Friedrich von Hessen-Darmstadt (1788–1867)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Prinz Friedrich von Hessen

Friedrich Prinz von Hessen und bei Rhein (* 13. Mai 1788 in Darmstadt; † 16. März 1867 in Paris) war ein kaiserlich russischer Generalmajor und Großherzoglich Hessischer General der Infanterie. Sein vollständiger Name lautete: Friedrich August Karl Anton Aemilius Maximilian Christian Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein.

Seine Eltern waren Großherzog Ludewig I. von Hessen-Darmstadt (1753–1830) und seine Gattin Luise Henriette Karoline von Hessen-Darmstadt (1761–1829).

Er schlug eine militärische Karriere ein. 1796 wird er im Range eines kaiserlichen Rittmeisters in der österreichischen Armee genannt und blieb bis 1806 aktiver Soldat. 1807 nahm er – angeblich aus Gesundheitsgründen – seinen Abschied.

1808 konvertierte der Prinz von der evangelischen Religion zur katholischen Kirche (bekanntgegeben 1811), weshalb er allen Erbfolgeansprüchen entsagen und seinen Wohnsitz im Ausland nehmen musste. Er ließ sich in Paris nieder.

1813 trat er als Freiwilliger in die französische Armee ein. 1814 wirkte er zunächst als Adjutant Commandant (Oberst) im Kriegsministerium, dann als Chef d’Etat Major der 13. Division, ab 1815 als solcher im Kriegsministerium. 1817 avancierte Prinz Friedrich zum er zum Maréchal de camp (Brigadegeneral).

Offenbar trat er in Russische Dienste über und erreichte dort den Rang eines Generalmajors. Ab 1829 hielt er sich in Portugal auf, wo er im Miguelistenkrieg aktiv König Michael I. unterstützte.[1]

In seiner Heimat Hessen-Darmstadt ernannte man ihn 1852 zum Generalleutnant, 1862 zum General der Infanterie. Da sich der Prinz jedoch weiterhin im Ausland aufhielt, blieben diese hessischen Militärränge lediglich Ehrentitel. Als großherzoglicher Prinz war er qua Verfassung auch Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen in den Jahren 1820–1849 und 1856–1867, ohne jemals aktiv davon Gebrauch gemacht zu haben.

Prinz Friedrich starb in Paris und ist in der St. Ludwigs-Kirche zu Darmstadt bestattet.

 
 
 
 
 
Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691–1768)
 
 
 
 
Ludwig IX. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1719–1790)
 
 
 
 
 
Charlotte von Hanau-Lichtenberg (1700–1726)
 
 
 
Ludwig I. Großherzog von Hessen und bei Rhein (1753–1830)
 
 
 
 
 
 
Christian III. von Pfalz-Zweibrücken (1674–1735)
 
 
 
Karoline von Pfalz-Zweibrücken (1721–1774)
 
 
 
 
 
Karoline von Nassau-Saarbrücken (1704–1774)
 
 
 
Friedrich von Hessen-Darmstadt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig VIII. Landgraf von Hessen-Darmstadt (1691–1768)
 
 
 
Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt (1722–1782)
 
 
 
 
 
Charlotte von Hanau-Lichtenberg (1700–1726)
 
 
 
Luise Henriette Karoline von Hessen-Darmstadt (1761–1829)
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian Karl Reinhard von Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (1695–1766)
 
 
 
Maria Luise Albertine zu Leiningen-Dagsburg-Falkenburg (1729–1818)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Katharina Polyxena von Solms-Rödelheim (1702–1765)
 
 

Anmerkung: Aufgrund von interfamiliären Heiraten sind Landgraf Ludwig VIII. und seine Frau Charlotte gleich zweifache Ur-Großeltern von Friedrich.

  • Eckhart G. Franz (Hrsg.): Haus Hessen. Biografisches Lexikon. (= Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N.F., Bd. 34) Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-88443-411-6, Nr. HD 69, S. 344–345 (Eckhart G. Franz).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index. (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 181.
  • David August Rosenthal: Konvertitenbilder aus dem neunzehnten Jahrhundert. Band 1, Teil 1, Seiten 320–322, Schaffhausen, Hurter Verlag, 1871.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Constantin von Wurzbach: Hessische Prinzen in Diensten des Hauses Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 8. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1862, S. 442 (Digitalisat).