Gene Hackman

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Gene Hackman, 2008

Eugene „Gene“ Allen Hackman (* 30. Januar 1930 in San Bernardino, Kalifornien) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Schauspieler und Schriftsteller, ein vierfacher Golden-Globe- sowie zweifacher Oscar-Preisträger. Hackman zählte drei Jahrzehnte zu den führenden amerikanischen Charakterdarstellern und erlangte unter anderem 1971 mit der Rolle des unkonventionellen Drogenfahnders Jimmy „Popeye“ Doyle in French Connection – Brennpunkt Brooklyn große Bekanntheit. Für seine Rollen in French Connection und in dem Western Erbarmungslos aus dem Jahr 1992 wurde er jeweils mit dem Oscar ausgezeichnet.

Leben und Karriere

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Hackman wuchs bei seiner Großmutter in Danville im US-Bundesstaat Illinois auf. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er noch ein Kind war. Seine Schulbildung brach Hackman 1947 ab und trat – trotz seiner Minderjährigkeit – dem Militär bei. Beim Marine Corps diente er mehrere Jahre lang als Funker.

Nach seiner Entlassung studierte Hackman in New York Journalistik und arbeitete bei zahlreichen Rundfunkstationen im ganzen Land. Anfang der 1950er-Jahre beschloss er, Schauspieler zu werden. In Los Angeles besuchte er die Playhouse Acting School und gab in The Curious Miss Caraway sein Bühnendebüt. Er brach die Ausbildung dort nach drei Monaten ab.

Zurück in New York teilte sich Hackman eine Ein-Zimmer-Wohnung mit seinen früheren Kommilitonen Dustin Hoffman und Robert Duvall, mit denen er auch später befreundet blieb. Alle drei Schauspieler lebten jahrelang in sehr bescheidenen Verhältnissen. Erst in den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren gelang den drei Schauspielern der Durchbruch in Hollywood.

Nach mehreren Auftritten am Broadway (u. a. in Any Wednesday) und im Fernsehen (The United States Steel Hour) spielte Gene Hackman 1961 in seinem ersten Kinofilm, Der Tollwütige, mit. 1964 lernte er bei den Dreharbeiten zu Lilith Warren Beatty kennen, der ihm drei Jahre später eine Rolle in dem Verbrecher-Drama Bonnie und Clyde verschaffte. Der große Erfolg des Films brachte Hackmans Karriere weiter voran. Für seine Darstellung des Gangsters Buck Barrow wurde er außerdem als Bester Nebendarsteller für einen Oscar nominiert. 1970 erhielt er für seine Rolle in dem Familiendrama Kein Lied für meinen Vater erneut eine Nominierung.

Gene Hackman war bereits über 40 Jahre alt, als ihm 1971 mit dem New-Hollywood-Klassiker French Connection – Brennpunkt Brooklyn der internationale Durchbruch gelang. Der mit einem geringen Budget von 1,8 Millionen US-Dollar und ohne Stars realisierte Film wurde zu einem großen Kassenerfolg und spielte mehr als 50 Millionen Dollar ein. Hackman (der die Rolle bekommen hatte, nachdem sie von zahlreichen anderen Schauspielern abgelehnt worden war) trat als fanatischer Drogenfahnder „Popeye“ Doyle in Erscheinung und wurde für seine Darstellung mit einem Oscar ausgezeichnet.

Hackman hatte sich in Hollywood nun endgültig als einer der führenden Charakterdarsteller etabliert und konnte diesen Status gut drei Jahrzehnte lang halten. Seine Gage stieg im Lauf der 1970er-Jahre von 100.000 Dollar (French Connection) auf zwei Millionen (Superman).

Nach French Connection folgten Auftritte in Die Höllenfahrt der Poseidon, Asphalt-Blüten mit Al Pacino und Der Dialog von Francis Ford Coppola. 1975 spielte er unter der Regie von Arthur Penn in einem der wichtigsten Neo-Noir-Filme, Die heiße Spur. 1978, 1980 und 1987 spielte er in den Superman-Filmen mit Christopher Reeve den Bösewicht und Superman-Gegenspieler Lex Luthor. 1983 spielte er in Ted Kotcheffs Kriegsfilm Die verwegenen Sieben zusammen mit Fred Ward die Hauptrolle. Für seine Rolle als FBI-Agent Anderson in dem Südstaaten-Drama Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses wurde er 1988 abermals für einen Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert.

In den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren schien Hackman bei der Rollenauswahl weniger anspruchsvoll zu sein und spielte, offensichtlich aus rein finanziellen Erwägungen, in zahlreichen Filmen mit, die bei Kritik und Publikum nur wenig Resonanz fanden. Allein zwischen 1988 und 1991 war der Darsteller in elf Filmen zu sehen. Das Angebot, als Regisseur und Darsteller (des Hannibal Lecter) den Psychothriller Das Schweigen der Lämmer zu realisieren, lehnte er allerdings ab, da ihm der düstere Stoff nicht zusagte.[1]

Gene Hackman gelang es ab 1992, seine Karriere durch eine sorgfältige Rollenauswahl wieder zu stabilisieren. Er reduzierte sein Arbeitspensum und drehte in der Regel noch ein bis zwei Filme pro Jahr. Einige seiner größten kommerziellen Erfolge konnte er in den 1990er-Jahren feiern. Unter anderem wirkte er in Clint Eastwoods Spätwestern Erbarmungslos mit, wofür er einen Oscar als Bester Nebendarsteller erhielt. Darüber hinaus war er in der Grisham-Verfilmung Die Firma, in dem Western Schneller als der Tod und als U-Boot-Kommandant in dem Meuterei-Film Crimson Tide zu sehen. In Der Staatsfeind Nr. 1 nahm er das Rollenprofil eines Abhörspezialisten wieder auf, was als Hommage an die von ihm dargestellte Figur in dem Psychodrama Der Dialog gedacht war. In den Filmkomödien Schnappt Shorty, The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel, Die Royal Tenenbaums und Heartbreakers – Achtung: Scharfe Kurven! stellte er sein komisches Talent unter Beweis.

2003 stand er in dem Gerichtsdrama Das Urteil, wieder nach einem Roman von John Grisham, das einzige Mal mit seinem Freund Dustin Hoffman vor der Kamera. Sein bisher letzter Film war die Komödie Willkommen in Mooseport (2004) an der Seite von Ray Romano. Bis 2004 wirkte er in über 80 Filmproduktionen mit.

Am 7. Juli 2004 gab Hackman in einem Interview mit dem Talkmaster Larry King bekannt, dass er keine weiteren Filmangebote habe und er davon ausgehe, dass seine Filmkarriere zu Ende sei.[2] Tatsächlich ist Hackman seitdem in keinem Film mehr aufgetreten. 2008 bestätigte er in einem Interview,[3] dass er nicht mehr als Schauspieler agieren will. Sein Schaffen umfasst damit, beginnend mit Fernsehauftritten im Jahr 1959, die Beteiligung an 100 Film- und Fernsehproduktionen.

Gene Hackman betätigte sich neben seiner Schauspielkarriere auch als Schriftsteller. Er schrieb in Zusammenarbeit mit Daniel Lenihan u. a. die Romane Wake of the Perdido Star, Payback at Morning Peak und (dt.) Jacks Rache.

Hackman ist seit 1991 mit Betsy Arakawa verheiratet und lebte in Santa Fe in New Mexico. Aus seiner ersten Ehe mit Faye Maltese (1928–2017), mit der er von 1956 bis 1986 verheiratet war, stammen drei Kinder.[4]

Mittlerweile lebt er in seiner Heimatstadt Danville in Illinois, wo er seinen Ruhesitz hat. In der Downtown der Kleinstadt ziert ein Graffito eine Hauswand, auf dem er und andere berühmte Bürger der Stadt zu sehen sind.

Deutsche Synchronstimmen

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Seine Synchronsprecher wechselten im Laufe der Jahrzehnte. Am häufigsten wurde Hackman von Horst Niendorf synchronisiert, der ihn zwischen 1971 und 1990 neunzehnmal sprach. Seit 1993 lieh ihm Klaus Sonnenschein elfmal seine Stimme. Hackman wurde außerdem von Hartmut Neugebauer, Engelbert von Nordhausen, Rolf Schult, Michael Chevalier oder Wolfgang Kieling synchronisiert.

Gene Hackman war zwischen 1978 und 1984 auch einige Jahre als Amateur-Rennfahrer bei Sportwagenrennen aktiv. Er ging unter anderem beim 24-Stunden-Rennen von Daytona und dem 12-Stunden-Rennen von Sebring an den Start.

Oscars

Oscar-Nominierungen

Golden Globes

Golden-Globe-Nominierungen

  • 1975: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Drama für Der Dialog
  • 1976: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Drama für French Connection II
  • 1984: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Under Fire
  • 1986: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Drama für Zweimal im Leben
  • 1989: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einem Drama für Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses

Weitere Auszeichnungen

  • 1963: Clarence Derwent Award für Children from their Games
  • 1968: NSFC Award für Bonnie and Clyde
  • 1972: NYFCC Award für The French Connection
  • 1972: KCFCC Award für The French Connection
  • 1972: NBR Award für The French Connection
  • 1973: British Academy Film Award für The French Connection
  • 1973: Britischer Filmpreis für The Poseidon Aventure
  • 1974: NBR Award für The Conversation
  • 1976: Bronze Wrangler (Western Heritage Awards) für Bite the Bullet (gem. mit anderen)
  • 1988: NBR Award für Mississippi Burning
  • 1989: Silberner Bär für Mississippi Burning (Internationale Filmfestspiele Berlin 1989)
  • 1992: LAFCA Award für Unforgiven
  • 1992: NYFCC Award für Unforgiven
  • 1993: BAFTA Award für Unforgiven
  • 1993: KCFCC Award für Unforgiven
  • 1993: NSFC Award für Unforgiven
  • 1993: Bronze Wrangler (Western Heritage Awards) für Unforgiven (gem. mit anderen)
  • 1994: Bronze Wrangler (Western Heritage Awards) für Geronimo: An American Legend (gem. mit anderen)
  • 1997: Blockbuster Entertainment Award für The Birdcage
  • 1997: Screen Actors Guild Award für The Birdcage (gem. mit anderen)
  • 2002: AFI Film Award für The Royal Tenenbaums
  • 2002: CFCA Award für The Royal Tenenbaums
  • 2002: NSFC Award für The Royal Tenenbaums

Motorsport-Statistik

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Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Preston & Son Mazda RX-7 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Whitney Ganz Ausfall Motorschaden
  • Michael Hanisch: Ein Charakter. Wandlungsfähig: Gene Hackman. In: film-dienst. 58. Jahrgang Nr. 3/2005, S. 60–61, ISSN 0720-0781.
Commons: Gene Hackman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Filmstarts: Es wäre ein völlig anderer Film geworden: Dieser Superstar wollte Regie und Hauptrolle von „Das Schweigen der Lämmer“ übernehmen. 28. September 2023, abgerufen am 9. Juli 2024.
  2. Transcript des Interviews mit Larry King (englisch)
  3. Iain Blair: Just a Minute With: Gene Hackman on his retirement. In: in.reuters.com. 8. Juni 2008, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  4. Faye Maltese Hackman in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 14. September 2021.