Fundamenta Botanica
Fundamenta Botanica ist der Titel eines Werkes von Carl von Linné, in dem er erstmals ausführlich seine Ideen zur Umgestaltung der Grundlagen der Botanik darlegte.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Auflage erschien am 13. September 1735 unter dem vollständigen Titel Fundamenta Botanica, quae Majorum Operum Prodromi instar Theoriam Scientiae Botanices per breves Aphorismos tradunt (etwa: Botanische Grundlagen, die als Vorläufer größerer Werke eine Theorie der Wissenschaft der Botanik in kurzen Aphorismen liefert) beim Amsterdamer Buchhändler Salomon Schouten.
Die Erstausgabe war Olof Rudbeck, Lorenz Heister, Adriaan van Royen, Johann Jacob Dillen, Antoine de Jussieu, Giulio Pontedera, Johann Amman, Abraham Vater, Johannes Burman, Isaac Rand, Pierre Magnol und Giuseppe Monti gewidmet. Eine Besprechung des Werkes durch Johann Ernst Hebenstreit erschien 1737 in den Acta Eruditorum.[1]
Inhalt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk besteht aus 365 Aphorismen, die wiederum in die folgenden 12 Kapitel eingeordnet sind:
- I. Bibliotheca (Bibliothek), Aphorismen 1–52
- II. Systemata (Systematiken), 53–77
- III. Plantae (Pflanzen), 78–85
- IV. Fructificatio (Fruchtträger), 86–131
- V. Sexus (Geschlecht), 132–150
- VI. Characteres (Charakterisierung), 151–209
- VII. Nomina (Namen), 210–255
- VIII. Differentiae (Unterscheidung), 256–305
- IX. Varietates (Varietäten), 306–317
- X. Synonyma (Synonyme), 318–324
- XI. Adumbrationes (Beschreibung), 325–335
- XII. Vires (Kräfte), 336–365
Neben der Erfassung der bekannten botanischen Schriften und einer Bestandsaufnahme der bis dahin bekannten taxonomischen Systeme, geht es insbesondere auch um die Sexualität der Pflanzen, die korrekte Beschreibung und Benennung von Pflanzen sowie die Darlegung ihrer heilenden Kräfte.
Für Linné ist diese, während seines Aufenthaltes in Holland zu Ende geführte, Aphorismensammlung Grundlage seiner weiteren Tätigkeit. 15 Jahre später fasste er seine neu gewonnenen Erkenntnisse in seiner Philosophia Botanica, einer vollständig überarbeiteten Neuauflage der Fundamenta Botanica, zusammen.
Auflagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Auflage: Salomon Schouten, Amsterdam, 1736 (bereits 1735 gedruckt), 12°
- 2. Auflage: Gottfried Kiesewetter, Stockholm, 1740, 4°
- 3. Auflage: Salomon Schouten, Amsterdam, 1741, 4°
Die verschiedenen Auflagen der Fundamenta Botanica wurden auch gemeinsam mit anderen Werken Linnés herausgegeben:
- die 1. Auflage gemeinsam mit der 1. Auflage 1736 von Bibliotheca Botanica
- die 2. Auflage gemeinsam mit der 2. Auflage 1740 und der 4. Auflage 1744 von Systema naturae sowie in Opera varia (1758)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Han-Liang Chang: Calendar and aphorism: A generic study of Carl Linnaeus’s Fundamenta Botanica and Philosophia Botanica. In: Britt-Louise Gunnarsson (Hrsg.): Languages of Science in the Eighteenth Century. De Gruyter, Berlin / Boston 2011, S. 263–278 (doi:10.1515/9783110255065.263).
- Richard Pulteney: A General View of the Writings of Linnaeus. 2. Auflage, J. Mawman, London 1805, S. 54–73 (online).
- Frans A. Stafleu, Richard S. Cowan: Taxonomic Literature: A selective guide to botanical publications and collections with dates. 2. Auflage, Band 3, 1981, S. 77–78 (online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fundamenta botanica im Projekt Nova Scientia: Early Modern Scientific Literature and Latin (NOSCEMUS)
- Scan der 1. Auflage bei Gallica
- Scan der 1. Auflage in der Biblioteca Digital des Real Jardín Botánico de Madrid
- Scan der 2. Auflage der Österreichischen Nationalbibliothek
- Scan der 3. Auflage bei GoogleBooks