Fritz Reuter (Schiff, 1917)

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Fritz Reuter
Vorpostenboot der Kaiserliche Marine Fritz Reuter vom Blücher-Typ circa 1917.
Vorpostenboot der Kaiserliche Marine Fritz Reuter vom Blücher-Typ circa 1917.
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Fischdampfer, Vorpostenboot
Bauwerft Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG, Wesermünde-Lehe
Baunummer 147
Stapellauf Februar 1917
Indienststellung 3. April 1917
Verbleib 1939 abgewrackt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 41,50 m (Lüa)
Breite 6,85 m
Tiefgang (max.) 2,80 m
Vermessung 217,79 BRT, 81,68 NRT
 
Besatzung 24 bis 31 Mann (Marine)
13 Mann (zivil)
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 400 PS (294 kW)
Höchst­geschwindigkeit 10,0 kn (19 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung

unbekannt

Die Fritz Reuter war ein Vorpostenboot der Kaiserlichen Marine und wurde nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als Fischdampfer verwendet. Benannt war es nach dem mecklenburgischen Schriftsteller Fritz Reuter.

Die Fritz Reuter war ein Bauauftrag der Kaiserlichen Marine vom Blücher-Typ. Sie lief im Februar 1917 bei der Schiffbau-Gesellschaft Unterweser AG in Wesermünde unter der Baunummer 147 vom Stapel und wurde am 3. April 1917 der Vorposten-Flottille der Nordsee zugeteilt, hier der (1.) Sondergruppe der Nordsee-Vorpostenflottille.(Groß, S. 61.)

Soweit bekannt, war die Fritz Reuter das Führerboot der Sondergruppe unter dem Kommando von Leutnant zur See Heinrich Woldag, offenbar als Ersatz für das durch Minentreffer gesunkene Bismarck. Am 15. August 1917 zerstörte die Sondergruppe, bestehend aus der Fritz Reuter, der Khedingen und der Dithmarschen das Seekabel Fanö - Calais.(Groß, S. 61.)

Am 17. November 1917 nahm sie am Seegefecht vor Helgoland teil, wurde aber nicht beschädigt, da sie sich über längere Zeit eingenebelt hatte und so der Sicht der britischen Einheiten entzogen war, während die ebenfalls dort eingesetzte Kehdingen versenkt wurde.(Groß, S. 124.) Unklar ist, ob die Sondergruppe hier geschlossen operierte.

Nach dem Ende des Weltkriegs wurde das Boot am 24. März 1919 von der privaten Fischereiwirtschaft übernommen, unter dem Fischereikennzeichen PG (= Preußisch Geestemünde) 281 für die Firma Grundmann & Gröschel in Dienst gestellt und als Fischdampfer verwendet. Einzelheiten aus ihrem Dienstbetrieb sind nicht bekannt. Am 4. Juli 1939 wurde sie zum Abbruch verkauft.

Schwesterschiffe

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Siehe Blücher (Schiff, 1913)

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 8/1: Flußfahrzeuge, Ujäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände, Bonn 1993, ISBN 3-7637-4807-5, S. 230.
  • Gerhard P. Groß (Hg.): Der Krieg zur See 1914–1918. Der Krieg in der Nordsee, Band 7. Vom Sommer 1917 bis zum Kriegsende 1918. Kritische Edition, Hamburg/Berlin/Bonn (Verlag E. S. Mittler & Sohn), 2006, ISBN 3-8132-0855-9, S. 100.
  • Wolfgang Walter: Deutsche Fischdampfer. Technik, Entwicklung, Einsatz, Schiffsregister. Carlsen Verlag / Die Hanse, Hamburg 1999, ISBN 3-551-88517-6, S. 196.