Galeriewagen
Der Galeriewagen war eine spezielle Bauart von Eisenbahnwagen und wurden im ersten Jahrhundert der Eisenbahn gebaut und eingesetzt.
Ein Galeriewagen besitzt einen offenen Seitengang und ist in seiner allgemeinen Anordnung den Durchgangswagen mit Seitengang ähnlich. Er unterscheidet sich von diesen Fahrzeugen dadurch, dass beim Galeriewagen der Seitengang nur durch ein Geländer nach außen abgeschlossen ist und die seitliche Verlängerung des Wagendachs über die Kastenwand die Gangüberdachung bildet, deren Saum durch eine Anzahl von Säulen unterstützt wird.
Galeriewagen wurden unter anderem durch die der schweizerischen Postverwaltung gehörenden Postwagen auf der Gotthardbahn bekannt. Grund für diese spezielle Bauweise war die Sicherung des Postgeheimnisses, die den Zutritt von postfremden Personen in die Postabteile nicht zuließ. Die Serbische Eisenbahn verfügte über entsprechende Wagen, die bei Ganz in Ungarn gebaut worden waren.[1] Die neuseeländische Eisenbahn setzte solche Fahrzeuge am Ende des 19. Jahrhunderts regelmäßig in der 1. Klasse ein. Es gab sie auch in der Bauart, dass die Galerie nur über eine Wagenhälfte reichte.[2]
Quelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Victor von Röll: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 5. Berlin, Wien 1914, S. 252–253.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Scécsey István und Villámyi György: Ganz. Vasúti jármüvek 1868–1918 / Railway Vehicles 1868–1918. Minden jog fenntartva, Budapest 2015. ISBN 978-963-88145-6-2, S. 73.
- ↑ NN: Saloon Car for New Zealand Government Railways. In: Engineering. Knowle, London 1892, S. 468, 476.