Göhrigk
Göhrigk, niedersorbisch Górki, war ein Dorf in der Niederlausitz, südöstlich von Drebkau. Der Ort war ab dem 1. Januar 1938 ein Ortsteil der Gemeinde Jehserig. 1980 musste der Ort, der in der Nähe des Braunkohletagebaus Welzow-Süd lag, aufgrund von Altbergbauschäden umgesiedelt werden. Heute gehört die Ortsflur von Göhrigk zur Stadt Drebkau. Der Ort wird teilweise auch Göhrick geschrieben.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Göhrigk lag in der Niederlausitz zwischen den Städten Drebkau und Spremberg auf einem Höhenzug der Steinitzer Alpen. Umliegende Ortschaften waren Merkur im Norden, Jehserig im Nordosten, Papproth im Südosten, die beiden inzwischen abgebaggerten Dörfer Wolkenberg im Süden und Kausche im Südwesten, Steinitz im Westen sowie Raakow im Nordwesten.
Der Ort lag unmittelbar am südlichen Ufer des Görigker Sees, der nach dem Ort benannt ist, allerdings ohne „h“ geschrieben wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Göhrigk wurde erstmals im Jahr 1527 als Gorgk urkundlich erwähnt. Der aus dem Niedersorbischen stammende Ortsname beschreibt eine Siedlung auf einem kleinen Berg.[1] Lange Zeit war Göhrigk ein niedersorbisch geprägtes Dorf. Allerdings ging der Gebrauch der sorbischen Sprache im 19. Jahrhundert stark zurück, Arnošt Muka zählte für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz für Göhrigk 127 Einwohner, davon waren 60 Sorben (47 %) und 67 Deutsche.[2]
Im Zuge des Wiener Kongresses 1815 kam die gesamte Niederlausitz und somit auch Göhrigk an das Königreich Preußen. Dort lag der Ort im Landkreis Calau im Regierungsbezirk Frankfurt. Am 1. Januar 1938 erfolgte die Eingemeindung von Göhrigk nach Jehserig. Am 25. Juli 1952 wurde Göhrigk dem neu gebildeten Kreis Cottbus-Land im Bezirk Cottbus zugeordnet. Heute gehört die Ortsflur von Göhrigk zur Stadt Drebkau.[3]
Wegen der Grundwasserabsenkung aufgrund des Tagebaus kam es in Göhrigk im Jahr 1980 zu einem Tagesbruch. Daraufhin wurde der Ort zum Schutz der dortigen Einwohner geräumt. Göhrigk wurde später aus Sicherheitsgründen nicht neu besiedelt und schließlich abgerissen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung in Göhrigk von 1875 bis 1933[4] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||
1875 | 137 | 1890 | 90 | 1910 | 178 | 1925 | 114 | 1933 | 107 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank Förster: Verschwundene Dörfer – Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlenreviers bis 1993. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 288 ff.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 64.
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
- ↑ Göhrigk im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 8. Februar 2018.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 kB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 8. Februar 2018.
Koordinaten: 51° 37′ 37,2″ N, 14° 14′ 23,6″ O