – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  42. 'Zeitschrift für Instrumentenbau. 16. 1895/96' - Digitalisat | MDZ. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  43. Bützow, Reformierte Kirche. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  44. Kavelstorf. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  45. Peckatel. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  46. Serrahn. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  47. Kladow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  48. Groß Markow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  49. Slate. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  50. Gressow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  51. Proseken. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  52. Gägelow/Proseken, Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  53. Rethwisch. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  54. Kalkhorst. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  55. Herzfeld. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  56. Rerik. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  57. Lüssow. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  58. Klütz, Stadtkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  59. Klütz. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
  60. Klein Belitz/Neukirchen, Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  61. Warsow, Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  62. Cammin (bei Rostock), Dorfkirche – Organ index, die freie Orgeldatenbank. Abgerufen am 5. August 2023.
  63. Prebberede / Belitz – Dorfkirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt.
  64. Lieto (Finnland), St. Peter Kirche. In: www.schuke.de. Alexander Schuke Orgelbau GmbH, abgerufen am 25. Juni 2024.