Georg Schmiedleitner
Georg Schmiedleitner (* 2. Jänner 1957 in Linz) ist ein österreichischer Regisseur und Theaterleiter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Abschluss des Gymnasiums mit der Matura studierte Georg Schmiedleitner Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaften in Wien. Er war von 1983 bis 1989 künstlerischer Leiter der Klein- und Experimentalbühne Spielstatt Junge Bühne und Mitbegründer des Theater Phönix in Linz und von 1989 bis 1996 dort künstlerischer Leiter.
Seit 1996 arbeitete er als freier Regisseur am Schauspielhaus Bochum, am Burgtheater Wien, am Theater in der Josefstadt, in Weimar, Klagenfurt, Oldenburg und Bern, am Schauspielhaus Graz, am Landestheater Linz und am Schauspielhaus Hamburg. Später arbeitete er kontinuierlich am Staatstheater Nürnberg (u. a. Margareta di Napoli, Geschichten aus dem Wienerwald u. a.), am Nationaltheater Mannheim (u. a. Maria Stuart, Faust), am Schauspielhaus Graz (u. a. Uraufführung von Franzobel, Hirschen und Prinzessin Eisenherz), am Volkstheater Wien, (u. a. Grillparzer, König Ottokars Glück und Ende) und am Schauspiel Leipzig.
Georg Schmiedleitner ist gemeinsam mit Chris Müller auch künstlerischer Leiter des „Theater Hausruck“, einer Theaterinitiative, die regionale zeitgeschichtliche und aktuelle gesellschaftspolitische Themen mit Laien und professionellen Schauspielern und Künstlern aufarbeitet. Im Zeitraum 2005 bis 2010 bespielte das Team verschiedene Schauplätze in der Region Hausruck in Oberösterreich.
Seine Inszenierung des Stücks Der Kandidat von Carl Sternheim am Wiener Akademietheater verhalf ihm zu einem „Coup“. Es zeigt anhand der Aufstiegsgeschichte eines reichen Populisten zum Wahlsieger, dass vieles „1914 schon genauso lief wie jetzt“.[1]
Regiearbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2005/2006
- Der Bus, Lukas Bärfuss, Staatstheater Nürnberg
- Die Räuber, Friedrich Schiller, Staatstheater Nürnberg
- Mindlfinger Goldquell, Christoph Nußbaumeder, UA, Landestheater Linz
- Hunt oder Der totale Februar, UA, Theater Hausruck
2006/2007
- Dogville, nach einem Film von Lars von Trier, ÖE, Volkstheater Wien
- Verbrennungen, Wajdi Mouawad, DEA, Staatstheater Nürnberg
- Hirschen, Franzobel, UA, Schauspielhaus Graz
- Maria Stuart, Friedrich Schiller, Nationaltheater Mannheim
- Dantons Tod, Georg Büchner, Staatstheater Nürnberg
- Zipf, Franzobel, UA, Zeitgeschichtetheater, Theater Hausruck
2007/2008
- Tartuffe, Molière, Staatstheater Nürnberg
- Viel Lärm um Nichts, William Shakespeare, Stadttheater Bern
- Geschichten aus dem Wiener Wald, Ödön von Horváth, Volkstheater Wien
- Käthchen von Heilbronn, Heinrich von Kleist, Schauspielhaus Graz
- Faust 1, Johann Wolfgang von Goethe, Nationaltheater Mannheim
2008/2009
- Orestie, Aischylos, Staatstheater Nürnberg
- Die Jungfrau von Orleans, Friedrich Schiller, Nationaltheater Mannheim
- Prinzessin Eisenherz, Franzobel, UA, Schauspielhaus Graz
- Opern-Regie bei Fidelio, Beethoven, Staatsoper Hannover
- A Hetz, Eine Theaterreise mit Texten von Franzobel, UA, Theater Hausruck
2009/2010
- DEA Atropa von Tom Lanoye, Staatstheater Nürnberg
- Peer Gynt, Ibsen, Nationaltheater Mannheim
- Platonow, Tschechow, Staatstheater Nürnberg
- Das Letzte Feuer von Dea Loher, ÖEA, Volkstheater Wien
- €AT, Ein Kapitalismuskirtag, Theaterperformance in einer aufgelassenen Möbelfabrik in Attnang-Puchheim, Theater Hausruck
2010/2011
- Nathan der Weise von Lessing, Staatstheater Nürnberg
- König Lear von William Shakespeare, Schauspielhaus Hamburg
- Macbeth, Oper von Giuseppe Verdi, Staatstheater Nürnberg
- Don Karlos, Nationaltheater Mannheim, Eröffnung der Schillertage 2011
2011/2012
- Der böse Geist Lumpazivagabundus, Nestroy, Theater in der Josefstadt, Wien
- Ein Sommernachtstraum, Shakespeare, Nationaltheater Mannheim
- Der Alpenkönig und der Menschenfeind, Ferdinand Raimund, Staatstheater Nürnberg
- Elektra, Oper von Richard Strauss, Staatstheater Nürnberg
2012/2013
- Kasimir und Karoline, Ödön von Horváth, Theater in der Josefstadt, Wien
- Don Giovanni, Oper von Mozart, Staatstheater Nürnberg
- Woyzeck, Büchner/Tom Waits, Nationaltheater Mannheim
- Glaube Liebe Hoffnung, Ödön von Horváth, Staatstheater Nürnberg
2013/2014
- Kleiner Mann – was nun?, Hans Fallada, Romanbearbeitung, ÖEA, Volkstheater Wien
- Das Rheingold, Richard Wagner, Staatstheater Nürnberg
- Kabale und Liebe, Friedrich Schiller, Schauspiel Leipzig
- Die Walküre, Oper von Richard Wagner, Staatstheater Nürnberg
- Die Fledermaus, Operette von Johann Strauß, Vereinigte Bühnen Bozen
- Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus, Salzburger Festspiele, Landestheater Salzburg
2014/2015
- Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus, Burgtheater Wien September 2014
- Homo Faber, von Max Frisch, Romanbearbeitung, Nationaltheater Mannheim, November 2014
- Maria Stuart, Friedrich Schiller, Schauspiel Leipzig, Jänner 2015
- Siegfried, Richard Wagner, Staatstheater Nürnberg, April 2015
2013–2015
- Der Ring des Nibelungen, Richard Wagner, Staatstheater Nürnberg
2015/2016
- Engel des Vergessens, Maja Haderlap, Romandramatisierung, UA, Akademietheater Wien, September 2015
- Götterdämmerung, Oper von Richard Wagner, Staatstheater Nürnberg, Oktober 2015
- Faust I, Johann Wolfgang Goethe, Schauspielhaus Düsseldorf, Dezember 2015
- Die heilige Johanna der Schlachthöfe, Bertolt Brecht, Nationaltheater Mannheim, März 2016
- Ein Sommernachtstraum, William Shakespeare, Vereinigte Bühnen Bozen, Mai 2016
2016/2017
- Die Katze auf dem heißen Blechdach, Tennessee Williams, Staatstheater Nürnberg, Dezember 2016
- Wozzeck, Alban Berg, Oper, Staatstheater Nürnberg, Februar 2017
- Liebesgeschichten und Heiratssachen, Johann Nestroy, Burgtheater Wien, April 2017
- Der fliegende Holländer, Richard Wagner, Oper, Opernfestspiele Heidenheim, Juli 2017
2017/2018
- Kasimir und Karoline, Ödön von Horváth, Staatstheater Nürnberg, Oktober 2017
- 1984, nach dem Roman von George Orwell, Nationaltheater Mannheim, November 2017
- Der Wildschütz, Oper von Albert Lortzing, Theater am Gärtnerplatz, München, Jänner 2018
- Satyricon, Oper von Bruno Maderna, Osterfestspiele Salzburg in Co-Produktion mit der Semperoper Dresden, März 2018
- Die Csárdásfürstin, Operette von Emmerich Kálmán, Vereinigte Bühnen Bozen, Mai 2018
- Der Kandidat, Carl Sternheim nach Gustave Flaubert, Burgtheater Wien, Oktober 2018
- Satyricon, Oper von Bruno Maderna, Teatro Comunale Modena in Co-Produktion mit der Semperoper Dresden, November 2018
2018/2019
- Die Weber, Schauspiel von Gerhart Hauptmann, Staatstheater Stuttgart, Jänner 2019
- Vor Sonnenaufgang, Schauspiel von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann, Stadttheater Klagenfurt, März 2019
- Der Lebkuchenmann, Stück von Franzobel, Bergwaldtheater Weißenburg, Bayern, Juli 2019[2][3]
- Der Verschwender, Schauspiel von Ferdinand Raimund, Landestheater Linz, Oktober 2019[4]
- SCHILLER. Aufruhr und Empörung, Fassung von Florian Hirsch und Theater Phönix, Linz, November 2019[5][6][7]
2020/2021
- Der böse Geist Lumpazivagabundus, Zauberposse von Johann Nestroy, Landestheater Linz, Juni 2021
2021/2022
- La Bohème, Oper von Giacomo Puccini, Landestheater Linz, September 2021
- Richard III, Drama von William Shakespeare, Theater Regensburg, November 2021
- Was ihr wollt, Komödie von William Shakespeare, Stadttheater Klagenfurt, Februar 2022[8]
- Der jüngste Tag, Schauspiel von Ödön von Horváth, Stadttheater Fürth, März 2022[9][10]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000: Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich
- 2000/2001 und 2008/09: Karl-Skraup-Preis für die beste Regie
- 2005: Nestroy-Preis Regie für Hunt oder der totale Februar von Franzobel (Theater Hausruck)
- 2007: Hauptpreis der 25. Bayerischen Theatertage für Inszenierung des Stückes Verbrennungen von Wajdi Mouawad
- 2013: Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis in der Sparte „Beste Regie“ für Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Theater in der Josefstadt
- 2019: Nominierung für den Nestroy-Theaterpreis in der Sparte „Beste Bundesländer-Aufführung“ für Vor Sonnenaufgang von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann, Stadttheater Klagenfurt[11]
- 2022: Nominierung für den Faust-Preis für die „Beste Inszenierung Schauspiel“ für Richard III, Theater Regensburg
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gabi Hift: Der Kandidat – Am Wiener Akademietheater, Rezension auf nachtkritik.de vom 31. Oktober 2018, abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ Artikel auf Deutschlandfunk.de: Bergwaldtheater Weißenburg Eine wilde Reise durch die Zeit; abgerufen am 22. August 2019
- ↑ Artikel in der Süddeutschen Zeitung: Zahnräder der Zeit; abgerufen am 22. August 2019
- ↑ Bericht auf ORF.at: Schmiedleitner inszeniert Raimund; abgerufen am 14. Oktober 2019
- ↑ auf youtube.com: SCHILLER. Aufruhr und Empörung abgerufen am 28. November 2019
- ↑ auf nachrichten.at vom 30. November 2019: Schiller hat uns alle überschätzt abgerufen am 1. Dezember 2019
- ↑ auf standard.at vom 29. November 2019: Schiller hat uns alle überschätzt abgerufen am 1. Dezember 2019
- ↑ auf kleinezeitung.at vom 20. Februar 2022: Stadttheater Klagenfurt "Was ihr wollt": Geschlechterverwirrungen auf der Eisscholle; abgerufen am 19. April 2022
- ↑ auf stadttheater.de
- ↑ auf theaterkompass.de vom 11. März 2022: "Der jüngste Tag" von Ödön von Horváth - Stadttheater Fürth; abgerufen am 19. April 2022
- ↑ NESTROY Preis 2019: Die Nominierungen, Bericht vom 14. Oktober 2019 auf ots.at, abgerufen am 28. November 2019
Personendaten | |
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NAME | Schmiedleitner, Georg |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Regisseur sowie Theaterbegründer bzw. -leiter |
GEBURTSDATUM | 2. Januar 1957 |
GEBURTSORT | Linz |