Georg Chaimowicz
Georg Chaimowicz (geboren am 3. Juni 1929 in Wien; gestorben am 5. Juni 2003 ebenda[1]) war ein österreichischer Maler und Graphiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chaimowicz war der Sohn des in Krzywcza[2] geborenen Textilindustriellen Heinrich Chaimowicz und dessen Ehefrau Ernestine (geborene Rosen). Sein Bruder war der Rechtsphilosoph und Legitimist Thomas Chaimowicz.
1939 flohen Chaimowicz Eltern mit ihm und seinen Geschwistern über Brünn und Amsterdam nach Bogotá. Dort studierte er an der Escuela de Bellas Artes de la Universidad Nacional Bogotá. Im Jahr 1949 kehrte er nach Wien zurück und studierte dort an der Akademie der bildenden Künste bei Sergius Pauser, Herbert Boeckl und Martin Polasek.[3] 1956[4] erhielt er sein Diplom, 1957 übersiedelte Chaimowicz nach Paris,[4] im Jahr darauf verstarb sein Vater.[2] Ab 1961 unterhielt Chaimowicz Ateliers in Vence und Wien. In einer Initiative zusammen mit seinem Großcousin, dem Richter Elie Rosen, trat Chaimowicz Ende der 1980er Jahre erfolgreich gegen den Abriss der Badener Synagoge auf.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben satirisch-politischen Zeichnungen entwickelte Chaimowicz eine zeichenhafte, auf wenige Spuren reduzierte Formensprache. In den 1960er Jahren wurde er vor allem aufgrund seines künstlerisch-politischen Auftretens gegen ehemalige Nationalsozialisten bekannt. Sein Werk „Der Bürgermeister von Waidhofen“ erregte breite Aufmerksamkeit.
Chaimowicz' Gesamtwerk besteht aus rund 26.000 Arbeiten.[5]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1995: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
- 1999: Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien
- 2000: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1961: Georg Chaimowicz, Yvon Lambert, Venedig[6]
- 1987: Georg Chaimowicz, Österreichische Galerie Belvedere, Wien[7]
- 1999: Georg Chaimowicz. Wege im Weg zum Bildlosen, Jüdisches Museum Wien, Wien[8]
- 2014: Georg Gelernter. Georg Chaimowicz kuratiert von Benjamin Kaufmann, Büro Weltausstellung und Kunstraum am Schauplatz, Wien[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Georg Chaimowicz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf in der Illustrierten Neuen Welt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Georg Wolfgang Chaimowicz. In: basis-wien.at. Kunst- und Forschungsdatenbank basis wien, abgerufen am 28. April 2023.
- ↑ a b Günter K. Kodek: Heinrich Ch. In: Die Kette der Herzen bleibt geschlossen. Mitglieder der österr. Freimaurer-Logen 1945-1985, Löcker, Wien, ISBN 978-3854097068.
- ↑ Benjamin Kaufmann: Georg Gelernter, Wiener Art Foundation, Wien 2014.
- ↑ a b Benjamin Kaufmann: Die nächtliche Realität Wiens In: Lorraine, Ztsrcpt Ausgabe 26, Wien 2014.
- ↑ Georg Chaimowicz gestorben, Der Standard am 6. Juni 2003. Abgerufen am 6. November 2014.
- ↑ Reinhard Geir (Hrsg.): Lieber Papa. Wien 1988.
- ↑ Georg Chaimowicz. In: basis-wien.at. Kunst- und Forschungsdatenbank basis wien, abgerufen am 28. April 2023.
- ↑ Georg Chaimowicz. Wege im Weg zum Bildlosen im Jüdischen Museum Wien
- ↑ Jahresprogramm 2014 der Wiener Art Foundation
Personendaten | |
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NAME | Chaimowicz, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler und Graphiker |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 5. Juni 2003 |
STERBEORT | Wien |