Funkempfangs- und Auswerteeinheit
Eine Funkempfangs- und Auswerteeinheit (FEA) dient dem Empfang von R09-Standarddatentelegrammen[1] von Fahrzeugen im öffentlichen Personennahverkehr (Straßenbahn, Bus) zur Anmeldung und Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen (Ampeln) des Straßenverkehrs. Zur Übertragung kommt das digitale Modulationsverfahren MSK (auch FFSK genannt) gemäß VÖV-Schrift 04.05.3 zum Einsatz. Regional wird auch das Modulationsverfahren NEMO (Lizenz 2013 abgelaufen) verwendet.
Aus dem nebenstehenden Meldeschema wird der Ablauf ersichtlich: Einige 100 m vor der Anlage sendet das Fahrzeug die erforderlichen Funktelegramme (Voranmelder, Hauptanmelder). Diese werden über eine Antenne durch die FEA empfangen und gefiltert. Die für diese Anlage gültigen Datentelegramme (zugeordnete Meldepunktnummern) werden über eine Schnittstelle an das LSA-Steuergerät weitergegeben und lösen die von den jeweiligen Verkehrsplanenden vorgegebenen Abläufe aus.
Das können für die vorgesehene Richtung beispielsweise sein:
- Grünphase wird um einige Sekunden verlängert
- Grünphase wird vorgezogen
- Grünphase wird eingeschoben
Variante 3 ist gerade bei der Berücksichtigung von Straßenbahnen sehr sinnvoll. Im verkehrsabhängigen Betrieb ist die Freigabe (Grün) für die Straßenbahn in den umlaufenden Signalprogrammen (Dauer meist zwischen 50 und 120 Sekunden) nicht enthalten. D.h., die eingesparte Zeit kann auf die anderen Richtungen aufgeteilt werden und kommt damit dem Individualverkehr zugute. Immer dann, wenn sich die Straßenbahn dann nähert, wird eine Freigabephase (Grün) eingeschoben, die Straßenbahn hat Vorrang.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Schemmel: R09.16 Datensatz für Meldesysteme In: VDV-VÖV Schriften Reihe Technik Nr. 04.05.1 / Ergänzung 2 Ausgabe Juni 1990.