Fritz Ebersold
Fritz Ebersold, amtlich Friedrich Ebersold (* 11. März 1851 in Saanen; † 11. Juni 1923 in Zürich), war ein Schweizer Redaktor, Schriftsteller und Bühnenautor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritz Ebersold war der Sohn von Franz Ebersold.
1873 heiratete er in erster Ehe Elise, die Tochter von Jakob Christen aus Hellsau; in zweiter Ehe war er seit 1921 mit Anna Maria, der Tochter von Johann Pöhlmann aus Hahnbach bei Amberg in Bayern, verheiratet.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritz Ebersold begann als Mitarbeiter bei der 1850 gegründeten Tageszeitung Der Bund und war darauf von 1893 bis 1898[1] Verleger und Redaktor beim Intelligenzblatt für die Stadt Bern und darauf als Redaktor bei der Schweizerischen Wirte-Zeitung[2]. 1912 trat er von seinem Amt als Redaktor zurück,[3] um den Verlag und die Redaktion des Satireblatts Nebelspalter sowie des Gastwirts zu übernehmen.[4] Anfang 1918 nahm er seine Redaktorstätigkeit bei der Schweizerischen Wirte-Zeitung wieder auf.[5]
Schriftstellerisches Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben Volksschriften über gesunde Ernährung, so unter anderem 1893 Unser täglich Brot, veröffentlichte Fritz Ebersold 1882 den historischen Roman Pflicht und Liebe. Später schrieb er 1889 mit E strubi Wuche, 1891 mit Wie Christen eine Frau gewinnt (nach Jeremias Gotthelf), 1892 mit E Radikalkur und 1904 mit D’s Puntenööri einige Lustspiele in Berner Mundart, die mehrfach aufgelegt wurden. Für den Tourismus publizierte er 1893 auf Deutsch und Französisch das Wanderbilder-Buch Durch das Berner Oberland.
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritz Ebersold war Generalsekretär des Schweizerischen Wirtevereins[6] und referierte als solcher 1916 zu einer kommunalen Volksabstimmung über die Polizeistunde, die er ablehnte, wobei er den Vorschlag machte, bei deren Annahme den «Zürileu»[7] aus dem Wappen zu entfernen und durch einen Unterrock zu ersetzen.[8]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sparmattchristeli i der Bärner Ustellig. In: Sammlung deutsch-schweizerischer Mundart-Literatur: Aus dem Kanton Bern. 1.–4. Heft, Zürich 1882, S. 31–40.
- Pflicht und Liebe. 1892.
- E strubi Wuche. Nydegger & Baumgart, Bern 1891.
- Wie Christen eine Frau gewinnt. Nydegger & Baumgart, Bern 1891.
- Kurpfuscher. In: Schweizerische Blätter für Gesundheitspflege dem Schweizervolke gewidmet von der Gesellschaft der Aerzte des Kantons Zürich. Bände 7–8, 1892, S. 128–132.
- Durch das Berner Oberland.
- Heitere Geschichten. Zürich 1901.
- D’s Puntenööri. Ch. Künzi-Locher, Bern 1905.
- E Radikalkur. Kuhn, Zürich 1910.
- Die Mundart des Saanenlandes. In: Die Schweiz. Band 20, 1916.
- Schweizer heiraten im Mittelalter. In: Die Berner Woche in Wort und Bild. Heft 7, 1917, S. 80.
- Vreneli, die Glunggenbäuerin. Eine Frauengestalt Jeremias Gotthelfs. In: Appenzeller Kalender. Band 198 1919, doi:10.5169/seals-374611#57.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karin Marti-Weissenbach: Fritz Ebersold. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Ebersold, Friedrich. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und biblographisches Handbuch. 3. Band: Davidis – Eichendorff. Francke, Bern/München 1971, S. 774.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Ebersold. In: Literapedia Bern.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Bern. Intelligenzblatt. In: Der Bund. Zweites Blatt, 16. Februar 1898, S. 2, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Drahtberichte der Kleinen Zeitung. † Fritz Ebersold. In: Der Bund. Erstes Blatt, 13. Juni 1923, S. 5, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Lokales. In: Neue Zürcher Zeitung. Erstes Abendblatt, 17. Oktober 1912, S. 2, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Zürich. In: Zürcherische Freitagszeitung. 20. September 1912, S. 2 f., abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Presse. Illustrierte Rundschau. In: Chronik der Stadt Zürich. 19. Januar 1918, S. 20, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Tüchtigen jungen Wirtsleuten. In: Der Bund. Zweites Blatt, 6. Juni 1900, S. 4, abgerufen am 10. März 2022 (Inserat).
- ↑ Die Löwen im Wappen Zürichs («Zürileuen»). Stadt Zürich, Präsidialdepartement, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Zürich. Gegen die Polizeistunde. In: Grütlianer. 1. November 1916, S. 3, abgerufen am 10. März 2022.
Personendaten | |
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NAME | Ebersold, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Ebersold, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Redaktor, Schriftsteller und Autor von Dialektschauspielen |
GEBURTSDATUM | 11. März 1851 |
GEBURTSORT | Saanen |
STERBEDATUM | 11. Juni 1923 |
STERBEORT | Zürich |