Gasthaus Zum Roten Ochsen (Heidelberg)
Das Gasthaus Zum Roten Ochsen ist eines der traditionsreichsten Studentenlokale in Heidelberg. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das historische Gebäude besteht aus zwei ursprünglich getrennten Bauten. Das östliche Haus wurde 1703 erbaut, das westliche stammt aus dem Jahr 1724. 1839 wurde der Komplex von Albrecht Spengel für 11.300 Gulden erworben,[1] der die beiden Häuser vereinte, wobei der Westteil 1840 aufgestockt wurde, und den Roten Ochsen einrichtete. Um das Jahr 1900 verfügte das Lokal auf der gegenüberliegenden Straßenseite sogar über einen Biergarten mit Bäumen und Lauben. Das Gasthaus wird noch heute von der Familie Spengel in der sechsten Generation geführt.
Der Rote Ochse befindet sich in der östlichen Hälfte der Hauptstraße, der wichtigsten Straße in der Heidelberger Altstadt. Der westliche Gebäudeteil hat drei Geschosse mit barocken Ohrenfenstern und ein Satteldach. In einem Stuckfeld steht der Name des Gasthauses. Der östliche Teil besitzt zwei Geschosse und ein Mansarddach. Zwischen den Fenstern befindet sich ein Stuckmedaillon mit Ochsenkopf. Die Innenausstattung der Gaststube hat sich original erhalten. Im Jahr 2014 begann das Archiv der Universität Heidelberg, die zahlreichen Fotos und Zeugnisse studentischen Lebens zu katalogisieren und zu bewahren, um sie der Nachwelt zu erhalten.[2] Neben der historischen Einrichtung mit Bierkrügen und historischen Fotografien ist eine weitere Besonderheit das allabendliche Klavierspiel mit deutschen Volksliedern und Studentenliedern.
Das Lokal wirbt mit berühmten Gästen (wie Mark Twain, Hermann Löns, Marilyn Monroe, Theodor Heuss, John Wayne, Mamie Eisenhower u. v. a.), die sich hier ins Gästebuch eingetragen haben.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heike Hawicks, Ingo Runde: Das Studentenlokal „Zum Roten Ochsen“. Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt 2014. Heidelberger Geschichtsverein hgv (Hrsg.), Kurpfälzischer Verlag Heidelberg, Heft 18, 250 S.
- Melanie Mertens, Landesamt für Denkmalpflege (Herausgeber): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Bd. II.5.1, Stadtkreis Heidelberg. Thorbecke-Verlag, Ostfildern, 2013, S. 282f. ISBN 978-3-7995-0426-3
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gastronomische Zeitreise – „Zum Roten Ochsen“ in Heidelberg. Dokumentarfilm, Deutschland, 2015, 25 Min., Buch und Regie: Eberhard Reuß, Produktion: SWR, Reihe: Geschichte im Südwesten, Erstsendung: 6. Januar 2015 bei SWR, Inhaltsangabe von ARD und online-Video verfügbar bis 23. März 2017.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Volker von Offenburg: Prost Heidelberg! Die Geschichte der Heidelberger Brauereien und Bierlokale, Heidelberg. Schriftenreihe des Heidelberger Stadtarchivs (Hrsg.), Sonderveröffentlichung 15. Verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, 2005, S. 84–86.
- ↑ Johanna Eberhardt: Heidelbergs berühmteste Kneipe: Im „Roten Ochsen“ verkehrt die ganze Welt. In: Stuttgarter Zeitung vom 6. Mai 2014.
- ↑ Philipp Spengel: Berühmte Gäste im Roten Ochsen. Zum Roten Ochsen, 2019, abgerufen am 7. Februar 2023.
Koordinaten: 49° 24′ 46″ N, 8° 42′ 48,5″ O