Gärtner Pötschke

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Gärtner Pötschke GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1912
Sitz Kaarst, Deutschland
Leitung Barbara Stolz

Sami Sagur

Mitarbeiterzahl ca. 200
Umsatz ca. 42 Mio. EUR
Branche Versandhandel
Website poetschke.de
Stand: 2014

Die Gärtner Pötschke GmbH ist ein seit 1912 bestehendes Unternehmen für Gartenbedarf. Es ist das fünftälteste Versandhaus in Deutschland. Mit einer Auflage von mehr als 1,3 Millionen ist Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch das meistverkaufte deutschsprachige Gartenbuch.

Im Jahr 1912 gründete Harry Pötschke (21. April 188418. Mai 1970) das Unternehmen Gärtner Pötschke in Mörsdorf, Thüringen, das 1934 nach Arnstadt umzog. Das Kerngeschäft beschränkte sich anfangs auf den Verkauf von Sämereien. Nachdem der Firmensitz in Arnstadt am 6. Februar 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, erfolgte 1949 der Wiederaufbau des Unternehmens an der Büttgener Straße in Kaarst. Von 1960 bis 1982 führte Werner Pötschke (* 19. August 1910 – 1999), der Sohn des Firmengründers, die Geschäfte. Bis zur Übernahme durch die Weltbild Gruppe im August 2019 betrieb Cornelia Pötschke-Kirchhartz, die Tochter Werner Pötschkes, das Unternehmen in der 3. Generation. Ihr Mann Peter Kirchhartz war bis zu seinem Tod im August 2014 ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung.[1]

Die Sortennamen eigener Pflanzenzüchtungen (Aster novae-angliae Andenken an Alma Pötschke (1969), Rose Opa Pötschke und Rose Cornelia Pötschke …) erinnert an die langjährige Familientradition.

Der Betrieb in Kaarst beschäftigt in der Hauptsaison etwa 200 Mitarbeiter.[2]

Nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung im Jahr 2019[3] wurde Gärtner Pötschke durch die Weltbild-Gruppe übernommen[4] und wird als eigenständiges Unternehmen weitergeführt. Der Standort in Kaarst, die Arbeitsplätze der rund 150 Mitarbeiter sowie Name und Logo blieben erhalten.[5][6] Infolge der Insolvenz von Weltbild meldete Gärtner Pötschke Ende Juni 2024 erneut Insolvenz an.[7][8] Mitte September 2024 wurde das Insolvenzverfahren durch eine Übernahme des Unternehmens durch die Droege Group beendet und Gärtner Pötschke als eigenständiges Unternehmen weiter geführt.[9]

Das Sortiment wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgedehnt, das ursprüngliche Kerngeschäft der Sämereien erweitert.

Der Versandhandel entwickelte sich ursprünglich aus Gärtner Pötschkes Gartenbuch, das ab 1936 erschien und Katalog und Gartenratgeber in einem war. 1941 erschien erstmals Gärtner Pötschkes Siedlerbuch, das kein Katalog mehr war. Sein Nachfolger war ab 1964 Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch. Kataloge erschienen separat. Außerdem gibt das Unternehmen den Kalender Der Grüne Wink und Gärtner Pötschkes Praktischer Gartenratgeber heraus. Der Grüne Wink[10] ist ein Abreißkalender für 365 Tage im Jahr, Gärtner Pötschke tritt als Cartoon jeden Tag auf, gibt aktuelle Gartentipps, auch seine Frau und Enkel tauchen auf. Dabei ist der Stil durch die drei Farben schwarz, grün und rot geprägt. Die comicartigen Figuren gibt es in dieser Form seit 1939, typisch sind auch gedichtete Sprüche zum aktuellen Tipp, die Werner Pötschke ursprünglich selbst verfasste.

  • Deutscher Onlinehandel-Award in der Kategorie DIY 2019[11][12]
  • Deutscher Onlinehandel-Award in der Kategorie DIY 2020[13]
  • German Innovation Award 2021[14]
  • Clemens Alexander Wimmer: „Gärtner Pötschkes Gartenbuch“, früher „Gärtner Pötschkes Siedlerbuch“. In: Zandera: Mitteilungen aus der Deutschen Gartenbaubibliothek 27 (2012) Nr. 1, S. 32–40, auf JSTOR Online

Einzelnachweise

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  1. Trauer um Unternehmer Peter Kirchhartz. In: pressreader.com. 30. August 2014, abgerufen am 1. Februar 2023.
  2. Versandhandel in Kaarst: Pötschke treibt Neuausrichtung mit Investoren voran. In: RP Online. 8. Mai 2019, abgerufen am 1. Februar 2023.
  3. Düsseldorf: Nach 107 Jahren: Insolvenz bei Kult-Gärtner Pötschke. In: express.de. 25. Mai 2019, abgerufen am 1. Februar 2023.
  4. Weltbild-Gruppe angelt sich insolventen Gärtner Pötschke (Memento vom 18. Dezember 2021 im Internet Archive)
  5. Simon Janßen: Traditionsunternehmen in Kaarst: „Pötschke“: Neustart durch Insolvenz. In: rp-online.de. 27. März 2019, abgerufen am 1. Februar 2023.
  6. Weltbild Gruppe: „Gärtner Pötschke hat Insolvenz hinter sich gelassen“ (Memento vom 28. Januar 2022 im Internet Archive)
  7. Michael Kerler: Insolvenz: Auch Weltbild-Tochtergesellschaften melden Insolvenz an. Nachdem das Kerngeschäft von Weltbild jüngst in die Pleite rutschte, folgen nun Tochtergesellschaften wie Gärtner Pötschke, Jokers, Fitz & Huxley und die Logistik. In: augsburger-allgemeine.de. Augsburger Allgemeine, 17. Juli 2024, abgerufen am 22. August 2024.
  8. Gärtner Pötschke: Von Insolvenz betroffen. In: gabot.de. Gabot, Internet-Portal für den Erwerbsgartenbau, 9. Juli 2024, abgerufen am 22. August 2024.
  9. Gärtner Pötschke erneut gerettet. In: der-indat.de. 17. September 2024, abgerufen am 6. November 2024.
  10. Elisabeth Keldenich: Kaarst: Seit 60 Jahren gibt der "Der grüne Wink" Gartentipps. In: RP Online. 4. Januar 2018, abgerufen am 2. Juni 2019.
  11. Gärtner Pötschke gewinnt Online-Handelspreis (Memento vom 2. Juni 2019 im Internet Archive)
  12. Florian Kolf: E-Commerce: Warum Mittelständler im Onlinehandel bei Kunden so beliebt sind. In: handelsblatt.com. 6. April 2019, abgerufen am 2. Juni 2019: „Bei einer Umfrage zur Kundenzufriedenheit im Onlinehandel, für die das Handelsforschungsinstitut IFH Köln rund 15.000 Kundenbewertungen gesichtet hat, belegt sein Unternehmen souverän den ersten Platz und erhält dafür den Deutschen Onlinehandel Award 2019. … In der Kategorie Heimwerken und Garten siegte beispielsweise Gärtner Pötschke, ein mehr als 100 Jahre alter Versandhändler mit 330 Mitarbeitern.“
  13. Lara Arndt: And the DOHA goes to… In: ifhkoeln.de. 11. Mai 2020, abgerufen am 21. Juli 2022.
  14. German Innovation Award: "Gartenfuchs" gewinnt. In: gabot.de. 1. Juli 2021, abgerufen am 21. Juli 2022.

Koordinaten: 51° 13′ 21,4″ N, 6° 36′ 10,4″ O