Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/England

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Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019:
England
Trainer Phil Neville
Kapitän Steph Houghton
Qualifiziert als Sieger Europa-Gruppe 1
Weltranglistenplatz
vor dem Turnier
3
Turnierergebnis Vierter
Spiele gewonnen 5
Spiele unentschieden 0
Spiele verloren 2
Tore 13:5

Dieser Artikel behandelt die englische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019 in Frankreich. England nahm zum fünften Mal an der Endrunde teil. Wie 2015 erreichte England das Spiel um Platz 3, verlor es aber diesmal.

Gegner in der Qualifikation waren Bosnien und Herzegowina, erstmals Kasachstan, Russland und der Nachbar Wales. Der Gruppensieger konnte sich direkt qualifizieren, der Gruppenzweite wäre für die Playoffspiele um einen weiteren WM-Startplatz qualifiziert, wenn er einer der vier besten Gruppenzweiten wäre.

Die Engländerinnen begannen die Qualifikation noch unter Nationaltrainer Mark Sampson, der die Engländerinnen bei der WM 2015 auf Platz 3 geführt hatte. Nach Vorwürfen aus Kreisen englischer Spielerinnen wurde dieser aber nach dem ersten Qualifikationsspiel vom englischen Fußballverband entlassen.[1] Interimsweise übernahm Mo Marley den Posten. Im Januar 2018 wurde dann der frühere englische Nationalspieler Phil Neville Trainer der Frauen-Nationalmannschaft.

Die englische Mannschaft begann mit vier Heimspielen, traf im ersten Spiel auf Russland und gewann mit 6:0. Danach folgten Siege gegen Bosnien und Herzegowina (4:0) und Kasachstan (5:0), ehe beim torlosen Remis gegen Wales der einzige Punkt abgegeben wurde. Die folgenden Auswärtsspiele wurden gewonnen und nur beim 1:3 in Russland ein Gegentor kassiert. Da die Waliserinnen bis zu ihrem Heimspiel gegen England kein Spiel verloren hatten, war das Spiel der Nachbarinnen für den Gruppensieg entscheidend. England setzte sich mit 3:0 in Newport durch, wobei die drei Tore innerhalb von 12 Minuten zwischen der 57. und 69. Minute fielen. Damit hatte sich England vorzeitig qualifiziert und im letzten Spiel wurden dann beim 6:0 gegen Kasachstan einige Neulinge eingesetzt.

Insgesamt wurden 29 Feldspielerinnen eingesetzt, von denen 16 schon im Kader für die EM 2017 standen. Lediglich Lucy Bronze machte alle acht Spiele mit. Auf sieben Einsätze kam Toni Duggan, je sechs Einsätze hatten Kapitänin Steph Houghton, Isobel Christiansen, Fran Kirby, Nikita Parris und Jodie Taylor. Einmal zwangsweise pausieren musste Alex Greenwood nach einer gelb-roten Karte im Spiel gegen Bosnien & Herzegowina. Auf der Torhüterinnenposition kamen vier Spielerinnen zum Einsatz. Mit insgesamt 33 Spielerinnen setzten die englischen Trainer die meisten Spielerinnen aller qualifizierten Mannschaften ein.

Die meisten der 29 Tore für die englische Mannschaft erzielten Nikita Parris (6) und Toni Duggan (4). Insgesamt trafen 12 englische Spielerinnen in der Qualifikation ins Tor. Drei Spielerinnen (Melissa Lawley, Beth Mead (2) und Lucy Staniforth) gelangen in der Qualifikation ihre ersten Länderspieltore. Vier Spielerinnen (Gabby George, Beth Mead, Lucy Staniforth und Leah Williamson) hatten in der Qualifikation ihren ersten Länderspieleinsatz. Ihr insgesamt 100. Länderspiel – davon fünf für Team GB – bestritt Steph Houghton beim torlosen Remis gegen Wales am 6. April 2018.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. England England  8  7  1  0 029:100 +28 22
 2. Wales Wales  8  5  2  1 007:300  +4 17
 3. Russland Russland  8  4  1  3 016:130  +3 13
 4. Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina  8  1  0  7 003:190 −16 03
 5. Kasachstan Kasachstan  8  1  0  7 002:210 −19 03
19.09.2017 Birkenhead England Russland 6:0 (4:0) Duggan (2), Bronze, Parris
24.11.2017 Walsall England Bosnien & Herzegowina 4:0 (1:0) Houghton (2), Kirby, Parris
28.11.2017 Colchester England Kasachstan 5:0 (1:0) Parris (2), Christiansen, Kirby, Lawley
06.04.2018 Southampton England Wales 0:0
10.04.2018 Zenica Bosnien & Herzegowina England 0:2 (0:0) Duggan, Taylor
08.06.2018 Moskau Russland England 1:3 (1:3) Scott, Parris; Danilowa
31.08.2018 Newport Wales England 0:3 (0:0) Duggan, Parris, Scott
04.09.2018 Pavlodar Kasachstan England 0:6 (0:2) Mead (2), Bronze, Christiansen, Daly, Staniforth

Zur Vorbereitung auf die WM wurden erste Testspiele am 6. Oktober in Nottingham gegen Brasilien (1:0) und am 9. Oktober in London gegen Australien (1:1) durchgeführt. Am 8. November gewannen sie in Maria Enzersdorf mit 3:0 gegen Österreich und verloren drei Tage später in Rotherham mit 0:2 gegen Schweden. Ende Februar/Anfang März nahmen die Engländerinnen wieder am SheBelieves Cup teil. Mit Siegen gegen Brasilien (2:1) und Japan (3:0) sowie einem 2:2 gegen Gastgeber USA gewannen die Engländerinnen erstmals das Turnier. Am 5. April verlor die Mannschaft in Manchester mit 0:1 gegen Kanada und gewann am 9. April in Swindon mit 2:1 gegen Spanien. Letzte Testgegner waren am 25. Mai in Walsall Dänemark (2:0) und am 1. Juni Neuseeland (0:1) in Falmer.[2]

Am 8. Mai wurde der Kader für die WM bekannt gegeben.[3]

Nr.[K 1] Spielerin Geburts-
datum
Debüt Verein[K 2] Länder-
spiele[K 3]
Länder-
spieltore[K 3]
Letzter
Einsatz
WM-Spiele, -Tore WM 2019
Sp. Tor Gelbe Karte Gelb-Rote Karte Rote Karte
Tor
01 Karen Bardsley 14.10.1984 2005 Manchester City 077 00 25.05.2019 11 (2011, 2015) 4
21 Mary Earps 07.03.1993 2017 Deutschland VfL Wolfsburg 005 00 09.04.2019
13 Carly Telford 07.07.1987 2009 Chelsea Ladies 018 00 01.06.2019 0 (2007, 2015) 3
Abwehr
06 Millie Bright 21.08.1993 2016 Chelsea Ladies 027 00 25.05.2019 5 1 1
02 Lucy Bronze 28.10.1991 2013 Frankreich Olympique Lyon 068 07 01.06.2019 6,2 (2015) 7 1
17 Rachel Daly 06.12.1991 2016 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Houston Dash 022 03 25.05.2019 5
03 Alex Greenwood 07.09.1993 2014 Manchester United 037 02 01.06.2019 3 (2015) 4 1
05 Steph Houghton (C)ein weißes C in blauem Kreis 23.04.1988 2007 Manchester City 105 12 01.06.2019 8,1 (2011, 2015) 7 1
15 Abbie McManus 14.01.1993 2018 Manchester City 013 00 01.06.2019 3
12 Demi Stokes 12.12.1991 2014 Manchester City 051 01 25.05.2019 3
14 Leah Williamson 29.03.1997 2018 Arsenal WFC 007 00 25.05.2019 1
Mittelfeld
20 Karen Carney 01.08.1987 2005 Chelsea Ladies 140 32 01.06.2019 13,2 (2007, 2011, 2015) 4
16 Jade Moore 22.10.1990 2012 FC Reading 046 01 25.05.2019 6 (2015) 4 1/1
08 Jill Scott 02.02.1987 2006 Manchester City 136 23 01.06.2019 14,3 (2007, 2011, 2015) 7 1
23 Lucy Staniforth 02.10.1992 2018 Birmingham City LFC 010 02 01.06.2019 1
19 Georgia Stanway 03.01.1999 2018 Manchester City 008 01 01.06.2019 5
04 Keira Walsh 08.04.1997 2017 Manchester City 015 00 01.06.2019 5
Angriff
11 Toni Duggan 25.07.1991 2012 SpanienSpanien FC Barcelona 072 22 01.06.2019 5 (2015) 3
10 Fran Kirby 29.06.1993 2014 Chelsea Ladies 039 12 01.06.2019 6 1
22 Beth Mead 09.05.1995 2018 Arsenal WFC 014 05 01.06.2019 5
07 Nikita Parris 10.03.1994 2016 Manchester City 034 12 01.06.2019 7 1 1
09 Jodie Taylor 17.05.1986 2014 Vereinigte Staaten Reign FC 043 17 01.06.2019 4,1 (2015) 3 1
18 Ellen White 09.05.1989 2010 Birmingham City LFC 082 28 01.06.2019 8 (2011, 2015) 6 6
Trainerstab
Coach Phil Neville 21.01.1977 2018 The FA 59[K 4] 0 7
Anmerkungen:
  1. thefa.com: England Women's World Cup squad numbers confirmed
  2. Stand: Mai 2019
  3. a b Stand: 1. Juni 2019
  4. Als Spieler für England
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/England (Frankreich)
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2019/England (Frankreich)
Le Havre (VR)
Nizza (VR+VF+S3)
Lyon (HF)
Spielorte der englischen Mannschaft

Für die am 8. Dezember 2018 stattgefundene Auslosung der WM-Gruppen war England aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom 7. Dezember 2018 Topf 1 zugeteilt.[4] Die Mannschaft konnte somit in den Gruppenspielen nicht auf Weltmeister USA, Deutschland oder Gastgeber Frankreich treffen. Die englische Mannschaft wurde als Gruppenkopf der Gruppe D gelost. Zugelost wurden Argentinien, Japan und WM-Neuling Schottland.

Schottland ist mit 25 Begegnungen einer der vier zweithäufigsten Gegner der englischen Mannschaft, wobei England allein gegen Schottland eine positive Bilanz hat. Gegen die drei anderen Mannschaften (Deutschland, Frankreich und Schweden) ist die Bilanz negativ. Bisher gab es 22 Siege, ein Remis und zwei Niederlagen. Das letzte Spiel war das erste Gruppenspiel bei der EM 2017, bei der die Schottinnen ebenfalls Neuling waren, und wurde mit 6:0 gewonnen. Gegen Japan gab es bisher vier Spiele mit einem Sieg, zwei Remis und einer Niederlage. Letztere durch ein Eigentor von Laura Bassett in der zweiten Minute der Nachspielzeit des Halbfinales der letzten WM. Bei der vorherigen WM konnte England im Gruppenspiel gegen Japan gewinnen, für die Japanerinnen die einzige Niederlage auf dem Weg zum WM-Titel. Gegen Argentinien gab es eine 1:4-Niederlage 1971 bei der Mundial in Mexiko, die vom englischen Verband und der FIFA aber nicht gezählt wird. Das bisher einzige offizielle Spiel gegen die Südamerikanerinnen endete im WM-Gruppenspiel 2007 6:1 für England.

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. England England  3  3  0  0 005:100  +4 09
 2. Japan Japan  3  1  1  1 002:300  −1 04
 3. Argentinien Argentinien  3  0  2  1 003:400  −1 02
 4. Schottland Schottland  3  0  1  2 005:700  −2 01
So., 9. Juni 2019 in Nizza
England England Schottland Schottland 2:1 (2:0)
Fr., 14. Juni 2019 in Le Havre
England England Argentinien Argentinien 1:0 (0:0)
Mi., 19. Juni 2019 in Nizza
Japan Japan England England 0:2 (0:1)

Als Gruppensieger trafen die Engländerinnen auf den Gruppendritten Kamerun, der sich den Platz im Achtelfinale durch ein Tor in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg gegen Neuseeland gesichert hatte. Beide Mannschaften hatten zuvor noch nicht gegeneinander gespielt. Auch bei U-17- und U-20-Weltmeisterschaften waren beide noch nicht aufeinander getroffen. Als Sieger des Spiels traf England im Viertelfinale auf Norwegen und gewann mit 3:0. Im Halbfinale trafen sie auf Titelverteidiger USA. Beide hatten sich zuletzt beim SheBelieves Cup 2019 mit 2:2 getrennt. Den letzten Sieg gegen die USA gab es beim SheBelieves Cup 2017, die letzte Niederlage beim SheBelieves Cup 2018. Mit 1:2 verloren die Engländerinnen die Partie und mit diesem Ergebnis dann auch das Spiel um Platz 3 gegen Schweden.

Achtelfinale: So., 23. Juni 2019 in Valenciennes
England England Kamerun Kamerun 3:0 (2:0)
Viertelfinale: Do., 27. Juni 2019 in Le Havre
Norwegen Norwegen England England 0:3 (0:2)
Halbfinale: Di., 2. Juli 2019 in Lyon
EnglandEngland England Vereinigte StaatenVereinigte Staaten USA 1:2 (1:2)
Spiel um Platz 3: Sa. 6. Juli 2019 in Nizza
EnglandEngland England Schweden Schweden 1:2 (1:2)

Einen Tag vor dem Spiel um Platz 3 gab Karen Carney ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.[5]

Einzelnachweise

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  1. Jolle Lahr-Eigen: Mark Sampson als Frauen-Trainer Englands nach Vorwürfen entlassen, spiegel.de. Abgerufen am 20. Oktober 2017.
  2. thefa.com: England Women to host Canada, Spain, Denmark and New Zealand
  3. thefa.com: England squad named for 2019 FIFA Women's World Cup
  4. fifa.com: Topfzuteilung für WM-Auslosung gemäß neuester Weltrangliste (Memento des Originals vom 9. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.fifa.com
  5. thefa.com: England and Chelsea's Karen Carney will retire from football after the World Cup