Gerhard Desczyk
Gerhard Desczyk (* 3. Juni 1899 in Kreuzburg (Oberschlesien); † 18. März 1983 in Berlin)[1] war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber, Funktionär der Blockpartei CDU der DDR und Cheflektor des Union Verlages Berlin.[2]
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Desczyk wurde nach dem Abitur 1917 zum Militärdienst eingezogen und studierte von 1919 bis 1923 Germanistik, Geschichte und Philosophie in München und Leipzig. 1923 promovierte er zum Doktor der Philosophie. 1924 bis 1933 war er 1. Landessekretär der Zentrumspartei in Sachsen und 1924 Redakteur bzw. seit 1927 Chefredakteur ihres Organs Sächsische Volkszeitung. 1928 gründete er das St.-Benno-Blatt für die katholische Diözese Meißen, dessen verantwortlicher Redakteur er bis zu seiner Verhaftung 1935 war. In „Schutzhaft“ genommen wurde er im November 1935 wegen der Veröffentlichung eines Artikels, der sich gegen einen Angriff des Wochenblattes der SS Das Schwarze Korps auf die katholische Moraltheologie richtete. Danach arbeitete er für verschiedene Zeitungen, 1941 bis 1945 für Bilder und Studien, deren Redaktion er leitete.
Am 22. Juli 1945 wurde Desczyk Mitglied der Christlich-Demokratischen Union Deutschlands (CDU). Von 1945 bis 1949 war er Dozent an der Volkshochschule Pankow, 1945 auch in der Neulehrer-Ausbildung. Zugleich war er CDU-Funktionär und als Sekretär der CDU-Hauptverwaltung Kultur, beigeordneter Generalsekretär, Mitglied des Politischen Ausschusses und schließlich Präsident der Hauptverwaltung tätig. Ab 1956 war er Cheflektor der beiden CDU-Buchverlage, des Union Verlags Berlin und des Verlags Koehler & Amelang Leipzig, und Mitglied des Herausgeberkollegiums der Zeitschrift begegnung. Desczyk war Mitglied des Präsidiums des Hauptvorstandes der CDU.
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Desczyk lebte von 1959 bis 1983 in Berlin-Pankow-Niederschönhausen und hat mit seiner Frau Hertha (geb. Fischer) (* 28. März 1910; † 11. Juli 2001) zwei Töchter.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vaterländischer Verdienstorden der DDR (Bronze 1956, Silber 1959, Gold 1974, Ehrenspange 1979)
- Verdienstmedaille der DDR
- Banner der Arbeit (1969)
- Medaille für ausgezeichnete Leistungen
- Otto-Nuschke-Ehrenzeichen (in Gold)
- Ehrennadel der Nationalen Front
- Ernst-Moritz-Arndt-Medaille
- Johannes-R.-Becher-Medaille (in Gold)
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ein Präsentkorb meiner heiteren Geschichten. Union Verlag, Berlin 1982.
- Ludwig Kirsch. Union Verlag, Berlin 1977.
- Zwischenfälle auf der Lebensreise. Berlin 1974.
- Die Plaudertasche. Berlin, Union Verlag, 1973.
- Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Leipzig 1954.
- Ungelogene Geschichten. Berlin, Leipzig 1956.
- Der Friedensauftrag der Katholiken. Burgscheidungen, Berlin 1962.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Müller-Enbergs: Desczyk, Gerhard. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Gerhard Desczyk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Gerhard Desczyk im Katalog des Deutschen Literaturarchivs Marbach
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gerhard Desczyk (1899-1983) - Sächsische Biografie | ISGV e.V. Abgerufen am 9. Juni 2023.
- ↑ Deutsche Biographie: Desczyk, Gerhard - Deutsche Biographie. Abgerufen am 9. Juni 2023.
Personendaten | |
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NAME | Desczyk, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher CDU-Funktionär in der DDR und Cheflektor des Union Verlages Berlin |
GEBURTSDATUM | 3. Juni 1899 |
GEBURTSORT | Kreuzburg (Oberschlesien) |
STERBEDATUM | 18. März 1983 |
STERBEORT | Berlin |