Garin Marma
Garin Marma (auch: Garin Marima) ist ein Dorf in der Stadtgemeinde Tanout in Niger.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt in der Landschaft Damergou. Es befindet sich rund acht Kilometer nordöstlich des urbanen Zentrums der Gemeinde Tanout, die zum gleichnamigen Departement Tanout in der Region Zinder gehört. Zu weiteren Siedlungen in der Umgebung von Garin Marma zählen Kokaram im Südosten und Djadjidouna im Süden.[1]
Garin Marma ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 200 und 300 mm.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die damalige französische Verwaltung richtet 1947 in Garin Marma eine Schule speziell für die nomadische Bevölkerung ein. Die Schule war eine der ersten ihrer Art in Niger. Ältere Nomadenschulen in Niger bestanden nur in Azarori, Kao und Maïlafia.[3] Der Politiker Yacouba Sido wirkte hier als Schuldirektor.[4] Das nigrische Unterrichtsministerium schuf 1996 gemeinsam mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zahlreiche Schulkantinen in von Ernährungsunsicherheit betroffenen Zonen, darunter eine für Nomadenkinder in Garin Marma.[5] Bei einem nach der Ernährungskrise von 2005 von der dänischen Sektion von CARE International von 2006 bis 2009 durchgeführten Projekt zur Vorbeugung und Bewältigung von Ernährungskrisen wurde in Garin Marma wie in 50 weiteren Orten in Niger ein gemeinschaftliches Frühwarn- und Notfallsystem aufgebaut.[6]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Volkszählung 2012 hatte Garin Marma 1976 Einwohner, die in 326 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 722 in 142 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 531 in 129 Haushalten.[8]
Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist gering und liegt bei unter 10 Einwohnern je Quadratkilometer.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung liegt in einem Gebiet der Naturweidewirtschaft, wobei vor allem die Rinder- und Schafzucht wirtschaftlich bedeutend sind.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 696, archiviert vom am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ a b c Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 und 19 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 2. Oktober 2023]).
- ↑ Conférence Régionale sur la Problématique de l’éducation en milieu nomade dans l’espace sahélo-saharien. (PDF) Secrétariat exécutif de la stratégie pour le développement et la sécurité des zones sahélo-sahariennes du Niger, 26. September 2013, S. 2, archiviert vom am 7. Januar 2015; abgerufen am 10. Januar 2022 (französisch).
- ↑ SIDO Yacouba. Ancien sénateur du Niger. Sénat, abgerufen am 10. Januar 2022 (französisch).
- ↑ Arrêté n°276/MEN/DAF/2445/IV du 21 octobre 1996, portant création de cantines scolaires en milieu nomade et transhumant. Ministère de l’Education Nationale, République du Niger, 21. Oktober 1996 (men.ne [abgerufen am 2. April 2023]).
- ↑ Samba Ly, Boubacar Diallo: Evaluation à mi-parcours du projet "Appui au Dispositif National de Prévention et de Gestion des Crises Alimentaires au Niger (APCAN)". Rapport définitif. (PDF) CARE International, August 2008, S. 5, 12 und 70, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom am 2. Februar 2012; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
- ↑ Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 419 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 2. April 2023]).
Koordinaten: 15° 1′ N, 8° 58′ O