Ganggrab von Uggerslev Mark
Das Ganggrab von Uggerslev Mark in der alten Harde Skam Herred auf Fünen in Dänemark wurde bereits 1892 von Andreas Peter Madsen (1822–1911) untersucht. Das Ganggrab (dänisch Jættestue) liegt in der Nordfyns Kommune in der Region Syddanmark.
Das innen etwa acht Meter lange und 2,3 m breite, nahezu exakt rechteckige und 1,5 m hohe Ganggrab gehört mit zu den frühesten untersuchten Anlagen in Dänemark. Es ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK) und entstand im Neolithikum zwischen 3500 und 2800 v. Chr. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es bestand aus 16 Tragsteinen, je sechs auf den Lang- und je zwei auf den Kurzseiten. Drei dieser Steine fehlten. Von den ehemals sechs oder sieben Decksteinen waren noch drei vorhanden. Einer lag auf, zwei waren in die Kammer verstürzt. Vom Gang waren noch vier Steine von vier Paaren vorhanden, vier Steine fehlten. Ein Deckstein des Ganges lag am Übergang zwischen Kammer und Gang auf zwei Tragsteinen der Kammer und einem Gangstein auf. Ein möglicher Verschlussstein wurde im Gang gefunden.
In der mit Erde gefüllten Kammer und im Gangbereich wurden, abgesehen von Nachbestattungen (z. B. in Urnen), Skelettteile von etwa 100 Personen, darunter 30 vollständige Schädel und damit die größte Anzahl in einem nordischen Ganggrab gefunden.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karsten Kjer Michaelson: Fortidsminder på Fyn. Fantasiens trædesten. Odense Bys Museer, Odense 2003, ISBN 87-7838-853-8, S. 87.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johannes Müller: Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. In: Hans-Jürgen Beier, Erich Claßen, Thomas Doppler, Britta Ramminger (Hrsg.): Varia neolithica VI. Neolithische Monumente und neolithische Gesellschaften. Beiträge der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Neolithikum während der Jahrestagung des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. in Schleswig, 9.–10. Oktober 2007 (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Bd. 56). Beier & Beran, Langenweißbach 2009, ISBN 978-3-941171-28-2, S. 7–16, hier S. 15.