Fritz Hülsmann
Fritz Hülsmann (* 13. Dezember 1894 in Solingen; † 17. Dezember 1949 in Weiden in der Oberpfalz) war ein deutscher Maler und Zeichner der Düsseldorfer Schule.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritz Hülsmann studierte 1913/14 an der Königlich-Preußischen Kunstakademie in Düsseldorf bei Eduard von Gebhardt und Willy Spatz. Während des Ersten Weltkrieges war er von 1914 bis 1918 im Kriegsdienst bei der Luftwaffe. 1918 stürzte er als Jagdflieger ab und war danach zu einem Lazarettaufenthalt in Metz. 1919 folgten nochmals Studien an der Akademie und die Mitgliedschaft im Künstlerverein Malkasten (bis 1925). Anfang der 1920er Jahre unternahm er einige Studienreisen, die ihn in die Niederlande, nach Frankreich (Paris) und Italien führten. Von 1925 bis 1929 war er in Berlin als Kunstmaler ansässig,[1] studierte zudem bei Max Liebermann und kam dadurch in Kontakt zu Karl Scheffler. Bis 1934 hielt er sich in La Ciotat / Bouches-du-Rhône in Südfrankreich auf und machte die Bekanntschaft mit Julius Meier-Graefe. Zwischen 1934 und 1942 hatte Hülsmann verschiedene Wohnsitze in München und am Ammersee.[2]
Im Zuge der nationalsozialistischen Kunstpolitik wurden aus der Münchner Pinakothek seine Werke Mädchen am Fluß und Badende am Ufer als „Entartete Kunst“ beschlagnahmt, ein Ausstellungsverbot erfolgte nicht.[3][4] 1940 weilte er mit Carl Otto Müller und weiteren Berliner Malern zu einem Malaufenthalt an der Ostsee in Althagen auf dem Fischland. In München kam es zur Freundschaft mit dem Kunsthistoriker Erich von der Bercken und er machte die Bekanntschaft mit Gerhard Marcks, von dem er 1941 ein Porträt fertigte. 1942 nahm er seinen Wohnsitz in Weiden in der Oberpfalz, hier lebte er bis zu seinem frühen Tod.
„H.s Œuvre umfaßt Porträts […], Landschaften, Akte und Stilleben, häufig in dunklen Tönen mit Sfumato in einem impressionistischen, von Paul Cézanne und M. Liebermann inspirierten Stil. Figurenbilder im Stil des Expressiven Realismus lehnen sich kompositorisch teilw. an Karl Hofer an.“
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Selbstporträt als Fliegeroffizier, 1918[5]
- Triptychon „Männliche Welt“, 11,90 × 3,70 m[6]
- Liegender Frauenakt in südlicher Landschaft, Öl/Lw., 1935 (Wuppertal, Von der Heydt-Museum)
- Porträt Gerhard Marcks, 1941[5]
- Steilufer an der Ostsee, Öl/Lw. o. J. (München, Lenbachhaus)[7]
- Mädchenbildnis, Öl/Lw., um 1942 (München, Lenbachhaus)
- Birnenstillleben, Öl/Holz, 1948 (München, Lenbachhaus)
- Bildnis meiner Frau, Öl/Lw., o. J. (Mannheim, Kunsthalle)[4]
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
- 1952: München, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Gedächtnis-Ausstellung[4]
Kollektivausstellungen
- 1929: Berlin, Galerie Weber[8]
- 1937: München, Palais Leuchtenberg
- 1938: Würzburg, Otto-Richter-Halle; Düsseldorf, Kunstverein; Köln, Kunstverein
- 1943: Wien, Künstlerhaus: Junge Kunst im Deutschen Reich
- 1946: Stuttgart, Kunst-Kabinett Ketterer
- 1955: Solingen, Deutsches Klingenmuseum: B. Reifenberg, G. Marcks, F. Hülsmann. Gedächtnis-Ausstellung. Gemälde – Tuschzeichnungen.
- 1966: Pforzheim, Kunst- und Kunstgewerbe-Verein
- 1949: Hannover, Kestner-Museum
- 2008: Solingen, Museum Baden: Von Corinth bis Meistermann[9]
- 2011: Meiningen, Städtische Galerie: Ich im Aufbruch. 50 Maler des Expressiven Realismus.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Rüdiger: Der Maler Fritz Hülsmann. In: Die Kunst für alle. Heft 10, Jg. 52, 1936–1937, S. 236–241. (uni-heidelberg.de)
- Hülsmann, Fritz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 501 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2, S. 85.
- Ulla Heise: Hülsmann, Fritz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 75, De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023180-9, S. 343.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Hülsmann im Portal Artnet
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hülsmann, Fritz. In: Berliner Adreßbuch, 1927, Teil 1, S. 1389. „Kunstmaler, Dahlem, Löhleinstr. 29, Tel. St. 6247“.
- ↑ Hülsmann, Fritz. In: Münchner Stadtadreßbuch, 1938, Teil 1, S. 269. „Kunstmaler, Oettingenstr. 48 4“.
- ↑ Beschlagnahmeinventar „Entartete Kunst“. FU Berlin, abgerufen am 15. April 2022 (Im Suchfeld bitte eingeben „Fritz Hülsmann“).
- ↑ a b c d e Ulla Heise: Hülsmann, Fritz. In: Allgemeines Künstlerlexikon. … Siehe Literatur.
- ↑ a b Fritz Hülsmann. Gedächtnis-Ausstellung. Gemälde – Tuschzeichnungen. Katalog, Solingen 1955.
- ↑ Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 1, Jg. 54. 1938–1939, S. 14–17 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Heft 7, Jg. 58. 1942–1943, S. 140 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Berliner Ausstellungen. In: Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe. Heft 3, Jg. 28. 1930, S. 124 (uni-heidelberg.de).
- ↑ Von Corinth bis Meistermann, 27.01.2008 – 21.03.2008. Kunstmuseum Solingen.
Personendaten | |
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NAME | Hülsmann, Fritz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Zeichner der Düsseldorfer Schule |
GEBURTSDATUM | 13. Dezember 1894 |
GEBURTSORT | Solingen |
STERBEDATUM | 17. Dezember 1949 |
STERBEORT | Weiden in der Oberpfalz |