Friedrich von Loesewitz
Friedrich von Loesewitz, geadelt 1887[1] (* 16. März 1819 in Karlsburg; † 20. Juli 1908 ebenda; vollständiger Name Karl Friedrich Christian Ewald Loesewitz) war Besitzer des Ritterguts Lentschow und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friedrich Loesewitz war ein Sohn des Gutsbesitzers Erdmann Friedrich Leonhard Loesewitz (auch Lösevitz; 1774–1844) und dessen Ehefrau Karoline Frederike Wilhelmine Doehn († 18. August 1864).[2] Er besuchte das Sundische Gymnasium in Stralsund und die landwirtschaftliche Akademie Eldena. Danach trat er in die Preußische Armee ein, schied aber nach dem Tod seines Vaters 1844 vorerst wieder aus, um sein Erbe anzutreten, das Rittergut Lentschow bei Lassan.[3] 1848/1849 nahm er als Premier-Leutnant an der Niederschlagung der Badischen Revolution in Rastatt teil.[4]
Loesewitz war Mitglied des Kreistages und Kreisausschusses des Landkreises Greifswald, Kreisdeputierter, Mitglied des Bezirks-Verwaltungs-Gerichtes, sowie Amtsvorsteher seit 1874. Er war ab 1868[4] Vorsitzender (Hauptdirektor) des Baltischen Centralvereins der Landwirtschaft und des Landwirtschaftlichen Vereines zu Anklam. Weiter war er Haupt-Direktor der Versicherungs-Gesellschaft in Greifswald, Mitglied des Landes-Ökonomie-Kollegiums und des Deutschen Landwirtschaftsrats.
Am 16. September 1887 wurde er in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[1][5]
Von 1893 bis 1898 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Stralsund 2 (Greifswald, Grimmen) und die Deutsche Reichspartei. Zwischen 1894 und 1898 war er auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses,[6] sowie des Provinziallandtages von Pommern.[7]
In Lassan gibt es eine Friedrich-von-Lösewitz-Halle.[8]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Loesewitz heiratete am 23. August 1843 in Greifswald Maria Wallenius (* 27. Januar 1824; † 26. Juni 1910). Der Ehe entstammten sechs Söhne und drei Töchter; drei der Söhne fielen in den Kriegen 1866 bzw. 1870/1871.[4]:
- Robert Karl Wilhelm Arnold Ewald (* 22. Dezember 1848; † 30. Mai 1901), Oberstleutnant a. D. ⚭ 1887 Klara Wallenius (* 30. November 1861)
- Marie Ulrike Gustave (* 10. März 1850) ⚭ 1870 Richard von Spalding, Herr auf Groß Miltzow
- Alfred Lorenz Ewald (* 8. April 1853), Herr auf Lentschow ⚭ 1905 Freiin Helene Theodore Ulla Frieda Luise von Puttkamer (* 29. Dezember 1881)
- Hildegard Auguste Karoline Laura (* 25. Oktober 1854) ⚭ 1876 Freiherr Robert von Wrangel, Rittmeister a. D.
- Elisabeth Karoline Laura (* 19. April 1858) ⚭ 1881 Stephan von der Lühe, Oberstleutnant a. D.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich von Loesewitz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Friedrich von Loesewitz. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Literatur über Friedrich von Loesewitz in der Landesbibliographie MV
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1913, S. 510
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1913. Band 7, Justus Perthes, Gotha, 1912, Seite 510.
- ↑ Erdmann Friedrich Leonhard LöSEVITZ. In: Ortsfamilienbuch Pinnow. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 4. Oktober 2014.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstenthums Rügen. IV. Teils Band II, Anklam 1868, S. 41 (Google Books).
- ↑ a b c Über den Namensträger der Lassaner Museumshalle Friedrich von Lösewitz. Aushang in der Friedrich-von-Loesewitz-Halle des Museums Lassaner Mühle, 3. Oktober 2014.
- ↑ A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 53.
- ↑ Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 250; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 267–270.
- ↑ Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 44) Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8, S. 185.
- ↑ Lassan - Eine vorpommersche Kleinstadt. Amt Peenestrom, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2017; abgerufen am 4. Oktober 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Loesewitz, Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Lösewitz, Friedrich von; Loesewitz, Friedrich; Loesewitz, Karl Friedrich Christian Ewald (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker, MdR |
GEBURTSDATUM | 16. März 1819 |
GEBURTSORT | Karlsburg |
STERBEDATUM | 20. Juli 1908 |
STERBEORT | Karlsburg |