Günthers
Günthers Stadt Tann (Rhön)
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Koordinaten: | 50° 39′ N, 10° 0′ O |
Höhe: | 335–370 m ü. NHN |
Fläche: | 2,65 km²[1] |
Einwohner: | 416 (Feb. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 157 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36142 |
Vorwahl: | 06682 |
Günthers in der Rhön ist ein Stadtteil von Tann (Rhön) im osthessischen Landkreis Fulda.
Er liegt an der B 278 zwischen Motzlar und Tann und am Fluss Ulster. In der Gemarkung liegt der Hof „An der Reichsstraße“.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soweit bekannt erfolgte die Ersterwähnung im Jahre 1362 als Siedlungsplatz an der Reichsstraße und zählte zum Lehensgebiet des Klosters Fulda.[3]
Da Günthers zur Herrschaft Tann (im Ritterkanton Rhön-Werra, Buchisches Quartier) gehörte, erfolgte die Einführung der Reformation vermutlich um 1540.
Im Jahr 1909 wurde der Abschnitt der Ulstertalbahn durch Günthers eröffnet. Als Folge der Deutschen Teilung wurde die Strecke im Juli 1945 an der Zonengrenze zwischen Motzlar und Günthers unterbrochen, in Richtung Hilders auf der hessischen Seite wurde der Personenverkehr 1961 eingestellt. Die 1977 stillgelegte Strecke wird vom Ulsterradweg genutzt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Günthers auf freiwilliger Basis zum 31. Dezember 1971 in die die Stadt Tann eingemeindet.[4][5] Für Günthers wurde, wie für alle Stadtteil von Tann, ein Ortsbezirk gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Günthers angehört(e):[3][7]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Herrschaft der Freiherren von der Tann (Ritterkanton Rhön-Werra, Buchisches Quartier)
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Königreich Bayern, Herrschaft der Freiherren von der Tann[Anm. 2]
- 1806–1813: Großherzogtum Würzburg, Landgericht Hilders[Anm. 3]
- 1814–1832: Königreich Bayern, Herrschaftsgericht Tann
- 1832–1848: Königreich Bayern, Herrschaftskommissariat Tann
- 1848–1861: Königreich Bayern, Regierung Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1862–1866: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld[Anm. 4]
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen,[Anm. 5] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Stadt Tann (Rhön)
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Die Ulster in Günthers mit Mühlgraben
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Schüler und Lehrer an der Volksschule Günthers 1927
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Tann (Rhön) von Günthers aus gesehen
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Der Rockenstuhl von Günthers aus gesehen.
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Bahnhof Günthers an der Bahnstrecke Vacha–Hilders
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Günthers 426 Einwohner. Darunter waren 3 (0,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 93 Einwohner unter 18 Jahren, 171 waren zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 147 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 90 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Günthers: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 299 | |||
1840 | 287 | |||
1846 | 291 | |||
1852 | 297 | |||
1858 | 292 | |||
1864 | 294 | |||
1871 | 297 | |||
1875 | 300 | |||
1885 | 291 | |||
1895 | 300 | |||
1905 | 289 | |||
1910 | 299 | |||
1925 | 345 | |||
1939 | 347 | |||
1946 | 438 | |||
1950 | 420 | |||
1956 | 398 | |||
1961 | 363 | |||
1967 | 393 | |||
1970 | 397 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 426 | |||
2021 | 416 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Tann (Rhön)[1]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | 291 evangelische (= 100 %) Einwohner[3] |
• 1961: | 342 evangelische (= 94,21 %), 14 katholische (= 3,86 %) Einwohner[3] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Günthers besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Günthers) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[6] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 60,45 %. Alle Kandidaten gehörten der Wählergemeinschaft Günthers an.[9] Der Ortsbeirat wählte Thomas Wehner zum Ortsvorsteher.[10]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtteile In: Webauftritt der Stadt Tann (Rhön).
- Günthers, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Hilders) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Die Tanner Stadtteile, abgerufen im Oktober 2024.
- ↑ An der Reichsstraße, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 31. Januar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c d e Günthers, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. April 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 50 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 538 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Tann (Rhön), abgerufen im September 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 70, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Günthers. In: Votemanager. Stadt Tann (Rhön), abgerufen im September 2024.
- ↑ Ortsbeiräte der Stadt Tann (Rhön). Abgerufen im September 2024.