Gemeiner Tiegelteuerling
Gemeiner Tiegelteuerling | ||||||||||||
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Gemeiner Tiegelteuerling (Crucibulum laeve) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crucibulum laeve | ||||||||||||
(Huds.) Kambly |
Der Gemeine Tiegelteuerling (Crucibulum laeve, Syn.: C. vulgare) ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten. Er ist der einzige Gattungsvertreter in Deutschland. Der Gemeine Tiegelteuerling wurde von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres 2014 ernannt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zunächst kugeligen Fruchtkörper strecken sich später tönnchenförmig und breiten sich zuletzt tiegelförmig aus. Sie erreichen eine Höhe von 1 cm. Die Wände der geschlossenen Sporenbehälter (Peridien) sind jung weißfilzig bekleidet und oben mit einem gelben bis orange- oder ockerfarbenen und filzig-flockig strukturierten Deckel (Epiphragma) verschlossen. Während des Wachstums reißt das Häutchen ein – die am Rand anhaftenden Reste sind flüchtig und bei älteren Fruchtkörpern verschwunden. Im Inneren liegen linsenförmige Sporenpakete (Peridiolen). Sie messen 1–1,5 mm im Durchmesser und sind mit einem feinen Tramastrang (Funiculum) an der glatten und weißlichen bis gelblichen Innenseite befestigt.
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 8–11,5 × 4,5–6 Mikrometer großen Sporen sind hyalin und elliptisch geformt. Die Sporenwand ist dick und glatt.
Artabgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die „echten“ Teuerlinge (Cyathus) haben keine gelblich-orangen Farben und statt eines Verschlussdeckels ein weißes Häutchen über die Öffnung gespannt. Außerdem besitzen sie einfacher aufgebaute Tramastränge an den Peridiolen und eine 3- statt 1-schichtig aufgebaute Peridie. Der deutlich seltenere Vollgestopfte Nestling (Nidularia deformis) hat kein Epiphragma. Reife Fruchtkörper sind dunkelbraun gefärbt.
Ökologie und Phänologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Tiegelteuerling lebt als Saprobiont auf Holzresten, Zweigen und Zapfen diverser Laub- und Nadelhölzer. Auch auf Pflanzenstängeln und morschen Strohdächern kann die Art gefunden werden[1]:350. Bisweilen besiedelt sie auch den Erdboden. Der Pilz kommt in verschiedenen Waldtypen, oft an Waldrändern oder auf Kahlschlägen, seltener in Gärten oder auf Viehweiden vor.
Die Fruchtkörper des Tiegelteuerlings erscheinen von Juni bis Oktober.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art hat keinen Speisewert und ist wirtschaftlich unbedeutend.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ewald Gerhardt: BLV Handbuch Pilze. 3. Auflage. BLV, München 2002, ISBN 3-405-14737-9 (639 S., einbändige Neuausgabe der BLV Intensivführer Pilze 1 und 2).
- German Josef Krieglsteiner, Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige.. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bruno Hennig, Hans Kreisel, Edmund Michael: Nichtblätterpilze (Basidiomyzeten ohne Blätter, Askomyzeten). In: Handbuch für Pilzfreunde. 3. Auflage. Band 2. VEB Gustav Fischer, Jena 1986.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Kuo: Crucibulum laeve. In: MushroomExpert.Com. Abgerufen am 15. August 2012 (englisch).
- Frank Moser: Tiegelteuerling. In: Natur-Lexikon.com. Abgerufen am 15. August 2012.