Frimmersdorf

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Frimmersdorf
Koordinaten: 51° 3′ N, 6° 35′ OKoordinaten: 51° 2′ 44″ N, 6° 34′ 37″ O
Höhe: 68 m
Einwohner: 2611 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 41517
Vorwahl: 02181
Frimmersdorf (Nordrhein-Westfalen)
Frimmersdorf (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Frimmersdorf in Nordrhein-Westfalen
Ansicht auf Frimmersdorf (2006)
Ansicht auf Frimmersdorf (2006)

Frimmersdorf ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.

Frimmersdorf bildet mit Neurath gleichzeitig die Grenze des Rhein-Kreises Neuss im Regierungsbezirk Düsseldorf zum benachbarten Rhein-Erft-Kreis im Regierungsbezirk Köln.

Der Ort wurde 1051 in den Urkunden des Erzbistums Köln erwähnt,[2] doch ist der Bezug zu Frimmersdorf nicht gesichert.[3] Die älteste sichere Erwähnung stammt aus dem Jahr 1210.[4] Eine Besiedlung gab es hier nachweislich bereits zur Frankenzeit, wie Ausgrabungen Ende der 1950er Jahre etwa 250 m nördlich der Kirche St. Martin gezeigt haben, bei denen ca. zehn Gräber des 7. Jahrhunderts geborgen wurden.[5] Eng im Zusammenhang mit der Geschichte von Frimmersdorf steht das Geschlecht der Grafen von Hochstaden, welche lange Zeit im Besitz des Umlandes und einer Wasserburg, des „Huhster Knupps“, waren. Übersetzt bedeutet dies so viel wie „Hochstadener Kuppe“, da sich das Bollwerk auf einer Anhöhe am Flusslauf der Erft befand. Der Husterknupp ist eine umfassend untersuchte Niederungsburg, auch „Motte“ genannt, deren Anfänge in die Jahre um 964 n. Chr. fallen.[6] Das Geschlecht von Hochstaden wurde erstmals 1080 erwähnt. Der berühmteste und letzte Vertreter des Geschlechts war der Erzbischof Konrad von Hochstaden, der im Jahre 1248 den Grundstein zum Bau des Kölner Doms legte. Seit dem Mittelalter gehörte Frimmersdorf politisch zum Amt Liedberg im Kurfürstentum Köln.

1794 wurde Frimmersdorf von den französischen Revolutionstruppen besetzt. Der Ort bildete nun eine Mairie im Kanton Elsen im Arrondissement Cologne im Département de la Roer. 1815 kam die Ortschaft Frimmersdorf an das Königreich Preußen. Ein Jahr später entstand der Landkreis Neuß, dem auch die neu gegründete Gemeinde Frimmersdorf zugeordnet wurde. Zusammen mit der Gemeinde Neurath bildete sie das Amt Frimmersdorf. Dieses löste sich am 1. Juli 1969 freiwillig auf, und die beiden Gemeinden bildeten die neue Gemeinde Frimmersdorf.[7] Die ehemals eigenständige Gemeinde Frimmersdorf wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 zu einem Stadtteil von Grevenbroich.[8] Der Ortsbereich wurde in den letzten Jahren durch die Neubaugebiete Am Steelchen, Am Glockenstrauch und Bedburger Hüll erweitert. Im Jahre 2001 feierte Frimmersdorf sein 950-jähriges Jubiläum.

Bevölkerungsentwicklung

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Gemeinde Frimmersdorf
Gemeinde Frimmersdorf mit Neurath
Stadtteil Frimmersdorf
  • 2003: 2641
  • 2010: 2360
  • 2015: 2393
  • 2020: 2508
  • 2021: 2551[12]
  • 2022: 2611[13]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Haltepunkt Frimmersdorf an der Bahnstrecke Düren–Neuss (2007)

Vom Haltepunkt Frimmersdorf an der Bahnstrecke Düren–Neuss verkehrt die Düssel-Erft-Bahn stündlich in Richtung Bedburg (Erft) beziehungsweise Neuss.

Linie Verlauf Takt
RB 39 Düssel-Erft-Bahn:
(Düsseldorf Hbf – Düsseldorf-Bilk –)* Neuss Hbf – Holzheim (b. Neuss) – Kapellen-Wevelinghoven – Grevenbroich – Gustorf – Frimmersdorf – Bedburg (Erft)
* nur wochentags sowie am Wochenende in Tagesrandlage
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
30 min (Neuss–Grevenbroich wochentags)
Kraftwerk Frimmersdorf (2009)

Frimmersdorf ist ein bedeutender Energiestandort. Neben dem ehemaligen Braunkohle-Kraftwerk Frimmersdorf steht in direkter Nachbarschaft das Kraftwerk Neurath. Dieses wird, wie schon Frimmersdorf, über den Tagebau Garzweiler mit Kohle versorgt und ist zugleich Lieferant für die in Frimmersdorf verlegte Fernwärme-Heizung. Eine Photovoltaikanlage (Sonnenenergie) sowie drei Windparks mit insgesamt 42 Windrädern zur Erzeugung von Elektrizität ergänzen den Energiemix. Alle Anlagen wurden als beispielhaft in die Straße der Energie aufgenommen.

In Frimmersdorf gibt es die unter Denkmalschutz stehende St.-Martin-Kirche.

Ebenfalls ins Dorfleben integriert ist die Freiwillige Feuerwehr. Die Einheit Frimmersdorf wurde 1932 gegründet und hatte ihr Feuerwehrhaus auf der Josef-Lützenkirchen-Straße. Am 1. März 2014 wurde die Einheit aus Frimmersdorf mit der Einheit aus Neurath zusammengelegt. Das gemeinsame Feuerwehrhaus steht nun auf der Frankenstraße gegenüber dem Supermarkt. Von hier rückt die Feuerwehr nun gemeinsam als neue Einheit Frimmersdorf-Neurath aus.

Zum Ausgleich der Industriedominanz des Ortes im Rheinischen Braunkohlerevier existieren auf rekultiviertem Gelände neben vielen Naherholungsflächen zum (Rad-)Wandern ein Modell- und Segelflugplatz, eine Motocross-Strecke, ein Golfplatz sowie ein Landschaftsschutzgebiet mit dem Neurather See, einem Tagebau-Restsee.

  • Viktoria-Grundschule Frimmersdorf

Persönlichkeiten

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Commons: Frimmersdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Daten & Zahlen. Stadt Grevenbroich, abgerufen am 11. Januar 2024.
  2. Theodor Josef Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Düsseldorf 1840–1858, Band I, S. 1114 ff., Nr. 184–185
  3. Friedrich Wilhelm Oediger: Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Bonn 1954, Band I, S. 236 ff., Nr. 822
  4. Theodor Josef Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Düsseldorf 1840–1858, Band II, S. 18, Nr. 32 und S. 81, Nr. 151
  5. Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34, Rheinland-Verlag, Köln 1998, S. 295–296.
  6. A. Herrnbrodt, Der Husterknupp. Eine niederrheinische Burganlage des frühen Mittelalters. Beihefte der Bonner Jahrbücher 6, Köln, Graz 1958.
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 102.
  8. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 294 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. a b Michael Rademacher: Neuss. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 186.
  11. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 48.
  12. Daten & Zahlen. Stadt Grevenbroich, abgerufen am 11. Januar 2024.
  13. Daten & Zahlen. Stadt Grevenbroich, abgerufen am 11. Januar 2024.