Georgi Frolowitsch Firsow
Georgi Frolowitsch Firsow (russisch Георгий Фролович Фирсов, in englischer Transliteration Georgij Frolovich Firsov, * 23. Märzjul. / 5. April 1917greg. in Priwetok (Spas-Demensk); † 24. Oktober 1960 auf dem Kosmodrom Baikonur) war ein sowjetischer Raketeningenieur.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Georgi Frolowitsch Firsow wurde am 5. April als Sohn von Frol Charitonowitsch Firsow und Olimpiada Iwanowna Firsowa im Dorf Priwetok im Rajon Spas-Demensk geboren. Nach seiner Ausbildung am Moskauer Technikum für Schweißtechnik arbeitete Firsow im Flugzeugbau. Während des Zweiten Weltkrieges befasste er sich mit der Instandsetzung von Kampfflugzeugen in Ulan-Ude (Burjatien). Nach dem Krieg 1946 arbeitete er bei der NPO Energomasch in Chimki an Prüfungen und nachfolgenden Tests der Raketenantriebstechnik der deutschen V-2, wo er die Dokumentation, Archivierung und Standardisierung leitete. Ab 1955 war er in der Rüstungsindustrie tätig und dort speziell für Flugtests zuständig.[1] Er war an der Entwicklung von Flüssigtreibstoffen und der Trägerrakete Wostok beteiligt.[2] Als er am 24. Oktober 1960 an einem Testlauf der R-16 in Baikonur teilnahm, kam es zu einer Explosion, die über hundert Menschen in den Tod riss, siehe Nedelin-Katastrophe. Auch der stellvertretende Chefkonstrukteur Georgi Frolowitsch Firsow zählte zu den Opfern dieses Unglücks.[1][3]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Firsow wurde 1956 für die „Erfüllung eines Regierungssonderauftrags zur Entwicklung ballistischer Langstreckenraketen“ das Ehrenzeichen der Sowjetunion verliehen.
- Im Jahre 1959 wurde er für die „Erstellung von Spezialtechnik für das Raketensystem R-12“ mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet.
- Posthum wurde ihm 1961 die Medaille „zu Ehren des Starts des weltweit ersten künstlichen Erdsatelliten in der UdSSR“ verliehen.[1]
- Im Jahre 1970 benannte die IAU den Mondkrater Firsov offiziell nach Georgi Frolowitsch Firsow.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Георгий Фролович Фирсов. Abgerufen am 9. Dezember 2023 (russisch, hier findet sich ein Bild).
- ↑ Elijah E. Cocks, Josiah C. Cocks: Who's Who on the Moon: A Biographical Dictionary of Lunar Nomenclature. Hrsg.: Tudor Publishers. 1995, ISBN 978-0-936389-27-1, S. 136 (englisch, Kurzbiografie).
- ↑ O. S. Boltenko, I. I. Sikorskoho: The accident in Baikonur. National Technical University of Ukraine, abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Firsov. International Astronomical Union, Gazetteer of Planetary Nomenclature, abgerufen am 9. Dezember 2023 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Firsow, Georgi Frolowitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Firsov, Georgij Frolovich; Суслопаров (russisch) |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Raketentechniker |
GEBURTSDATUM | 5. April 1917 |
GEBURTSORT | Priwetok |
STERBEDATUM | 24. Oktober 1960 |
STERBEORT | Kosmodrom Baikonur |