Fritz Jacobi (Kunsthistoriker)

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Fritz Jacobi (2025)

Fritz Jacobi (als Künstler auch Fritz Andreas Jacobi; * 23. April 1944 in Dresden) ist ein deutscher Kunsthistoriker, Zeichner und Kustos der Berliner Nationalgalerie.

Sein Vater Martin Jacobi (1905 in Altenburg – 1974 in Dresden) war gelernter Gärtner und beschäftigte sich nach Kursen an der Kunstgewerbeschule Dresden neben seiner Arbeit als Landschaftsgestalter mit plastischen Arbeiten und später mit ornamentaler Gestaltung. Sein Großvater Oskar Jacobi (1867 in Meerane – 1950 in Gößnitz bei Altenburg) war ein akademischer Maler, Kustos des Lindenau-Museums und Lehrer an verschiedenen Kunstschulen.[1]

Bereits vor seinem Abitur 1962 und während der anschließenden Lehre als Maurer besuchte Fritz Jacobi den Zeichenzirkel des Sachsenwerkes Dresden-Niedersedlitz, der von Gerhard Stengel geleitet wurde. 1963 begann er ein Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin: zunächst Kunsterziehung und Germanistik, von 1965 bis 1968 dann Kunsterziehung und Kunstgeschichte. Zu seinen Lehrern gehörten Gerhard Strauss, Peter H. Feist und Harald Olbrich.

Ab 1968 war Fritz Jacobi wissenschaftlicher Mitarbeiter bei den Staatlichen Museen zu Berlin, ab 1970 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Nationalgalerie, wo er sich insbesondere mit der Plastik nach 1945 beschäftigte. Während dieser Tätigkeit promovierte er 1983 und 1988 wurde ihm der Titel Kustos der Nationalgalerie verliehen, den er auch nach Zusammenführung der beiden Nationalgalerien im Jahr 1992 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 behielt.[1] In dieser Zeit forschte und publizieret er insbesondere über die Kunst in der DDR und die Plastik des 20. Jahrhunderts. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Betreuung und Aufarbeitung der Schenkung des Münchner Galeristen Otto van de Loo.[2]

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Ausstellungen (Auswahl)

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„Waren es in den frühen Jahren gegenständliche Skizzen, Porträts, Landschaften und Stillleben, die in Fülle entstanden, so veränderte sich das bildnerische Anliegen seit etwa Mitte der 70er Jahre hin zu verfremdeten, manchmal grotesken Szenerien und abstrakten Figurationen, die Zwischenbereiche von Realität und Vorstellung konflikthaft ineinaderschoben. (...) Ich denke angesichts meiner zeichnerischen Improvisationen manchmal an Jazz oder auch an die verschwebenden Schatten, die sich scheinbar in einer ständigen Verwandlung befinden.“[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Faltblatt JACOBI. Drei Generationen. Malerei-Zeichnung, Galerie Fünf Sinne e.V., Halle (Saale), 2000.
  2. Fritz Jacobi und Sibylle Luig: Schenkung Otto van de Loo, Staatliche Museen zu Berlin, 2003, ISBN 3-88609-486-3
  3. Liste der Ausstellungen auf der Galerieseite Galerie Franzkowiak.