Gaudy (Adelsgeschlecht)
Gaudy (auch Gaudi) ist der Name eines preußischen Adelsgeschlechts.
Die Familie ist von den stamm- und wappenverschiedenen Girodz von Gaudi (Girodz de Gaudi),[1] welche aus einer Eheallianz der beiden Genfer Geschlechter de Girodz und de Gaudy hervorgingen und 1827 in den preußischen Adel gehoben wurden, zu unterscheiden.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stammt mutmaßlich aus Schottland und beginnt seine Stammreihe mit dem 1643 in Preußen eingewanderten siebenbürgischen, dann kurbrandenburgischen Generalmajor Andreas von Gaudi (1613–1665), auf Bündtken in Ostpreußen, der mit seiner Deszendenz zum preußischen Adel gerechnet wurde.
Das Geschlecht besaß zwischen 1650 und 1780 in Preußen die Güter Bündtken, Dothen, Dwielen, Genslack, Görcken, Laukischken, Leischkidde, Leiszen, Paddeim und Pellen.
Am 11. September 1786 wurde der preußische Minister Leopold Otto von Gaudi (1728–1789) in den preußischen Freiherrnstand gehoben.[3] Die von ihm somit gestiftete freiherrliche Linie ist erloschen. Die Führung des Freiherrntitels durch das Gesamtgeschlecht wurde in Preußen jedoch nicht beanstandet.[4]
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alice von Gaudy (1863–1929), deutsche Dichterin
- Andreas von Gaudi (1613–1665), kurbrandenburgischer Generalmajor
- Arthur von Gaudy (1842–1924), preußischer Generalleutnant
- Carl Friedrich Ludwig von Gaudi (1734–1784), preußischer Beamter
- Franz von Gaudy (1800–1840), deutscher Dichter und Novellist
- Friedrich Wilhelm Leopold von Gaudi (1765–1823), preußischer Generalleutnant
- Friedrich Wilhelm von Gaudi (1725–1788), preußischer Generalleutnant
- Leopold Otto von Gaudi (1728–1789), preußischer Minister
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stammwappen zeigt in Blau auf grünem Hügel drei goldene Ähren. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken ein auf den Ellenbogen gestützter, geharnischter Arm mit Schwert.[4] Der Schild wurde auch silbern, und der Schwertarm auch wachsend dargestellt.[5]
- Wappenvarianten in Siebmachers Wappenbüchern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adelslexikon. Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Strake-Verlag, Limburg/Lahn 1978, S. 46–47.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser B. Justus Perthes, Gotha 1928, S. 166 (ältere Genealogie); 1933 und 1937 (Fortsetzungen)
- Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3, Voigt, Leipzig 1861, S. 455.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1, Rauh, Berlin 1855, S. 248; Band 3, 1858, S. 258.
- J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Bauer & Raspe, Nürnberg.
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: III. Band, 2. Abteilung, 1. Band, Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. 1878, S. 136, Tfl. 181.
- Konrad Blažek: VII. Band, 2. Abteilung; Ergänzungsband: Pruessische Grafen und Freiherren, Ergänzungen. 1878, S. 28, Tfl. 19.
- George Adalbert von Mülverstedt: VII. Band, 3. Abteilung, Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinzen Ost- und Westpreussen. Supplement. 1900, S. 12, Tfl. 7.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 2, Reichenbach, Leipzig 1836, S. 217–218.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gaudy und Freiherren von Gaudy (1786) auf Genealogisch-historisches Adelslexikon 1648–1918
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 2, Leipzig 1836, S. 235.
- ↑ GHdA, Adelslexikon, Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1978, S. 127. Zu diesem Geschlecht gehört der preußische Generalleutnant Alfons Girodz von Gaudi (1818–1888).
- ↑ Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 43.
- ↑ a b GHdA, Adelslexikon, Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn 1978, S. 46 f.
- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 2, Reichenbach, Leipzig 1836, S. 218.