Georg Christian Freund (Fabrikant)

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Georg Christian Freund (* 18. Mai 1792 in Uthlede/Weser; † 11. Oktober 1819 in Gleiwitz/Schlesien) war ein deutscher Maschinenbauer und Industrieller.

Georg Christian Freund wurde am 18. Mai 1792 als vierter Sohn des Schmiedemeisters und späteren Tierarztes Julius Conrad Freund (* 4. April 1753; † 14. November 1842) und dessen Ehefrau Cathrin Lisbet (1762–1821), Tochter des Schmieds Mehrten von Würden (1730–1802) in Uthlede an der unteren Weser geboren. Er hatte sechs Brüder und vier Schwestern.[1]

Bei seinem Onkel Burchard von Würden (1765–1844) machte er in Kopenhagen eine Lehre als Mechaniker oder Schmied, arbeitete danach an der Königlichen Münze in Kopenhagen und folgte 1814 einem Ruf an die Königliche Münze in Berlin, doch diese Stelle war bereits anderweitig besetzt.[2] 1815 gründete er in der Mauerstraße 34 eine Maschinenfabrik. Dort, in der feinmechanischen Werkstatt des Postrats Carl Philipp Heinrich Pistor, gelang ihm in Zusammenarbeit mit Pistor die Konstruktion der ersten funktionstüchtigen Dampfmaschine in Berlin. Diese Maschine war für die Gold- und Silberwaren-Manufaktur Hensel & Schumann entwickelt worden, hatte eine Leistung von 6 PS, wurde 1816 in Betrieb genommen und stand bis 1902 in Dienst[3] (heute im Deutschen Museum in München). Seine zweite Pionierleistung bestand in der Errichtung der ersten Berliner Gasbeleuchtungsanlage mit 40 Brennstellen bis Oktober 1816, ebenfalls bei der Firma Hensel & Schumann. Trotz des wohlwollenden Beifalls durch Friedrich Wilhelm III. wurde sein Plan, diese Beleuchtungsform auch für den Bereich des Schlosses zu installieren, abgelehnt.[4]

Auf einer Dienstreise nach Oberschlesien starb Freund überraschend am 11. Oktober 1819. Nachfolger in der Fabrik wurde sein Bruder Julius Conrad Freund. Freund wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof bestattet.[5]

Einzelnachweise

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  1. Georg Christian Freund in Ortsfamilienbuch Uthlede
  2. Georg Christian Freund in Albert Gieseler: Dampfmaschinen und Lokomotiven, Mannheim, 2009
  3. Preußische Gewerbepolitik in Berlin 1806–1844: Staatshilfe und Privatinitiative zwischen Merkantilismus und Liberalismus von Ilja Mieck, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1966, S. 66 Digitalisat:
  4. Bodo Rollka, Volker Spiess, Bernhard Thieme: Berliner Biographisches Lexikon, Haude & Spener, Berlin, 1993, S. 123
  5. Alfred Etzold: Der Dorotheenstädtische Friedhof. Ch. Links Verlag, Berlin, 1993. S. 85.