Geesje Mesdag-van Calcar

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Schwarz-Weiß-Foto einer ernst blickenden, sitzenden Frau im Profil mit weißer, langärmeliger Bluse mit kleinem Stehkragen und hochgesteckten Haaren.
Geesje Mesdag-van Calcar, 1927

Geesje Mesdag-van Calcar (* 2. Juli 1850[1] oder 1851[2] in Hoogezand; † 12. April 1936 in Scheveningen) war eine niederländische Malerin, Radiererin und Grafikerin.

Schwarz-Weiß-Foto einer Gruppe von 16 Frauen vor einem Gebäude, teils mit Hüten, die sich in zeitgenössischen, festlichen langen Kleidern oder Blusen mit langen Röcken, zu einem Gruppenfoto aufgestellt haben. Die hintere Reihe von neun Frauen steht, die vorderen Personen sitzen auf Stühlen oder auf dem Boden.
Kommission der Nationalen Ausstellung für Frauenarbeit, 1898

Geesje van Calcar (auch Gesina/Gesine van Calcar/Calcor)[2] wurde als eines von acht Kindern des Allgemeinarztes Berend Pieters Van Calcar und Barbara Christina De Boer in Hoogezand geboren. Von 1878 bis 1882 wurde sie an der Academie Minerva in Groningen ausgebildet und wohnte während dessen bei ihrer Cousine Anna Romkes. Anschließend wurde sie von Paul Gabriël in Brüssel unterrichtet.[2]

Im Jahr 1882 heiratete Geesje van Calcar den Bankier und Maler Taco Mesdag (1829–1902), Bruder des Marine- und Landschaftsmalers Hendrik Willem Mesdag.[3] Sie ließen sich in Scheveningen/Den Haag nieder, blieben aber ihrer Heimatregion verbunden. So stellten sie regelmäßig in Groningen aus und verbrachten jedes Jahr die Sommermonate auf ihrem Bauernhof „huize Rezzago“ in Vries in der Gemeinde Tynaarlo an der Grenze zwischen Groningen und Drenthe. In diesem Sommeratelier konnten sie im Freien arbeiten und Geesje malte unter anderem zwanglose Blumengruppen.[4] Auch ihr Schwager Hendrik Willem Mesdag und ihre Schwägerin Sientje Mesdag-van Houten wohnten regelmäßig dort.

Ansicht eines weiß gestrichenen Gebäudes mit Holzfassade, großer gläserner Flügeltür und Fenstern und Dachgauben im Obergeschoss. Umlaufend geht eine großzügige Verande. Das Haus steht auf Stelzen inmitten einer grünen Landschaft mit Rasenfläche und Bäumen im Hintergrund. Es ist zu erahnen, dass sich unter dem Haus ein Gewässer befindet.
Ehemaliges Atelier, Kortenhoef

Das Paar gehörte der Haager Schule an, und Geesje stellte regelmäßig im In- und Ausland aus.[5] Sie war maßgeblich an der Organisation der Nationalen Frauenausstellungen („Nationale Tentoonstelling van Vrouwenarbeid“) 1898 in Den Haag und 1913 in Amsterdam beteiligt.[5] Daneben sammelte sie auch zusammen mit ihrem Mann Kunst. Nach dessen Tod im Jahr 1902 schenkte sie eine große Sammlung von Gemälden der Haager Schule dem Antiquitätenmuseum, dem heutigen Groninger Museum.[4] 1903 konnte ihre Sammlung auf einer von der Rotterdamer Kunstakademie („Academie voor beeldende kunsten en technische wetenschappen“, heutiger Name Willem de Kooning Academie) organisierten Kunstausstellungen („kunstbeschouwingen“) besichtigt werden, die nur für Mitglieder zugänglich war. 1910 folgte eine Ausstellung im Pulchri Studio.[1]

1904 verlegte Geesje van Calcar ihre Aktivitäten im Freien von Vries in das Dorf Kortenhoef, wo sie ein Atelierhaus auf Stelzen im Wasser bauen ließ. Dieser Ort inspirierte sie dazu, Polderlandschaften in einem eher impressionistischen Stil zu malen.[3][5] Sie starb 1936 in Scheveningen.

Mesdag-van Calcar schuf Aquarelle, Radierungen, Grafiken, Ölbilder und Zeichnungen. Zu ihren Motiven gehörten Landschaften, Dünen-, Moor und Winterlandschaften, Interieurs und Blumenstillleben.[3]

Sie stellte ihre Werke im Palace of Fine Arts (heute Museum of Science and Industry Chicago) auf der World’s Columbian Exposition 1893 in Chicago aus und erhielt eine lobende Erwähnung auf der Weltausstellung Paris 1889 und eine Silbermedaille in London.[1]

Mesdag-van Calcar war Mitglied im Pulchri Studio.[1] Ihre Werke befinden sich unter anderem in der Sammlung Mesdag in Den Haag, dem Groninger Museum, dem Museum Middelburg und im Frans Hals Museum in Haarlem.[2]

Commons: Geesje Mesdag-van Calcar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Geesje Mesdag-van Calcar. Biografische Daten und Werke im Niederländischen Institut für Kunstgeschichte (niederländisch)
  2. a b c d Tilo Grabach: Calcar, Gesina. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL)
  3. a b c Gesina van Calcar. In: Pieter A. Scheen: Lexicon Nederlandse Beeldende Kunstenaars 1750–1950
  4. a b Schilderes Geesje van Calcar. Beroemdheid uit Hoogezand. In: De Regiokrant, Wochenzeitung für die Veenkoloniën in Groningen, vom 13. November 2002, auf der Seite www.mesdagvancalcar.nl. Abgerufen am 29. Juli 2023
  5. a b c K. L. Nichols: Gesina (or Geesje) Mesdag-van Calcar (1850 - 1936). Dutch Women Painters. 1893 Chicago World's Fair and Exposition. In: arcadiasystems.org. Abgerufen am 29. Juli 2023