Gabriel Voigtländer
Gabriel Voigtländer (* um 1596 wohl in Reideburg; † 23. Januar 1643 in Nykøbing Falster) war ein deutscher Trompeter und Liederdichter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Voigtländer war zunächst Organist, wurde dann aber Feldtrompeter im Heer Wallensteins. 1625 kam er nach Lübeck und wurde hier Feldtrompeter des Rates. Am 20. November 1626 erhielt er das Lübecker Bürgerrecht. Am 11. Dezember 1626 heiratete er die Witwe Catrine Korner, und 1630 erwarb er das Haus Zum Schwarzen Adler in der Mühlenstraße 40.
1633 wurde er Feldtrompeter auf Schloss Gottorf bei Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf. Er erhielt ein ungewöhnlich hohes Gehalt und war vermutlich auch als Dichter und Sänger tätig. 1635 wurde er nach Dänemark in die berühmte Kapelle des Kronprinzen Christian an dessen Residenz in Nykøbing berufen und wirkte hier bis zu seinem Tod.
Seine Witwe kehrte nach Lübeck zurück.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Voigtländer wurde berühmt durch seine 1642 erschienene Liedersammlung Erster Theil Allerhand Oden und Lieder. Die Sammlung von oft humorvollen Texten zu deutschen, holländischen, französischen, italienischen und englischen Melodien nimmt in der Geschichte des einstimmigen begleiteten Liedes einen besonderen Platz ein.[1] Sie erreichte bis 1664 vier Neuauflagen (1647, 1650, 1651, 1664). Einzelne Lieder daraus wurden geradezu volkstümlich und waren noch im 19. Jahrhundert als Hausmusik und unter Studenten verbreitet.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allerhand Oden und unnd Lieder/ welche auff allerley als Italianische/ Frantzösische/ Englische/ und anderer Teutschen guten Componisten/ Melodien und Arien gerichtet/ Hohen und NiederStands Persohnen zu sonderlicher Ergetzligkeit/ in vornehmen Conviviis und Zusammenkunfften/ bey Clavi Cimbalen … zu gebrauchen/ und zu singen / Gestellet und in Truck gegeben/ Durch Gabrieln Voigtländer … wolbestelten Hoff-FeldTrommetern und Musico. 1, Kruse, Sohra (Sorø) 1642
Digitalisat der Dänischen Königlichen Bibliothek
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rochus von Liliencron: Voigtländer, Gabriel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 213 f.
- Johann Hennings: Neues über Gabriel Voigtländer. in: Die Musikforschung 2/4 (1949), S. 214–216 JSTOR
- auch in: Musikgeschichte Lübecks. I: Die weltliche Musik. Bärenreiter, Kassel / Basel 1951, S. 57–70
- Martin Loeser: Voigtländer, Gabriel. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 17 (Vina – Zykan). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2007, ISBN 978-3-7618-1137-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Heinrich W. Schwab: Zur Liedkunst Gabriel Voigtländer. In: Daphnis, 8, 1979, S. 183–207
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Druckschriften von und über Gabriel Voigtländer im VD 17.
- Noten und Audiodateien von Gabriel Voigtländer im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Hennings: Musikgeschichte Lübecks. I: Die weltliche Musik. Bärenreiter, Kassel / Basel 1951, S. 63, dort auch Abdruck des Vorworts
Personendaten | |
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NAME | Voigtländer, Gabriel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Trompeter und Liederdichter |
GEBURTSDATUM | um 1596 |
GEBURTSORT | Reideburg |
STERBEDATUM | 23. Januar 1643 |
STERBEORT | Nykøbing Falster |