Fuchssche Gruppe
Unter Fuchsschen Gruppe versteht man gewisse Untergruppen der . Fuchssche Gruppen spielen insbesondere in der Theorie der Modulformen eine bedeutende Rolle. Der Begriff Fuchssche Gruppe geht auf den Berliner Mathematiker Lazarus Immanuel Fuchs zurück und wurde wohl erstmals von Henri Poincaré verwendet.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Fuchssche Gruppe ist eine diskrete Untergruppe der , d. h. mit anderen Worten, dass sie aus orientierungserhaltenden Isometrien der oberen komplexen Halbebene besteht.
Beispiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel einer Fuchsschen Gruppe ist die Modulgruppe . Weitere bekannte Beispiele sind Kongruenzuntergruppen. Man beachte, dass für einen beliebigen Zahlkörper mit Ganzheitsring die Gruppe niemals Fuchssch ist, weil dicht in liegt.
Typen Fuchsscher Gruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man unterscheidet Fuchssche Gruppen erster und zweiter Art. Ein entscheidender Unterschied dieser beiden Typen von Fuchsschen Gruppen ist die geometrische Struktur ihrer Fundamentalbereiche. Eine endlich erzeugte Fuchssche Gruppe ist genau dann eine Fuchssche Gruppe erster Art, wenn das hyperbolische Volumen ihres Fundamentalbereiches endlich ist.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Svetlana Katok: Fuchsian Groups. The University of Chicago Press, Chicago IL u. a. 1992, ISBN 0-226-42583-5.
- Donal O’Shea: Poincarés Vermutung. Die Geschichte eines mathematischen Abenteuers. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-054020-1.
- Toshitsune Miyake: Modular Forms. Springer, Berlin u. a. 1989, ISBN 3-540-50268-8.