Gebauer-Schwetschke
Gebauer-Schwetschke waren ein Verlag und eine Druckerei in Halle (Saale) von 1733 bis 1949.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1612 führte Christoff Bissmarck eine Druckerei in der Schmeerstraße in Halle.[1] 1707 erwarb sie Stephan Orban und erweiterte sie erheblich. 1733 kaufte sie Johann Justinus Gebauer. Ab 1736 verlegte er dort auch Bücher. Nach dessen Tod 1772 übernahm der Sohn Johann Jacob Gebauer die Druckerei und den Verlag. Er entwickelte diesen zu einem der auflagenstärksten in der Region, der auf der Leipziger Messe eine ganze Etage für seine Stände benötigte. 1818 übernahm sie der Sohn, er starb aber überraschend bereits 1819.
Daraufhin erwarb dessen Schwager Carl August Schwetschke Verlag und Druckerei. Nach dessen Tod 1832 übernahm sie dessen Sohn Carl Gustav Schwetschke. (Er übernahm 1843 übernahm er auch den Verlag Hemmerde & Schwetschke, verkaufte ihn aber 1851.) Nach dessen Tod 1882 wurden die Söhne Felix, Eugen und Ulrich die Eigentümer. 1902 wurde das Unternehmen diese in eine GmbH umgewandelt. 1937 wurde die Druckerei abgetrennt und der Verlag in den Gebauer-Schwetschke Verlag Nachf., Jaeger K.-G. umgewandelt.[2] Bis 1943 wurden dort Bücher verlegt.
1945/46 wurde die Druckerei teilweise demontiert, dann aber wieder in Stand gesetzt.[3] 1947 erhielt Gebauer-Schwetschke Nachf., Jaeger KG eine neue Verlagslizenz durch die sowjetische Militäradministration.[4] Danach erschienen dort wieder einige Bücher zur Halleschen Kulturgeschichte. Um 1950 wurde der Verlag aufgelöst, wahrscheinlich nachdem der Inhaber in den Westen gezogen war. Die VEB Druckerei der Werktätigen wurde 1970 an die Druckerei Freiheit angeschlossen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Neuß: Gebauer-Schwetschke. Geschichte eines deutschen Druck- und Verlagshauses 1733–1933. Gebauer-Schwetschke, Halle/S. 1933
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Eberswalde 1903. S. 291–302.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Firma Gebauer-Schwetschke in Halle Stadtfalter, März 2015
- Dokumente über Gebauer-Schwetschke Deutsche Digitale Bibliothek
- Publikationen von Gebauer-Schwetschke Booklooker
Literatur von und über Gebauer-Schwetschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rudolf Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker, Band 2, 1903, S. 291ff., mit vielen Details zur Firmengeschichte
- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, vom 25. Februar 1937, S. 172 Digitalisat (Volltextsuche mit weiteren Erwähnungen)
- ↑ Klaus Neitmann, Jochen Laufer (Hrsg.), Demontagen in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945–1948, Steiner 2014, S. 262, 567 (PDF), mit Registriernummern im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
- ↑ Bettina Jütte, Verlagslizenzierungen in der Sowjetischen Besatzungszone (1945–1949), 2010, S. 270ff.