Funkenhagen (Boitzenburger Land)
Funkenhagen Gemeinde Boitzenburger Land
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Koordinaten: | 53° 18′ N, 13° 30′ O | |
Höhe: | 90 m | |
Einwohner: | 83 (2006) | |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 | |
Postleitzahl: | 17268 | |
Lage von Funkenhagen in Brandenburg
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Funkenhagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Boitzenburger Land, welche zum Landkreis Uckermark im Land Brandenburg gehört. Bis zum Jahr 2001 gehörte das Dorf als eigenständige Gemeinde zum damaligen Amt Boitzenburg.
Ortsbild
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Funkenhagen liegt unweit der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden liegt der Wohnplatz Boisterfelde, im Osten liegen die Wohnplätze Fischerhaus und Mellenau. Im Nordosten befindet sich das Dorf Buchenhain. Im Süden sind die Wohnplätze Steinrode und Rosenow sowie das Dorf Hardenbeck gelegen. Im Westen liegt Thomsdorf mit den Wohnplätzen Charlottenthal und Bungalowsiedlung am Carwitzer See. Hinter der Grenze zu Mecklenburg liegen die Dörfer Carwitz und Conow. Die nächstgelegenen Städte sind Prenzlau, Templin und Lychen.
Funkenhagen liegt direkt am Mellensee. Weiter östlich liegt der Krewitzsee. Auch die hinter der mecklenburgischen Grenze gelegenen Seen Carwitzer See und Bibelsee sind nicht weit entfernt.
Historische Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur ehemaligen Gemeinde Funkenhagen gehörten noch folgende Ortsteile und Wohnplätze, welche heute ebenfalls Teil der Gemeinde Boitzenburger Land sind:
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Funkenhagen gehörte als Feldmark bis 1629 zunächst dem unbekannten und später ausgestorbenen Adelsgeschlecht von Dören.[1][2] Erst danach entwickelte sich in Funkenhagen zunächst ein gutsherrliches Vorwerk und dann ein klassisches Rittergut,[3] welches direkt zur Herrschaft Boitzenburg der Grafen von Arnim gehörte.[4] Das Gut hatte eine Größe von 402 ha und war durchweg verpachtet, u. a. Ende des 19. Jahrhunderts an Ober-Amtmann Werner.[5] Ihm folgte um 1890 ein Herr Nobeling als Pächter.[6] Ende der 1920er Jahre war Cuno Zeysing der Pächter und Wilhelm Ebel der Verwalter. Die Größe dieses Besitzes blieb konstant, vor der Bodenreform 401 ha.[7] Letzter Pächter des Gutes Funkenhagen wurde Bruno Lietzau.[8]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1875 | 1890 | 1910 | 1925 | 1933 | 1946 | 1993 | 1994 | 1995 | 1996 | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2006 |
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Einwohner | 147 | 159 | 189 | 198 | 168 | 298 | 316 | 320 | 313 | 315 | 299 | 297 | 304 | 300 | 83 |
(Sprunghafte Veränderungen sind auf zeitliche Distanzen, historische Ereignisse oder Eingemeindungen zurückzuführen.)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil VIII, Uckermark, Band I, A-L, 2. Auflage, Klaus D. Becker, Potsdam 2021, S. 291 f. ISBN 978-3-8837-2308-2.
- Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg. Band IV, Selbstverlag, Berlin 1864, S. 133.; Reprint, BoD Norderstedt, Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3-88372-270-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Wilhelm, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, erteilt den von Döhren auf Wrechen und Woldegk den Konsens zum Verkauf der Feldmark Funkenhagen und der halben Feldmark Boisterfelde an den Generalfeldmarschall Hans Georg von Arnim auf Boitzenburg für 2.500 Taler.; 1629, BLHA, Rep. 37 Boitzenburg U 100/1 E.
- Zur Dorfkirche von Funkenhagen auf einer Seite über uckermärkische Kirchen
- Zur Dorfkirche von Funkenhagen auf der Seite der Gemeinde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur (Hrsg.): Geschichte der Altmark bis zum Erlöschen der Markgrafen aus dem Ballenstädtischem Hause. Aus dem handschriftlichen Nachlasse des Sigmund Wilhelm Wohlbrück, Ludwig Rauh, Berlin 1855, S. 259.
- ↑ Leopold Freiherr von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Erster Band, Ludwig Rauh, Berlin 1855, S. 176.
- ↑ Ernst Daniel Martin Kirchner: Das Schloss Boytzenburg und seine Besitzer, insonderheit aus dem von Arnimschen Geschlechte. Aus den Quellen bearbeitet. Alexander Duncker, Berlin 1860, S. 414.
- ↑ Deutsches Adelsblatt. Wochen-Schrift für die Aufgaben des christlichen Adels, № 28, X. Jahrg., Commissions-Verlag J. A. Stargardt, Berlin, Sonntag, den 10. Juli 1892, S. 564.
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 206–207, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
- ↑ Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 1889, Band 4, Verlag Paul Parey, Berlin 1890, S. 20.
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts, Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. in: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band VII, 4. Auflage, Band Regierungsbezirk Potsdam. Kreis Templin, (Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe), Verlag Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1929, S. 125.
- ↑ Verpachtung des Rittergutes Funkenhagen an Bruno Lietzau; 1931-1935 (Akte), in: BLHA, Rep. 37 Boitzenburg 2306.