Gerhard Moritzen
Gerhard Moritzen (* 2. August 1958 in Schleswig) ist ein deutscher Bildhauer und Zeichner.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einer Holzbildhauerlehre in Flensburg studierte Moritzen Bildhauerei in Berlin. Seit 1989 ist er Lehrkraft für Holzbildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf.
Bekannt sind insbesondere seine Gedenkplatte für Wolfgang Thiess am U-Bahnhof Hallesches Tor in Berlin und seine Holzskulptur Boot in Düsseldorf. In der Gedenkplatte fügte Moritzen spärlich vorhandene Informationen über das Leben des NS-Opfers Thiess als Bildergeschichte zusammen.[1] Die Holzskulptur Boot schlug er 1996 aus einer alten Stieleiche. Das Objekt wurde an der Rheinuferpromenade in Düsseldorf in der Grünfläche an der Reuterkaserne aufgestellt. Es erinnert an die Aktion Heimholung des Joseph Beuys von Anatol Herzfeld (1973). Moritzen wählte für seine Darstellung die Bootsform des Kajaks, wegen der Bedeutung des Bootstyps für die Menschheitsgeschichte und weil er selbst viel auf einem Kajak über den Rhein gefahren ist.[2] Der Architekt Niklaus Fritschi gestaltete dazu die Wiese mit einem kleinen „Flusslauf“ aus Kopfsteinpflaster.
Moritzen schätzt den sinnlichen Charakter und den tiefen symbolischen Bedeutungsgehalt des Werkstoffs Holz.[3]
Werk (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reihe Burgdorf, Skulpturen aus Sandstein, 1986, Burgdorf, Schweiz[4]
- Gedenktafel für Wolfgang Thiess, Bronzerelief, 1988, U-Bahnhof Hallesches Tor, Berlin
- Boot, begehbares Kunstobjekt aus Stieleichenholz, 1996, Rheinuferpromenade Düsseldorf (Grünfläche an der Reuterkaserne)[5]
- Tafelbildprojekt, Tafelbild in der Kunststation St. Peter, Köln
- Raum 008, 16 lebensgroße Figuren und Halbfiguren in Raum 008 der Kunstakademie Düsseldorf
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Moritzen: Skulpturen/Zeichnungen. Ars Momentum, Witten 2007, ISBN 978-3-938193-40-2.
- „Die Kunst sollte dem Leben nahe sein“. Der Düsseldorfer Bildhauer Gerhard Moritzen. In: Kunst & Material, Januar/Februar 2008, S. 4–13.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eigener Lebenslauf, Webseite im Portal gerhard-moritzen.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Schönfeld: Gedenktafeln in West Berlin. Aktives Museum Faschismus und Widerstand, Berlin 1993, S. 77
- ↑ Dietmar Schönhoff: Mit Beuys durch Düsseldorf. Droste Verlag, Düsseldorf, o. D., S. 72 f.
- ↑ Gerhard Moritzen: Hinter dem Fassbaren das Unfassbare, Artikel vom 9. August 2019 im Portal boesner.com, abgerufen am 27. August 2022
- ↑ Beat Gugger: Chronik von Burgdorf: 1. August 1986 bis 31. Juli 1987. In: Casino-Gesellschaft Burgdorf (Hrsg.): Burgdorfer Jahrbuch 1988. 55. Jahrgang, Langlois & Cie. AG, Burgdorf 1988, S. 211 (PDF)
- ↑ Boot – begehbares Kunstobjekt, Webseite im Portal skulpturen.kulturraum.nrw, abgerufen am 27. August 2022
Personendaten | |
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NAME | Moritzen, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Zeichner |
GEBURTSDATUM | 2. August 1958 |
GEBURTSORT | Schleswig |