Gabriele Frehse
Gabriele Frehse (* 1960)[1] ist eine deutsche Turntrainerin.
Sie gehört zu den erfolgreichsten Turntrainerinnen Deutschlands und betreut seit vielen Jahren deutsche Kunstturnerinnen. Unter anderem führte sie Sophie Scheder 2016 zur Bronzemedaille am Stufenbarren bei den Olympischen Spielen und 2017 Pauline Schäfer zum Weltmeistertitel am Schwebebalken.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Alter von einem Jahr wurde bei Gabriele Frehse ein angeborener Hüftschaden entdeckt, woraufhin sie zwei Jahre in einem Gipsbett liegen musste. Da sie deswegen nicht turnen durfte, begann sie mit dem Schwimmsport, wo sie Erfolge auf Bezirksebene errang. Sie turnte später doch und hatte früh den Wunsch, Trainerin zu werden. In der 10. Klasse betreute sie ihre erste Gruppe. Während ihrer Lehrzeit begann sie als Trainerin am Trainingszentrum des TuS 1861 Chemnitz-Altendorf, wo sie bis Mai 2021 am dortigen Bundesstützpunkt arbeitete.[2] Frehse arbeitet zudem als Trainerin für den Turn-Bundesligisten TSV Tittmoning.[3] Im Juli 2023 wurde bekannt, dass sie Turnnationaltrainerin des österreichischen Frauenteams wird. Sie erhielt einen Vertrag bis 2025.[4]
Vorwürfe von Turnerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einem Artikel des Nachrichtenmagazins Der Spiegel im November 2020 wurde ihr ein fehlerhafter Stil als Trainerin vorgeworfen. Einige Turnerinnen, darunter Pauline Schäfer, bezichtigten Frehse u. a. eines rüden Umgangstones und der nicht sachgemäßen Verabreichung von Medikamenten.[5] Im Dezember 2020 wurde sie freigestellt.[3] Anfang Mai 2021 kündigte der Olympiastützpunkt Sachsen das Arbeitsverhältnis mit der beschuldigten Trainerin mittels einer Verdachtskündigung auf, woraufhin diese eine Kündigungsschutzklage am Arbeitsgericht Chemnitz erhob.[6] Ihr Verein TuS Chemnitz-Altendorf kritisierte die Kündigung der Trainerin.[7] Die Stadt Chemnitz verhängte am 7. Mai 2021 ein Hallenverbot gegen Frehse,[8] das bis zum Abschluss des Arbeitsgerichtsverfahrens galt. Eine Mediation durch die Ethikkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes wurde abgelehnt.[9] Bei einer Spendenaktion für die Trainerin kamen bis Anfang Mai 2021 26.000 Euro zusammen.[10]
Im März 2023 stellte die Staatsanwaltschaft Chemnitz die Ermittlungen gegen Frehse und zwei Ärzte wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung ein.[11]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frehse ist geschieden und hat eine Tochter.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gabriele Frehse: "Ich habe nie Grenzen überschritten!" Interview. In: MDR.de. 3. Dezember 2020, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ a b Das Glück der Trainerin. In: saechsische.de. 6. September 2016, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ a b Friedrich J. Feil: Trainerin Gabriele Frehse in Chemnitz entlassen. In: deutsche-turnliga.de. 4. Mai 2021, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ Frehse wird neue Frauen-Nationaltrainerin in Österreich. In: nw.de. 19. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Antje Windmann: Turnen: Spitzenturnerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen Trainerin Gabriele Frehse. Der Spiegel 49/2020, 27. November 2020, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Olympiastützpunkt Sachsen trennt sich von Trainerin Frehse. In: spiegel.de. 4. Mai 2021, abgerufen am 13. Mai 2021.
- ↑ TuS Chemnitz-Altendorf übt scharfe Kritik: „Das ist die Arroganz der Macht“. In: mdr.de. 4. Mai 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Hallenverbot für Frehse bleibt bestehen. In: mdr.de. 10. Mai 2010, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Trainerin Frehse: Keine Mediation durch DOSB-Ethikkommission. In: sueddeutsche.de. 21. Mai 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Mehr als 26.000 Euro für Frehse: Auch prominente Sportfunktionäre haben gespendet. In: mdr.de. 6. Mai 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Turn-Trainerin ein. In: mdr.de. 17. März 2023, abgerufen am 27. Juli 2023.
Personendaten | |
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NAME | Frehse, Gabriele |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Turntrainerin |
GEBURTSDATUM | 1960 |