Gabriele von Lutzau
Gabriele von Lutzau (geb. Dillmann; * 15. August 1954 in Wolfsburg) ist eine deutsche Künstlerin und ehemalige Flugbegleiterin. Bekannt wurde sie 1977 als Teil der Flugzeugcrew der durch ein palästinensisches Terrorkommando entführten Lufthansa-Maschine Landshut.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gabriele Dillmann arbeitete zunächst als Stewardess bei Lufthansa. 1977 war sie an Bord der durch ein palästinensisches Terrorkommando entführten Landshut.[1] Da sie während des Geiseldramas für die Passagiere eine wichtige Stütze darstellte, feierte die Boulevard-Presse sie danach als Engel von Mogadischu. Nach der Befreiung durch die GSG 9 wurde Dillmann am 20. Oktober 1977 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (Verdienstkreuz am Bande) geehrt.[2] Später heiratete sie ihren Lebensgefährten Rüdeger von Lutzau († 2. August 2021[3]), einen Lufthansa-Piloten. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor.[4]
Zweimal wurde die Entführung verfilmt: im Dokudrama Todesspiel (1997, Regie: Heinrich Breloer), in dem Susanne Schäfer Gabriele Dillmann verkörpert, und in dem Spielfilm Mogadischu (2008) unter der Regie von Roland Suso Richter, wo sie von Nadja Uhl gespielt wird.
Künstlerin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gabriele von Lutzau studierte zwischen 1984 und 1995 bei Walther Piesch an der Universität Straßburg sowie der dortigen Kunsthochschule. Sie hat ihre Arbeiten im In- und Ausland präsentiert.
Im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens stehen vor allem hölzerne Wächterfiguren. Ihre Darstellungen und Objekte fertigt sie aus Buchenholz, aber auch aus Robinien. Für die Lebenszeichen und Wächter nutzt sie Thuja-Bäume, „Lebensbäume“, wie sie häufig über Gräbern gepflanzt werden. Sie haben Namen wie
- Lebenszeichen
- Elemente – Elementarteilchen und Flügelfiletstückchen
- Herzzeitlose – Gibt es ein Herz ohne Verletzungen?
- Ikarus Projekt – Übermut und Untergang
- Wächter – das androgyne Wächterwesen
Nach dem 11. September 2001 hat sie ihre bis zu diesem Zeitpunkt blauen Wächterfiguren nur noch geschwärzt.
Sie ist im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) in Frankfurt am Main engagiert. Von Lutzau lebt in Michelstadt im Odenwald.
Zitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Ich habe einen Lebensweg und auf dem Weg gibt es Steine und Schwierigkeiten. Ich muß die Schwierigkeiten bewältigen und muß die gesetzten Aufgaben erfüllen und das macht den wesentlichen Sinn meines Lebens aus. Bei meinen Lebenszeichen geht es um ein Überleben, um ein neues Leben, vielleicht auch um ein jenseitiges Leben. Die Wiedergeburt auf die eine oder andere Weise. Es geht nicht um den Tod als etwas Endgültiges.“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Gabriele von Lutzau
- Gabriele von Lutzau bei IMDb
- Ruth Ciesinger: Fünf Tage in der Hölle. In: Der Tagesspiegel vom 13. Oktober 2002.
- „Der Engel von Mogadischu“: Neuer Film über den „Deutschen Herbst“.
- Ein Gespräch zwischen Gabriele von Lutzau und Claus Peymann über Verbrechen und Vergebung im SZ-Magazin
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Anne Siemens: Die Opfer der RAF.
- ↑ Bundespräsidialamt
- ↑ Gabriele von Lutzau: Der Engel von Mogadischu trauert um ihren Ehemann. Abgerufen am 3. August 2021.
- ↑ Thomas Ammann: Wie "Landshut"-Geiseln den Terror an Bord erlebten. Stern, 17. Oktober 2017.
- ↑ Ursula Lücking: Die fabelhaften Wesen der Gabriele von Lutzau.
Personendaten | |
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NAME | Lutzau, Gabriele von |
ALTERNATIVNAMEN | Dillmann, Gabriele (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Künstlerin und Bildhauerin |
GEBURTSDATUM | 15. August 1954 |
GEBURTSORT | Wolfsburg |