Generative Vermehrung
Als generative Vermehrung oder generative Fortpflanzung wird die Erzeugung von Nachkommen auf der Basis geschlechtlicher Fortpflanzung verstanden. Durch die Kombination der Gene verschiedener Individuen entstehen neue genetisch verschiedene Individuen. Für die Nachkommen gelten die Mendelschen Regeln, wonach jedes Merkmal in zwei Kopien („Allelen“) vorliegt, von denen je eines von jedem Elternteil stammt. Der Begriff wird im Pflanzenbau und in der Tierzucht verwendet.
Das Ergebnis der generativen Vermehrung ist bei Pflanzen der Same; bei der kommerziellen Produktion in landwirtschaftlicher Sprache auch Saat oder Saatgut genannt. In der Tierzucht spricht man von Nachkommen.
Im Gegensatz zur generativen Vermehrung steht die Klonung bzw. vegetative Vermehrung, bei der Nachkommen durch die Abspaltung von Zellen eines Organismus ohne vorherige Verschmelzung von Geschlechtszellen (Gameten). Hierbei stellen Nachkommen genetisch identische Individuen dar.
In der gärtnerischen Praxis wird der Begriff generative Vermehrung gleichbedeutend mit „Aussaat“ genutzt. Ausgesät werden hierbei auch Samen, die ohne Kombination der genetischen Merkmale zweier Individuen entstanden sind (Selbstbefruchtung) und solche die ganz ohne geschlechtliche Fortpflanzung entstehen (Jungfernzeugung).
Siehe auch: Abstammung, Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter, EUCARPIA, Gentechnik, Pflanzenzüchtung, Tierzucht, Züchtungskunde
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pflanzenforschung beim BBM
- Biologie im Scheffelgymnasium
- Heiko Becker Universität Göttingen: Grundlagen der Züchtung
- KWS: Moderne Züchtungsmethoden
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wulf Diepenbrock, Jens Léon, Frank Ellmer: Ackerbau, Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung, Grundwissen Bachelor. Ulmer, 2005, ISBN 978-3-8252-2629-9. (UTB Uni-Taschenbücher, Band 2629)
- Robin M. Henig: Der Mönch im Garten. Die Geschichte des Gregor Mendel und die Entdeckung der Genetik. Argon, Berlin 2001, ISBN 3-87024-528-X
- F. Knoll: Mendel Gregor (Johann). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 218 f. (Direktlinks auf S. 218, S. 219).
- Rolf Löther: Wegbereiter der Genetik. Gregor Johann Mendel und August Weismann. Deutsch, Frankfurt am Main / Thun 1990, ISBN 3-8171-1130-4
- Thomas Miedaner: Pflanzenzüchtung. Eine Einführung. DLG, 2010, ISBN 978-3-7690-0752-7
- Luca Novelli: Mendel und die Antwort der Erbsen. Arena, Würzburg 2009, ISBN 978-3-401-06182-5.
- Vitězslav Orel: Mendel, Gregor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 40–42 (Digitalisat).
- Manfred G. Raupp: The Debate Concerning the Effects on Bioinformatics on Food Production; Sciencia Agriculturae Bohemica 32, Tschechische Universität Prague-Suchdol 2001 CS ISSN 1211-3174
- Eckart Roloff: Der Erbsenzähler, der seiner Zeit voraus war. In: Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker. 2., aktualisierte Ausgabe. Wiley-VCH, Weinheim 2012, ISBN 978-3-527-32864-2, S. 255–277. (mit Hinweisen auf Erinnerungsstätten, Denkmäler, Museen, Straßen, Preise u. ä.)