Günter Fronius

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Günter Kurt Fronius (* 11. November 1907 in Hermannstadt, Siebenbürgen; † 21. Juli 2015[1]) war ein rumänischdeutsch-österreichischer Unternehmer, Erfinder und Gründer der Firma Fronius International.

Fronius war der Sohn eines Müllermeisters und Siebenbürger Sachse. Er besuchte das Gymnasium Schäßburg, absolvierte eine Elektrikerlehre und an der Technischen Hochschule Breslau ein Ingenieurstudium.[2] Zu Kriegsende flüchtete er aus seinem Heimatland eigentlich mit dem Ziel Kanada, doch kam im Mai 1945 in die Marktgemeinde Pettenbach (Oberösterreich), reparierte ein kaputtes Wasserkraftwerk an der Alm und durfte zum Dank in einer Garage auf dem Anwesen des Stromlieferanten arbeiten. Zuerst wurde in einer Garage im außerhalb des Ortes gelegenen „Gasthof Ranklleiten“ gewerkt. Dort gründete er im Juni 1945 mit seiner Frau das Unternehmen Fronius Elektrobau für elektrotechnische Apparate. Zu Beginn wurden Radios repariert. Ein Jahr später, 1946 erwarb er ganz in der Nähe eine Baracke mit rund 100 m² Grundfläche, und begann dort als einer der ersten Elektriker in Oberösterreich mit der Produktion und Reparatur von Batterieladegeräten. Später, bereits mit 15 Mitarbeitern entwickelte der Betrieb den ersten Schweißgleichrichter in Österreich, vermutlich auch in Europa, mit Magnet-Joch-Regelung.[3][4]

In den 1980er Jahren übernahmen seine zwei Kinder das Unternehmen. Er selbst ging noch mit einem Alter von über 100 Jahren „täglich“ in die Werkskantine essen.[5] Das international tätige Unternehmen mit hoher Exportquote entwickelte in der Folge leichtere Schweissinverter und Solarstromelektronik.

Fronius blieb seiner rumänischen Heimat verbunden. Er malte und spielte Klavier, Geige und Gitarre und holte während der Sommerferien immer wieder Jugendliche aus Siebenbürgen nach Thalheim bei Wels.[6]

Fronius war zuletzt der älteste namentlich bekannte österreichische Mann. Er wurde 107 Jahre alt.

Von Bundeskanzler Viktor Klima wurde ihm der Berufstitel Kommerzialrat verliehen und die Gemeinde Pettenbach ernannte ihn zum Ehrenbürger.[2] 2007 wurde ihm von Landeshauptmann Josef Pühringer die Julius-Raab-Medaille, die höchste Auszeichnung des Wirtschaftsbundes, überreicht.[7] Pühringer gratulierte ihm – dem ältesten Oberösterreicher – zum 106. Geburtstag, würdigte ihn als „tatkräftigen Baumeister des Wirtschaftsraumes Oberösterreich“ und lobte sein Engagement für die Heimatvertriebenen.[8]

Einzelnachweise

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  1. Günter Fronius mit 107 Jahren gestorben. derstandard.at vom 24. Juli 2015, abgerufen am 2. August 2015.
  2. a b Siebenbürgische Zeitung: Günter Fronius feiert 100. Geburtstag; abgerufen am 2. Mai 2011
  3. Gemeinde Thalheim: J.-Raab-Medaille für Firmengründer; abgerufen am 2. Mai 2011
  4. Christian Schuster, Siebenbürger Nachbarschaft Wels: KR Ing. Günter Fronius im Alter von 107 Jahren verstorben (Nachruf) landlerhilfe.at, (21. Juli) 2015, abgerufen am 21. August 2020.
  5. OE1: Günter Fronius - 100 Plus, Sendung vom 2. Mai 2011
  6. Oö. Unternehmer Günter Fronius mit 107 Jahren gestorben. Salzburger Nachrichten, salzburg.com vom 24. Juli 2015, abgerufen am 2. August 2015.
  7. Land Oberösterreich: Landeskorrespondenz Nr. 261 vom 13. November 2007 (Memento des Originals vom 11. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-oberoesterreich.gv.at
  8. Günter Fronius ist ältester Oberösterreicher, ORF.at vom 11. November 2013