Gelbkopfkarakara

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Gelbkopfkarakara

Gelbkopfkarakara

Systematik
Ordnung: Falkenartige (Falconiformes)
Familie: Falkenartige (Falconidae)
Tribus: Geierfalken (Polyborini)
Gattung: Milvago
Art: Gelbkopfkarakara
Wissenschaftlicher Name
Milvago chimachima
(Vieillot, 1816)

Der Gelbkopfkarakara (Milvago chimachima) ist ein kleiner Karakara, der hauptsächlich im nördlichen und zentralen Südamerika vorkommt. Sein Name bezieht sich auf seine Gefiederfarbe.

Der Gelbkopfkarakara hat ein creme- bis beigefarbenes Gefieder. Seine Flügeldecken sind schwarzbraun. Am Kopf hat er einen schwarzen Streifen hinter dem Auge. Sein Schwanz ist leicht gebändert. Er erreicht eine Größe von 40 bis 46 cm und eine Spannweite von 81 bis 95 cm. Wie bei den meisten Falkenartigen und Greifvögeln ist das Männchen etwas kleiner als das Weibchen. Die männlichen Exemplare wiegen um 300 g (235 bis 329 g), die weiblichen um 330 g (297 bis 364 g).[1]

Die Art lebt im größten Teil von Südamerika östlich der Anden, vom Norden Argentiniens bis nach Mittelamerika.[2] In Costa Rica wird sie seit 1973 beobachtet und hat seitdem ihr Areal merklich vergrößert.[3]

Der Gelbkopfkarakara bevorzugt offene, unbewaldete Habitate, er ist häufig in Kultur- und Weideland. Innerhalb geschlossener Waldgebiete kommt er vor allem entlang der großen Flüsse vor.

Nahrung und Nahrungserwerb

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Als Geierfalke frisst er Aas, meist von kleineren Tieren. Sehr oft kann man den Gelbkopfkarakara auf Weidevieh und anderen größeren Tieren beobachten, die er nach Zecken und Insekten absucht. Wie viele andere Karakaras scharrt er oft nach Insekten, Würmern und anderen Wirbellosen. Des Weiteren kann man ihn ebenfalls als Nahrungsopportunist bezeichnen.

Nach einer Multigen-phylogenomischen Untersuchung von Jerome Fuchs et al. 2012[4] ist die Gattung Milvago polyphyletisch. Nächster Verwandter von Milvago chimachima wäre danach Daptrius ater, der Gelbkehlkarakara.

Verbreitung (grün) des Gelbkopfkarakaras

Es sind zwei Unterarten bekannt:[5]

  • Milvago chimachima cordata Bangs & Penard, TE, 1918[6] kommt im südlichen Costa Rica bis über Südamerika nördlich des Amazon vor
  • Milvago chimachima chimachima (Vieillot, 1816)[7] ist vom Amazon südlich bis ins nördliche Argentinien verbreitet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung der Gelbkopfkarakara erfolgte 1816 durch Louis Pierre Vieillot unter dem wissenschaftlichen Namen Polyborus chimachima. Zum Verbreitungsgebiet des Typusexemplar nannte er kein Details.[8] Bereits 1824 führte Johann Baptist von Spix die Gattung Milvago für Milvago ochrocephalus Spix, 1824, ein Synonym zum Gelbkopfkarakara, ein.[9] Dieser Begriff ist das lateinische Wort für einen habichtartigen Greifvogel.[10] Der Artname »chimachima« beschreibt im argentinischen Raum den Laut der Karakaras.[11] »Cordata« leitet sich vom lateinischen cordatus, cor, cordis für weise, klug gescheit, Herz ab.[12] Alfred Laubmann erwähnte in seinem Werk Die Vögel Von Paraguay, dass die Art in Paraguay relativ häufig anzutreffen ist und auf der deutschen Gran Chaco Exepetion oft gesichtet wurde.[13]

Einzelnachweise

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  1. John B. Dunning, Jr.: The CRC Handbook of Avian Body Masses, Second Edition. CRC Press, 2007, ISBN 1420064452, S. 63 (Vorschau bei Google Books).
  2. Factsheet auf BirdLife International
  3. Carrol L. Henderson: Field Guide to the Wildlife of Costa Rica. University of Texas Press, 2002, ISBN 029273459X, Yellow-headed Caracara, S. 197.
  4. Jerome Fuchs, Jeff A. Johnson, David P. Mindell (2012): Molecular systematics of the caracaras and allies (Falconidae: Polyborinae) inferred from mitochondrial and nuclear sequence data. Ibis (2012), doi:10.1111/j.1474-919X.2012.01222.x (open access)
  5. IOC World bird list Seriemas, falcons
  6. Outram Bangs u. a. (1918), S. 35.
  7. Louis Pierre Vieillot (1816), S. 259.
  8. Louis Pierre Vieillot (1816), S. 259–260
  9. Johann Baptist von Spix (1824), S. 12
  10. Milvago The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  11. chimachima The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  12. chimachima The Key to Scientific Names Edited by James A. Jobling
  13. Alfred Laubmann (1939), S. 147–148
  • Outram Bangs, Thomas Edward Penard: Notes on a collection of Surinam birds. In: Bulletin of the Museum of Comparative Zoology at Harvard College. Band 62, Nr. 4, 1918, S. 25–93 (biodiversitylibrary.org).
  • James Ferguson-Lees, David A. Christie: Die Greifvögel der Welt. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-11509-1, S. 82 & 262, Tafel 93.
  • Alfred Laubmann: Die Vögel Von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 147–148 (google.de).
  • Johann Baptist von Spix: Avium species novae, quas in itinere annis MDCCCXVII-MDCCCXX per Brasiliam jussu et auspiciis Maximiliani Josephi I. Bavariae Regis Augustissini suscepto colleoit et descripsit. Band 1. Impensis editores, München 1824 (biodiversitylibrary.org).
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 5. Deterville, Paris 1816 (biodiversitylibrary.org).
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